1604 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Actien-Zuckerfabrik zu Königslutter, Braunschweig. Rübenzuckerfabrikation. Verarbeitet wurden 1911/12–1918/19: 235 400, 607 650, 489 260, 411 600, 302 340, 258 940, ?, ? Ztr. Rüben. Kapital: M. 240 000. Darlehen: M. 67 000. Bilanz am 31. Mai 1919: Aktiva: Gebäude 112 265, Masch. 97 166, Trockenanlage 33 919, Gleisanlage 4482, Grundstücke 71 592, Wertp. 60 350, Kassa 63, Vorräte 481 694, Debit. 10 708. —– Passiva: A.-K. 240 000, R.-F. I 150 000, Darlehen 67 000, R.-F. II 16 682, Kredit. 398 559. Sa. M. 872 242. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben 888 655, Kohlen u. Koks 127 486, allg. Unk. 212 814, Löhne u. Gehälter 120 942, Versich., Kalksteine etc. 26 796, Abschreib. 22 479. Sa. M. 1 399 176. – Kredit: Zucker u. Syrup M. 1 399 176. Dividenden 1899/1900–1918/19: 0 %. Vorstand: Emil Fricke, Ad. Böwig, Aug. Eckhardt, H. Meier, H. Kirchhoff. Aufsichtsrat: Rittergutspächter Heinr. Strauss, Beienrode; Fritz Bartels, Süpplingen; Heinr. Heine, Erich Heine, Lelm; Herm. Maushake, Glentorf; Aug. Passeier, Kl.-Steimke. Zuckerfabrik zu Koenigslutter vorm. August Rühland & Co. in Königslutter, Braunschweig. (In Liduidation). Gegründet: 1850/51. Fabrikation von Kornzucker. Kapital: M. 603 750 in Aktien. Anleihen: I. M. 500 000 Prior.-Anleihe in 4 % Teilurkunden von 1892. Stücke à M. 500, 1000, 3000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juli auf 2./1. II. M. 300 000 Hypothek-Anleihe in 4½ % Teilurkunden von 1893, Stücke wie bei I. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10. (Noch in Umlauf Ende Juni 1913 von beiden Anleihen zus. M. 702 000.) Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. (bis 1916 v. 1./6.–31./5.). Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Mai 1913: Aktiva: Immobil. 385 500, Mobil. 375 500, Grundstücke 97 000, Wasserleitung 42 000, Neubau 88 000, Säcke 3470, Inventar 76 799, Debit. 152 988, Kassa 217. – Passiva: A.-K. 603 750, Anleihe I 342 000, do. II 360 000, Kredit. 88 724. Sa. M. 1 394 474. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Fabrikat.-Kto 975 806, Abschreib. 40 000. Sa. M. 1 015 806. – Kredit: Zucker, Sirup u. Zuckerschnitzel M. 1 015 806. Bilanzen für 1913/14, 1914/15, 1915/16, 1916/17 u. 1917/18: Entgegen den gesetzl. Be- stimm. bis Febr. 1918 noch nicht veröffentlicht. Dividende: Wird als Rübengeld verteilt. Liduidatoren: Ad. Liebmann, Amtmann Speichert, Gutsbes. Meyer-Boimstorf; Ober- Amtmann H. Korfer, Süpplingenburg: Gutsbes. Heinr. Hilleke, Fabrikbes. Hans Willeke, Landwirt Erich Mülter, Heinr. Bokemüller, Rittergutspächter Wilh. Helmeke, Königslutter. Aufsichtsrat: Vors. U. von Lauingen, Lauingen; Stellv. Rittergutspächter Helmeke, Glentorf. Zahlstellen: Braunschweig: M. Gutkind & Co.; Königslutter: Aug. Rühland. 3 0 2 . Zuckerfabrik Körbisdorf A.-G. in Körbisdorf bei Merseburg. Gegründet: 7./3. 1872 als A.-G.; Fabrik errichtet 1856. Zweck: Fabrikation von Rohzucker, Landwirtschaftsbetrieb, Kohlenbergbau u. Ziegelei- betrieb. Die Ges. übernahm die jetzt nach dem Steffenschen Separationsverfahren ein- gerichtete Zuckerfabrik, Spiritusbrennerei u. Braunkohlengrube v. Brumhard, Koch & Co., sowie die Ritterg. Körbisdorf, Naundorf Geissel-Röhlitz u. Wernsdorf mit verschied. Grund- stücken in einer Gesamtgrösse v. 1876 Morgen für M. 3 629 040, hinzu erworben wurden noch die Güter Crumpa u. Netzschkau, 1240 Morgen gross mit einer jetzt erschöpften Braunkohlen- grube, sowie 1880 das Ritterg. Niederbeuna, dieses für M. 400 500 u. 1881 ein Teil des Rittergutes Kriegstädt für M. 120 000. Jetzt beträgt der Gesamtbesitz nach An- u. Verkäufen (s. unten) rund 1112 ha, ausserdem hat die Ges. ca. 816,5 ha in Pachtnutzung. Mit Rücksicht auf die Erschöpfung des Tiefbauschachtes hat die Ges. 1902 einen neuen Tagebau bei Naundorf hergestellt, um das Etablissement auch ferner mit eigener Kohle versorgen zu können. In dem landwirtschaftlichen Betriebe besass die Ges. Ende März 1909 ca. 73 Pferde. 696 Ochsen u. 2864 Schafe (später nicht veröffentlicht). Zur Vergrösserung ihres Be- triebes nahm die Ges. ab 1./3. 1907 die Rittergüter Lochau u. Löpitz, insgesamt 2000 Morgen, in Bewirtschaft. u. zwar pachtweise auf 18 Jahre. Die Ges. hat vor einigen Jahren einen Teil ihrer Braunkohlenfelder bei Geissel-Röhlitz in Wernsdorfer Flur an die Gev. Christoph Friedrich u. die Hallesche Pfännerschaft verkauft. 1909/10 Ankauf eines Grund- stückes von ca. 160 ha nebst Gebäuden in der Merseburger Stadtflur für ca. M. 618 812.