............ q ――nf――XZ― .. .... .X 1660 Cichorien-Fabriken, Kaffee-Handlungen. Kaffee-Patent-Aktiengesellschaft in Bremen. Gegründet: 25./6. 1908; eingetr. 22./7. 1908. Gründer siehe dieses Handb. 1912/13. Zweck: Erwerb, Aufrechterhalt. u. Verwert. der ausländ. Patente der Kaffee-Handels-Akt.- Ges. in Bremen zur Herstell. von koffeinfreiem Kaffee, Tee u. and. Produkten, sowie Herstell. dieser koffeinfreien Produkte im Auslande. Die Ges. übernahm von der Kaffee-Handels-Akt.-Ges. in Bremen die Patente u. Patentanmeld. in Belgien, Frankreich, Dänemark, Schweden, England, Italien, Russland, Finnland, Spanien, Portugal, Verein. Staaten von Amerika, Kanada, Brasilien, Argentinien, Peru, Chile, Kuba, OÖsterreich-Ungarn, Norwegen, Türkei, Mexiko und Uruguay. Sie zahlte der Kaffee-Handels-Akt.-Ges. dafür M. 2 000 000 und gewährte ihr noch einen Viertelanteil an dem Nettoerlös aus der Weiterveräusserung resp. Ausbeute der Patente. Als Zentralverwertungsstelle des nach den Patenten der Kaffee-Handels-Akt.-Ges. im Inlande und Auslande gewonnenen Koffeins fungiert ausserdem die 1908 in Bremen errichtete Koffein-Korporation, G. m. b. H., der alle Erwerber von Patentrechten sich anschliessen müssen. Aus den Gewinnen dieser Ges. erhält die Kaffee-Patent-Akt.-Ges. 75 %, die Kaffee- Handels-Akt.-Ges. 25 %. Die Kaffee-Handels-Akt.-Ges. (Kaffee-Hag) hat sich verpflichtet, den Gründern der Kaffee-Patent-Akt.-Ges. auf Verlangen bis nom. M. 1 000 000 Aktien der Kaffee-Patent-Akt.-Ges. zu dem Kurse von 103 % einschliesslich Stempel franko Zinsen am 1./2. 1909 abzunehmen. Die Gründer haben sich verpflichtet, der Kaffee-Hag 500 neu aus- zugebende Vorz.-Aktien der Kaffee-Hag zu dem Kurse von 110 % mit Div.-Berecht. vom 1./7. 1908 ab einschl. Stempel bis zum 1. Sept. 1908 abzunehmen (geschehen), wogegen sich die Kaffee-Hag den Gründern gegenüber zur Lieferung dieser 500 Vorz.-Aktien und zur Auskehrung desjenigen Nutzens verpflichtet hat, welcher ihr aus einem Wiederverkauf der österreich-ungarischen Patente durch die Kaffee-Patent-Akt.-Ges. zustand. Der 1908/09 auf Patentkto erzielte Brutto-Gewinn von M. 450 000 ist der Ges. aus dem Verkauf der österreich-ungar. Patente zugeflossen. Von diesem Gewinn wurden 50 % u. extra M. 65 000 = M. 290 000 abgeschrieben. Die sonst. Gewinne resultierten aus Export- geschäften, Zinseinnahmen u. aus der zugefallenen Verrechnungsquote am Koffeinerlös der Koffein-Korporation. Die Patente für England u. die engl. Kolonien wurden an eine engl. Ges. gegen Gewährung von Barzahlung u. Aktien verkauft. Auch in Frankreich ist die Ges. mit seriösen Kapitalisten zu einem Abschluss gekommen. 1909/10 ist der Verdienst auf Patentkto einerseits aus der inzwischen vollzogenen Ver- rechnung des Verkaufes des englischen Patentes resultiert u. andererseits aus den ersten Eingängen aus dem französischen Patente, dessen Verwertung inzwischen erfolgt ist. Die sonstigen Gewinne stammen aus Zinseinnahmen, aus der der Ges. zugefallenen Verrechnungs- quote der Koffein-Korporation, sowie aus Exportgeschäften. Für Russland, Finnland, Dänemark, Belgien u. Argentinien sind Verwertungsverträge abgeschlossen worden; noch nicht verwertet sind die Patente in Brasilien, Schweden, Norwegen, Spanien u. Italien. Das portugiesische Patent wurde 1910/11 verkauft. 1912/13 konnten Patentverkäufe nicht bewerkstelligt werden. 1913/14 wurden die amerikan. Patente an eine in New York gegründete Ges. abgetreten. Infolge Abschreib. von M. 159 665, 284 500, 175 000, 367 280, 367 279 auf Patente konnte für 1912/13 – 1917/18 keine Div. verteilt werden. Das Patent-Kto ist jetzt bis auf M. 1 abge- schrieben. Der Krieg hat 1914/15–1917/18 auf die Ergebnisse der Ges. sehr nachteilig ein- gewirkt. Der Bilanzverlust stieg 1916/17 von M. 175 980 auf M. 190 285. 1917/18 auf M. 193 688, 1918/19 auf M. 208 181. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, begeben zu 103 %, voll eingezahlt. Der grösste Teil der Aktien befindet sich im Besitz der Kaffee-Handels-A.-G. in Bremen. Laut G.-V.-B. v. 16./10. 1916 wurde das Verhältnis zur Kaffeehandels-A.-G. noch enger gestaltet dadurch, dass beide Gesellschaften in Zukunft ihre Gewinne gemeinsam verrechnen mit der Massgabe, dass die Kaffeehandels-A.-G. zunächst 6 % Dividende auf ihre Aktien verteilt. Dann soll die Kaffee-Patent 6 % verteilen, während der Rest auf das Akt.-Kap. beider Gesellschaften anteilsgemäss auszuschütten ist. Nach den Vereinbarungen unter- liegen Abschreib. u. Rückstell. in beiden Gesellschaften gemeinsamen Erwägungen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grundstücke 237 000, Gebäude 208 000, Inventarien 1, Kassa 5480, Wertp. 460 725, Beteilig. 1 421 008, Patente 1, Debit. 37 932, Verlust 208 181. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Buchschulden 78 329. Sa. M. 2 578 329. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 193 688, Gen.-Unk. 108 551, Abschreib. 97 439. – Kredit: Gewinne 191 498, Verlust 208 181. Sa. M. 399 679. Dividenden 1908/09–1918/19: 4, 3, 3½, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ph. Bock. Prokuristen: August Beiss, Gretchen Wurtmann. Aufsichtsrat: Vors. C. H. Cremer, Bernh. C. Heye, Chr. Heinr. Emil Wätjen, Gen.- Konsul Ludw. Roselius, Bremen; Otto Peimann, Hamburg; Carl Müller-Grote, Lesum. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, Schröder, Heye u. Weyhausen. Fr. Hensel & Haenert, Aktiengesellschaft in Halle a. S. Gegründet: 25./9. 1911; eingetr. 12./10. 1911. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Erwerb u. Fortführung des bisher von der offenen Handelsges. Fr. Hensel & Haenert in Halle a. S. betriebenen Geschäfts, bestehend in Kaffeerösterei u. Engroshandel mit Kolonialwaren. 3