Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1585 Actienzuckerfabrik Wetterau in Fauerbach bei Friedberg i. Hessen-Darmstadt. Gegründet: 1882. Rohzuckerproduktion 1906/07–1916/17: 106 200, 132 940, 119 300, 132 066, 139 648, 108 996, 161 686, ?, ?, ?, 2 Ctr.; Rübenverarbeit. 848 000, 985 300, 850 000, 950 450, 945 187, 786 072, 1 125 116, ?, 979 745, ?, ? Ctr. Kapital: M. 835 200 in Aktien. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Kassa 3411, Guth. u. Vorlagen 264 844, Grundstück 49 072, Fabrikanl. 474 490, Material-Vorräte 78 113, Zuckeru. Melasse 20 523, Effekten 534 867.– Passiva: A.-K. 835 200, R.-F. 100 000, a. o. Rückl.-F. 100 000, Unterst.-F. 70 147, Rübenausgleichs-F. 130 000, Kriegsgewinnsteuerrückl. 60 500, Kredit. 85 144, Gewinn 44 328. Sa. M. 1 425 321. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben, Samen, Frachten 1 105 662, Fabrikat.-Unk. 453 720, statut. Abschreib. 41 174, Gewinn 44 328. – Kredit: Vortrag 22 092, Einn. für Zucker u. Produkte 1 582 271, Zucker u. Melasse 20 523, Entnahme aus der Zinsenres. 20 000. Sa. M. 1 644 886. Dividenden 1902/03–1918/19: 5, 4, 18, 0, 4, 5, 9, 8, 9, 12, 5, 0, 5, 5, ?, ?, ? %. C.-V.: 4 Vorstand: Ökonomierat Heinr. Alles, R. Wittmer, H. Schudt, R. Brennemann, Dr. Ludwig Winheim (zugl. techn. Leiter). Prokurist: Bernh. Schütz. Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal, Rheinpfakz. Gegründet: 1./7. 1873; eingetr. 6./10. 1873. Zweck: Fabrikation von Raffinaden jeder Art sowie von Rohzucker u. Melassetorfmehlfutter. Die Ges. besitzt die Raffinerie in Franken- thal, einschl. Beamten- u. Arb.-Wohn. etc. (Flächengehalt rund 290 000 qm), die im Jahre 1889 erworbene Rohzuckerfabrik Friedensau (Rheinpfalz), einschl. Beamten- u. Arb.-Wohn. (Flächen- inhalt rund 290 000 qm), sowie die im Jahre 1901 übernommene Rohzuckerfabrik Gerns- heim a. Rh. (Hessen), einschl. Beamten- u. Arb.-Wohn. (Flächeninhalt rund 126 475 am). Alle Gebäude sind bei den staatlichen Brandversicherungskammern in München bezw. in Darm- stadt, die Masch. u. Einricht., Mobil. sowie die Vorräte bei 46 Privatversich.-Ges. gegen Feuers- u. Explosionsgefahr versichert. Betriebsverbesser. u. Neueinricht. erforderten 1907/08–1917/18: M. 234 157, 169 100, 870 392, 1 182 243, 493 090, 580 919, 752 887, 21 466, 639 335, 1 072 548. 1 082 849. Rübenverarbeitung bei den Rohzuckerfabriken zus. 2 500 000 Ztr. pro Campagne. Rohzucker-Verarbeit. 1904/05–1906/07: 1 740 646, 2 223 434, 1 870 150 Ztr.; später nicht ver- öffentlicht. In allen Fabriken ca. 140 Beamte u. 1700 Arb. u. Arbeiterinnen. Anfang 1918 Beteil. an der Zuckerfabrik Frankengau G. m. b. H. in Ochsenfurt (Stamm-Kap. M. 6 000 000). Im Aug. 1919 Erwerb der Zuckerfabrik Regensburg. Zwischen den beiden Zuckerfabriken, der Badischen Zuckerfabrik in Waghäusel und der Zuckerfabrik Frankenthal wurde eine Interessengemeinschaft, zunächst auf 5 Jahre, vereinbart. Das Geschäftsjahr 1918/19 ergab einen Verlust von M. 2 338 138, zu dessen Deckung die Sonderrücklage I und II mit zus. M. 2 040 000 herangezogen wurde. Der verbleibende Verlustrest von M. 298 138 wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Kapital: M. 14 400 000 in 11 000 St.-Aktien à M. 1200 u. 1000 Vorz.-Aktien AM. 1200. Das urspr. A.-K. von M. 1 200 000 wurde 1881 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 4 800 000 u. It. G.-V.-B.vom 20.Dez. 1897 auf M. 6 000 000 erhöht. Die M. 1 200 000 neuen Aktien von 1897./ wurden vom Bankhaus Böcking, Karcher & Cie. in Kaiserslautern al pari übernommen. Die G.-V. v. 21./12. 1901 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 7 200 000) in 1000 Aktien à. M. 1200, üäbernommen von der Rhein. Creditbank in Kaiserslautern, angeboten den Aktionären 5:1 v. 27./12. 1901–30./1. 1902 zu pari. Die G.-V. v. 16./12. 1911 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 8 400 000) in 1000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911 in der Weise, dass den Aktionären auf je 6 alte Aktien eine neue Aktie gratis überlassen wurde. Die nötige Einzahl. von M. 1 280 000 fand aus dem Gewinn des Jahres 1910/11 statt. Die Kapitals- erhöhungen erfolgten sämtlich zur Vermehrung der Betriebsmittel, mit Ausnahme der vor- letzten Kapitalserhöh., die zum Erwerb der Rohzuckerfabrik Gernsheim diente. Die a. o. G.-V. beschloss Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 4 800 000 St.-Aktien und M. 1 200 000 Vorzugsaktien. Die St.-Aktien werden den Aktionären zum Kurse von 110 % angeboten, und zwar entfallen auf 7 alte Aktien 4 neue. Die Vorz.-Aktien lauten auf den Namen und sind mit 25 % einzuzahlen. Sie werden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von einem Konsort. zu 110 % übernommen und sind mit einer Verkaufssperre auf die Dauer von 20 Jahren belegt; sie haben zwölffaches Stimmrecht. Die Vorz.-Div. ist auf 7 % beschränkt, ein Recht auf Nachzahlung der Div., ebenso ein Vorrecht im Falle der Auflös. der Ges. wird nicht gewährt. Genussscheine. Die a. o. G.-V. v. 25./9. 1917 beschloss die Ausgabe von 7000 Stück auf den Inhaber lautenden Genussscheinen, sodass auf jede Aktie ein Genussschein entfallen sollte. Diese Ausgabe konnte aber nicht erfolgen, da hierzu die staatliche Genehmig. versagt wurde. Anleihe: M. 7 000 000 in 5% Teilschuldverschreib, welche den Aktionären zu 99 % an- geboten wurden. Die Oblig. sind bis 30./9. 1929 unkündbar und werden von da an innerhalb 25 Jahren zum Kurse von 103 % ausgelost und zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. 1 Vorz.-Aktie = 7 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. II. 100