Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1491 Union Leipziger Presshefefabrik und Brennerei, Act.-Ges. Sitz in Leipzig-Mockau, Mockauerstr. 3. Firma bis 25./2. 1918: Union Leipziger Presshefefabriken u. Kornbranntwein-Brennereien A.-G.) Gegründet: 9./2. 1900 mit Wirk. ab 1./10. 1899; eingetr. 22./6. 1900. Gründ. s. Jahrg. 1900/01. Die Komm.-Ges. Presshefe- u. Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau hat die sämtl. Aktiven ihres Fabrikat.-Geschäfts, sowie das von ihr erworb. Geschäft der Firma Presshefefabrik u. Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig in die A.-G. eingebr. u. dafür M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 gewährt erhalten. Weiter hatte die letztere von der einbringenden Firma die Verpflichtung übernommen, dem Kaufm. Ludwig Koelitz in Leipzig M. 50 000 bar aus den Mitteln der Akt.-Ges. zu zahlen, M. 50 000 in Aktien derselben à M. 1000 zu gewähren und 100 Stück Genussscheine der Akt.-Ges. zu überlassen. Eine weitere Entschädigung in Höhe von M. 100 000 bar an Ludw. Koelitz ist nicht zu Lasten der Akt.-Ges., sondern aus den Mitteln der Gesellschafter der Firma Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau erfolgt. Zweck: Herstell. von Presshefe, Branntwein u. verwandt. Erzeugn. sowie der Erwerb, Fort- führ. ähnlicher Betriebe u. Beteilig. an solchen. 1901 wurde die Fabrik von Grund auf um- gebaut, vollst. mit neuen Masch. eingerichtet u. wesentl. erweitert. Auch 1913 fanden Erweiter.- Bauten u. Anschaff. von Masch. mit rd. M. 240 000 Kostenaufwand statt. Seit 1./10. 1911 ist die Ges. der Spiritus-Zentrale angeschlossen. Die Ges. erwarb Ende 1911 die Mehrzahl der Aktien der Presshefefabrik Osterland A.-G. in Gera (A.-K. M. 234 000, 1913 auf M. 130 000 herabgesetzt), wodurch der Ges. ein weiteres grösseres Hefeproduktionsrecht zugeführt wurde. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1901 um M. 150 000, übernommen von dem Bankhause Becker & Co. in Leipzig, angeboten den Aktionären zu pari; weiter erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel It. G.-V. v. 5./5. 1906 um M. 150 000, angeboten den Aktionären zu 116 % u. . v. 7./3. 1908 zwecks Betriebserweiterung u. zur Verbess. der Anlagen um M. 200 000, übernommen von der Allg. Deutsch. Credit-Anstalt in Leipzig zu 120 %, angeboten den Aktionären 4: 1 zu 123 %. Die G.-V. v. 29./4. 1914 beschloss zur Verstärkung der Betriebs- mittel nochmal. Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien, übern. von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig zu 106 %, angeboten den Aktionären 2: 1 zu 110 %. Die Ein- zahlungen hatten am 12./5., 1./7., 1./10. 1914 mit 30, 40, 30 % zu erfolgen. Die G.-V. v. 26./2. 1920 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 500 000. Hypotheken (ult. 1919): M. 160 000. Genussscheine: Es wurden 100 Stück auf Namen ausgefertigt, welche Ludwig Koelitz bei der Gründung der Ges. erhielt. Die Genussschein-Inhaber hatten keine Aktionärrechte. Die Tilg. der Genussscheine erfolgte im Wege der Auslos. mit M. 1000 pro Stück. Bis 1914 waren 55 Stück ausgelost; restliche 45 Stück 1915 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1901: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an Aktionäre, event. besondere Rücklagen, vom verbleib. Überschuss 12 % Tant. an A.-R. ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 6000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Areal 210 000, Gebäude 360 000, Masch. 200 000, elektr. Antriebs- u. Beleucht.-Anlage 1, Pferde u. Wagen 1, Werkbahn 1, Mobil. u. Utensil. 1, Effekten u. Beteilig. 1 030 638, Beteil. beim Hefeverband 18 650, Kassa 15 097, Bankguth. 184 078, Debit. 570 276, Vorräte 234 874. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Sonder- Rückl. 30 000, Hypoth. 160 000, Rückl. für Talonsteuer 20 000, Rückl. für Kriegs-Unterstütz. 6750, Rückl. für Beteil. beim Hefeverband 18 650, Kredit. 744 187, unerhob. Div. 160, Div. 180 000, Vortrag 13 871. Sa. M. 2 823 618. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz u. Abgaben 85 848, Hypoth.-Zs. 7325, allg. Handl.-Unk. 195 769, Abschreib. 190 166, Gewinn 193 871. – Kredit: Vortrag 8110, Betriebsüberschuss 605 349, Zs. 59 520. Sa. M. 672 980. Dividenden 1903–1919: 4, 6, 6, 7, 8, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 8, 10, 8, 12 % (Genussscheine 1904–1914: M. 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50 pro Stück.) Coup.-Verj.: Nach gesetzl. Bestimmungen. Direktion: Max Franke, Gg. Hölzer. Prokurist: Alfred Hormann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Friedr. Jay; Stellv. Justizrat Dr. Ernst Weniger, Leipzig; Rittmeister Ed. Jay auf Rittergut Zschölkau. Zahlstellen: Leipzig-Mockau: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Aktienbrennerei „Alkohol“' in Lindenburg bei Nakel (Netze). Zweck: Betrieb einer Spiritusbrennerei. Kapital: M. 47 500 in Aktien. Hypotheken: M. 60 000 (Stand Ende Juni 1918). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers-: Im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Kassa 2674, Fabrikgebäude 36 757, Gebäude 4034, Grundstück 3255, Guth. 400, Masch. u. Apparate 32 604, Utensil. 1633, Pferde 1, Getreide u. Hefe 21, Brennmaterial 10 876, Betriebssteuer 38, Gehälter u. Löhne 7249, Unk. 3915, 94*