1560 Hotels und Restaurants. jährigen Mietsvertrag mit Vorkaufsrecht dahin abgeschlossen, nach welchom sich der Eigentümer vorpflichtet, einen Erweiterungsbau des Hotels nach den Plänen der Ges. vorzunehmen. Durch diesen Erweiterungsbau, der im Frühjahr 1913 in Betrieb kam, gewann die Ges. 110 Zimmer, ausserdem einen grossen Festsaal mit Nebenräumen, Wintergarten, grössere Kellereien u. 3 Läden. Dieses Grundstück wurde 1918 erworben. Näheres über den Ver- lauf der Geschäftsjahre 1908–1911 siehe dieses Handb. Jahrg. 1913/14. Beteil. an der Wein- grosshandlung „Esplanade“ G. m. b. H. mit M. 100 000. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000 in St.-Aktien, begeben zu 105 %: die a. o. G.-V. v. 30./3. 1907 beschloss Erhöh. um M. 2 800 000 zu 103 %, auch hatten die Aktionäre den Aktienstempel von 2 % zu tragen. A.-K. somit auf M. 5 000 000 gebracht. Um den Zeitpunkt der Rentabilität der Ges. nicht hinauszuschieben u. andererseits auch, um neue Mittel für die Ausstattung des Erweiterungsbaues zu beschaffen, lag es im Interesse des Unternehmens, die Unterbilanz aus 1910 in Höhe von M. 435 595 u. das Organ.-Kto in Höhe von M. 250 000 durch eine bare Zuzahl. auf die Aktien mit 25 % zu tilgen. Durch die aus der Zuzahl. zufliessenden Beiträge wurde die Ges. in den Stand gesetzt, die im Neubau (siehe oben) gewonnenen Räumlichkeiten auszustatten, die Wein- grosshandlung den Bedürfnissen entsprechend grösser zu organisieren u. einen angemessenen .F. zu schaffen. Diese Zuzahl. von 25 % = M. 250 auf jede Aktie à M. 1000 wurde in der G.-V. v. 15./7. 1911 beschlossen, mit der R dass diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, zu Vorz.-Aktien erklärt werden, welchen ab 1./9. 1911 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Pflicht dergestalt gewährt wird, dass der sich dann ergebende Über- schuss im Reingewinn auf alle Aktien gleichmässig verteilt wird, soweit die G.-V. nicht eine andere Verwendung beschliesst. Die Zuzahlung wurde bis ult. 1911 auf M. 1 018 000 mit zus. M. 254 000 geleistet, ausserdem erfolgte eine Interimszuzahlung auf M. 2 586 000 Aktien mit M. 646 500, Zuzahlung also zus. M. 901 000; das A.-K. also M. 1 018 000 Vorz.-Aktien u. M. 3 982 000 St.-Aktien. Die der Ges. als Zuzahlungsquote zugeflossenen Beträge von M. 901 000 sind dazu benutzt worden, um den Organisations-F. in Höhe von M. 250 000 ganz abzuschreiben u. den Verlustsaldo aus 1911 M. 435 595 zu beseitigen. Der Rest von M. 215 402 wurde zur Bildung eines R.-F. verwendet. Die G.-V. v. 29./7. 1912 beschloss: Zu Vorz.-Aktien in Gemässheit des Beschlusses der G.-V. v. 15./7. 1911 sollen auch noch diejenigen Aktien erklärt werden, auf welche die Zuzahl. von 25 % nebst M. 10 Verzugs-Zs. bis 1./10. 1912 geleistet wird. Diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. bis 1./10. 1912 nicht geleistet wird, sollen im Verhältnis von 3: 1 zus.gelegt werden. Dieser Beschluss wurde von einer Minorität der Aktionäre im Wege der Klage angefochten; es sind aber Aussichten auf Verständigung vorhanden. Auf M. 20 000 Aktien wurde die Zuzahl. bereits geleistet. A.