Gaswerke. Indoss. übertragbar. Zs. 2/1. u. 1./7 Tilg. lt Plan innerhalb 30 Jahren ab 1913 bis spät. 1942 durch jährl. Auslos. im I. Quartal auf 1./7. (zuerst 1913); seit 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Für die Verzinsung u. Rückzahl. der Teilschuldverschreib. haben die Berlin- Anhaltische Maschinenbau A.-G. zu Berlin u. die Stettiner Chamotte-Fabrik A.-G. vormals Didier zu Stettin durch schriftliche Erklärung vom 27./7. 1912 die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen u. zwar als Gesamtschuldner. Aufgenommen zum Zwecke der Rückzahl. gewährter Bankkredite u. zur Finanzierung bereits erworbener neuer Konzessions- werke im In. u. Auslande. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Noch in Umlauf Ende März 1919 M. 7 103 000. Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Dresdner Bank, Disconto-Ges., C. Schlesinger-Trier & Co.; Cöln: A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie. Kurs Ende 1912–1919: 100, 98, 997, –, 92, –, 97*, 93 %. Zugelassen an der Berliner Börse sämtl. M 8 000 000, davon M. 4 000 000 am 11./11. 1912 zu 100 % zur Zeichnung aufgelegt. Hypotheken: M. 1 399 220 (Stand am 31./3. 1919). Die Ges. betreibt gegenwärtig ausser ihren eigenen Konzessionswerken pachtweise in verschiedenen Gemeinden Gasanstalten, ferner auch Elektrizitätswerke u. Wasserwerke. Die hierüber mit den Gemeinden abgeschlossenen Pachtverträge haben in den meisten Fällen eine Dauer von 30, in einigen Fällen eine solche von 40 u. 50 Jahren. Die Ges. garantiert während dieses Zeitraumes den Gemeinden Amort. u. eine Verzinsung in der vereinbarten Höhe (meist in Höhe von 4 %). Den Gemeinden steht es frei, nach Ablauf der ersten 5 Jahre von Jahr zu Jahr den Pachtvertrag zu kündigen u. den Betrieb selbst zu übernehmen. Ferner hat die Ges. auf Grund von Konzessionsverträgen, welche sie mit den Gemeinden abgeschlossen hat, in 24 Gemeinden Gasanstalten, in 3 Gemeinden Elektrizitätswerke u. in 1 Gemeinde ein Wasserwerk für eigene Rechnung erbaut u. betreibt diese gegenwärtig. Die Konzessionsverträge laufen meist 30 Jahre. Mit zwei Ausnahmen ist für die Gemeinden ein Ankaufsrecht ausbedungen, u. zwar in der Weise, dass das in das Werk ursprüngl investierte Kap. mit einer festgelegten Amort. seitens der Gemeinde bei Ausübung des Ankaufsrechtes gezahlt werden muss. Von den Hiernach am 31./3. 1912 in der Verwalt. der Ges. gestandenen 62 Anstalten befanden sich 60 in Deutschland, je eine in Dänemark u. Holland. Das Anlagekapital der eigenen Werke bewegt sich zwischen M. 100 000 bis zu M. 1 000 000. Zu den grösseren Werken gehören Gasanstalt Bous an der Saar, Gasanstalt Eibau i. Sa, Gasanstalt Ebersbach in Sa., Gas- u. Elektrizitätswerk Laichingen mit Überlandzentrale, Königshütte. In mehreren Versorgungsgebieten sind Nebenverträge mit Nachbargemeinden abgeschlossen, welche eine durchschnittliche Dauer bis zu 40 Jahren haben (siehe auch unten). Die Gesamtabgabe beziffert sich in den letzten 4 Jahren wie folgt: 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 1916/17 a) Gas . . 12 685 079 cbm 13 947 706 cebm 14 103 959 o'bm 15 144 707 ebm 14 393 543 ebm b) Elektrizität 428 535 Kw. 513 630 Kw. 508 659 Kw. 574 151 Kw. 582 804 Kw. c) Wasser .. 15 117 cbm 23 603 cbm 29 339 cebm 31 546 cbm 26 964 cbm Der Verwaltung der Ges. unterstanden im Geschäftsjahr 1917/18 54 selbständige Gas- werke, 4 Gasfernversorgungen, 5 Gleichstrom-Elektrizitätswerke u. 1 Drehstrom-Uberland- zentrale, ferner 5 an die Gaswerke angeschlossene Wasserwerke u. 1 selbständiges Wasser- werk. Von den Werken sind 19 eigene Konzessionswerke, 32 sind Pachtwerke, 3 Werke werden von der Ges. verwaltet. Mit der „Hassia“' Gas. u. Elektrizitäts-Betriebs-Ges. m. b. H. in Osterode hat die Ges. im Geschäftsj. 1913/14 einen Betriebsvertrag geschlossen, nach welchem sie die dieser Ges. gehörigen 11 Gaswerke in Betriebsverwalt. übernommen hat. Die eigenen Konz.-Werke haben sich um die Gasanstalt Königshütte vermehrt. Ferner ist zu den Betrieben 1914 das neuerbaute Gaswerk in Quilmes, einem Vorort von Buenos-Aires, hinzugetreten. An der Hessen -Nassauischen Gas-Akt-Ges. in Höchst a. M. hat sich die Ges. mit M. 650 000 Aktien beteiligt (letzte Div. 5, 5½, 6½ %). Die Ges. versorgt von Höchst aus einen grossen Teil des Taunusgebietes mit Gas. 1914/15 pachtweise Übernahme des Gaswerks Illingen. Ausgeschieden ist 1916/17 das Gas- u. Elektrizitätswerk Oberwiesenthal, ebenso 1917/18 3 Pachtwerke. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftsquartal. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % zum R-F., bis dieser 20 % des St.-Kap. beträgt; der verbleibende Rest des Reingewinnes wird, soweit die Gesellschafter-Vers. ihn nicht zu Abschreib. oder Rücklagen verwendet, unter die Gesellschafter nach Verhältnis ihrer Geschäftsanteile verteilt. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Bauwert der Anlagen der Gasanstalten, Elektri- zitäts- u. Wasserwerke 12 981 543, Betriebs- u Install.-Werkzeuge 1, Mobil. 1, Wagen u. Pferde 15 800, Betriebs- u. Install.-Materialien 1 272 602, Debit. 1 632 764, Beteilig. u. Effekten 768 150, Kassa 167 668, Kaut 46 139, Stempel u. Disagio auf Teilschuldverschreib. 106 000. – Passiva: St.-Kapital 3 000 000, 4½ % Teilschuldverschreib. 7 103 000, R.-F. 29 100, Amort.-F. 1 403 527, bes. R.-F. 328 959, Hypoth. 1 399 220, Darlehn auf Konzessionsbauten 1 299 607, Rückstell. für noch nicht bezahlte Pachtraten u. Zs. auf Teilschuldverschreib. 334 346, Kredit. 2 032 534, Teilschuldverschreib.-Zs. 13 749, Kaut.-Kredit. 42 542, Reingewinn 4081. Sa. M. 16 990 669.