Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. *OÖstdeutsche Hefewerke, Akt.-Ges., Tilsit. Gegründet: 2./7. 1919; eingetr. 23./9. 1919. Gründer: Otto Ganguin, Tilsit; Wilh. Ernst, Joh. Diebel, Dir. Rud. Müller, Dir. Rich. Löwenberg, Stettin; Fabrikbes. Arthur Petereit, Königsberg; Margarete Ganguin, geb. Pingel, Tilsit. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Hefe, Spiritus, Spirituosen und anderer Artikel, die mit Presshefefabrikation und Destillation zusammenhängen, insbesondere der Fortbetrieb des bisher der Firma C. Ganguin gehörenden Fabrikgeschäfts. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1920 gezogen. Direktion: Fabrikbes. Otto Ganguin, Tilsit; Kaufm. Ernst Retzlaff, Stettin. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Arthur Petereit, Königsberg; Stellv. Dir. Rich. Löwenberg, Dir. Rud. Müller, Joh. Diebel, Dir. Joh. Bundfuss, Stettin. Prokuristin: Fräulein Berta Bubbat, Tilsit. F. Wulf Aktien-Gesellschaft in Werl. Gegründet: 1./5. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetr. 17./7. 1909. Die Ges. übernahm ber ihrer Gründung die Firma F. Wulf in Werl (siehe dieses Handb. 1916/17). Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Hefe, Spiritus, Branntwein, Treber, Schlempe, sowie aller verwandten Erzeugnisse. Die Ges. ist berechtigt, sich an anderen, gleiche oder ähn- liche Zwecke verfolgenden Unternehmungen in jeder zulässigen Form zu beteiligen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst z. Z. das zu Werl i. W. belegene Fabrikgrundstück in der Ge- samtgrösse von 28 ha 65 a 40 qm. Es befinden sich darauf 2 Presshefefabriken mit Spi- ritus- u. Branntweinbrennereien nach altem u. neuem Verfahren mit den dazu gehörigen Nebenbetrieben, Getreidereinigung u. Lagervorrichtung, pneumat. Kastenmälzerei u. Treber- trocknung. Die Ges. beschäftigt z. Z. 248 Arb. u. Beamte. Die Ges. hat die Chemische Fabrik am Vorgebirge G. m. b. H. in Bonn mit Wirkung ab 1./10. 1915 übernommen. Die Ges. gehört für ihre Hefeerzeugung dem Hefesyndikat als Gesellschafter an, in welchem ihr die zweitgrösste Produktionsquote zusteht. Für ihre Spirituserzeugung ist die Ges. v. 1./10. 1910 ab an die Spirituszentrale G. m. b. H. angeschlossen. Zugänge u. Neuanschaff. erforderten 1913 bis 1915 M. 122 639, 80 919 u. 2739. Im Mai 1919 wurde aus angesammelten Rückl. ein Bonus v. 23 % bezahlt. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./7. 1909 um M. 300 000, begeben zu pari. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 10./4. 1913 zwecks Erwerb von Hefeproduktionsrechten um M. 1 000 000, begeben zu pari. Lt. G.-V. v. 11./2. 1920 nochmals erhöht um M. 2 500 000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von der Deutschen Bank zu 110 %. Aktien nicht notiert. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. vom 30./4. 1910, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von M. 40 000 im Febr. auf 1./4.; ab 1./10. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz der Ges. In Umlauf Ende 1919 M. 760 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. auch Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Kurs Ende 0901, 99.50, 100, 96.70, 95 = 90, 88 97 % Hinge i /f . 3./8. 1910 zu 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % erste Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von M. 4000 pro Mitgl.), vertragsmässige Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude in Werl, Oedekoven, Düsseldorf, Niedermarsberg 1 452 513, Betriebseinricht. 1, Kassa 22 619, Rechte 270 385, Wertp. 1 764 441, Beteilig. 69 950, Vergütungsscheine 5700, Schuldner 138 770, Guthaben bei Banken, Spirituszentrale u. Hefeverband 1 999 914, Guth. f. vorausbez. Rohwaren 659 263, Waren 309 327. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Schuldverschreib. 760 000, do. Zs. 8550, R.-F. 250 000, ausserord. R.-F. I 300 000, do. II 136 000, Ern.-F. 100 000, Talonsteuer 22 500, Delkr. 40 054, Aufgeld 15 200, Rückl. für Rechte 165 385, Gläubiger 1 846 348, Div. 450 000, Tant. 62 090, Vortrag 36 756. Sa. M. 6 692 886. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. a. Anlagen u. Rechte 459 815, Geschäfts- Unk. 462 486, Reingewinn 548 847. – Kredit: Vortrag 10 281, Rohgewinn 1 460 868. Sa. M. 1 471 150. Dividenden 1909–1918: 5, 7, 7, 7, 10, 10, 10, 18, 24, 18£ (Bonus) 23 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Rud. Ernst, Dr. Ernst Krienitz. Prokuristen: Gust. Tietze, Maxim. Derfelt, Dr. Georg Puttkammer. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat R. Untucht; Stellv. Reg.-R. a. D. Herm. Kreth, Berlin: Dir. Carl Frohmader, Nürnberg; Bank-Dir. Dr. jur. von Heyden, Frankf. a. M.; Apotheker Fritz Grote, Werne; Reg.- u. Baurat Gust. Hangarter, Opladen; Rentier Albrecht Guttmann, Dir. Ludw. Katzenellenbogen, Charlottenburg; Adolf Sultan, B.-Grunewald.