-K. also dann M. 5 000 000 in 3962 Stamm- u. 1038 Vorz.-Aktien. Das Geschäftsj. 1912 brachte einen Verlust von M. 1 026 321, der sich 1913 infolge eines Betriebs- verlustes (M. 1 452 693) u. Abschreib. (M. 885 573) auf M. 3 143 984 u. 1914 um M. 857 272 auf M. 4 001 257 erhöhte. Der Betriebsverlust betrug 1913 M. 1 452 693; 1914 M. 529 078, 1915 M. 348 371, 1916 M. 98 827, Gesamtunterbilanz somit M. 4 444 668. Der G.-V. v. 21./12. 1914 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Während des Geschäftsj. 1915 hat die Ges. ihr Hamburger Unternehmen (Hotel Esplanade), das ständig bedeutende Zuschüsse erforderte, mit einem Verlust von mehr als M. 3 000 000 gegen den Buchwert abgestossen. Diesen Verlust haben der Ges. Gross-Aktionäre in Vor- bereit. der Sanier. durch Verzicht auf ihre Buchforder. ersetzt. Der Besuch des Berliner Hotels war seit 1915 trotz des Krieges in günstiger Entwicklung begriffen. Wenn trotzdem das Endergebnis des Abschlusses eine weitere Erhöhung des Verlustsaldos um M. 95 089 aufwies, so war dies darauf zurückzuführen, dass die Ges. im J. 1916 ihren Zins- verpflichtungen auf Hypoth. erstmalig aus eigenen Mitteln nachkommen konnte. Allerdings waren der Ges. wiederum die Zinsen ihrer Oblig.-Anleihe sowie die Miete für das Grundstück Bellevuestr. Nr. 16, welche früher M. 300 000 pro Jahr betrug, erlassen worden. 1917 wies der Betelebeüberschuss einen Rückgang von M. 154 323 auf, der Betriebsverlust stieg nach M. 278 039 Abschreib. auf M. 4 850 286. Sanierung 1918: Zur Wiederaufrichtung des Unternehmens bezw. zur Beseitig. der Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 31./7. 1918: 1) Das A.-K. wird von M. 5 000 000 um einen Betrag von bis zu M. 4 738 000 durch Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis von 25: 1, der Vorz.-Aktien im Verhältnis von 10: 1 herabgesetzt. Die Vorrechte der Vorz.- Aktien sind aufgehoben. 2) Die Zus. legung kann dadurch vermieden werden, dass die Aktionäre von je 25 in ihrem Besitz befindl. St.-Aktien über je M. 1000 24, von je 10 in ihrem Besitz befindl. Vorz.-Aktien über je M. 1000 9 der Ges. zur freien Verfüg. überlassen, während sie die 25. bezw. die 10. mit einem entsprechenden Vermerk versehen zurück- erhalten. 3) Die der Ges. zur freien Verfüg. überlassenen St.- wie Vorz.-Aktien können dieser als St.-Aktien wieder ausgegeben werden. 4) Erhöh. des A.-K. um höchstens 135 738 000. (Frist zur freiwilligen Einreichung von Aktien 5./9. 1918, Frist zur Zus. legung 30./ 12 1918.) Nach Durchführung der Transaktion ergab sich ein A.-K. von nom. M. 4 762 000. Hierzu traten M. 238 000 Aktien, welche einer der Hauptgläubiger in Abgeltung des ihm schuldigen Betrages übernahm, zus. also jetzt ein einheitliches A.-K. von M. 5 000 000. Die Aktienmehrheit ging Anfang 1920 in den Besitz der Hamburger Verkehrs-Akt.-Ges. über. Hypotheken: M. 13 500 000 auf Bellevuestr. Nr. 17/18a u. Nr. 16, nach Neuordnung im J. 1918, geliehen von der Fürstl. Donnermarck'schen Verwalt. M. 500 000 III. Hypoth.