1664 Stärkefabriken, Kartoffelfabrikate etc. der Stärkeindustrie u. verwandter Industrien. Die Fabrikanlage in Brandenburg a. H. hat eine Fläche von 6 ha 68 a 62 qm u. liegt an der einen Seite an der schiffbaren Havel, an der andern Seite an der Neuendorfer Strasse u. wird von der dritten Seite von der Branden- burgischen Städtebahn begrenzt, von welcher aus ein Bahnanschlussgeleise auf das Fabrik. grundstück führt. Die Gebäude umfassen eine Stärke- u. eine Syrupfabrik nebst Zubehör, eine Gemüsetrocknerei, sowie eine als Direktionswohnung eingerichtete freistehende Villa nebst grossem Garten, endlich 3 Beamtenwohn. Vorhanden sind 6 Dampfmasch. u. 3 Dampf- kessel. Die Fabrikanlage in Landsberg a. W. hat eine Fläche von 7 ha 47 a 60 qm u. wird von der schiff baren Warthe, von der Preuss. Ostbahn, von welcher ein Anschlussgeleise auf das Fabrik- grundstück führt u. von anderen Fabrikgebäuden begrenzt. Die Fabrikanlage umfasst eine Stärke- fabrik mit 3 Trockenapparaten, eine grosse Syrup- u. Stärkezuckerfabrik mit dazu gehörigen Nebengebäuden, einer Direktionswohn. u. 3 Beamtenwohnhäusern. Die Gebäude sind zum grössten Teil nach einem grossen Brande, der die Fabrik am 30./3. 1907 zum grossen Teil zerstört hat, neu aufgebaut worden. Die Fabrikanlage in Kreuz a. d. Ostbahn, welche im Jahre 1916 zum Preise von M. 1 160 000 von der Ges. erworben worden ist, hat einen Flächenraum von 40 ha 89 a 67 qm, liegt nahe dem Bahnhof Kreuz und ist mit der Ostbahn durch Anschluss- gleis verbunden. Ausserdem besteht durch Feldbahngleis (auf eigenem Grund und Boden) Verbindung mit der schiffbaren Netze. Die Gebäude umfassen zwei Stärkefabriken mit einem Trockenapparat, eine Hordentrockenanlage und Pülpetrocknerei, eine Syrupfabrik mit dazugehörigen Nebengebäuden, ferner eine als Direktionswohnung eingerichtete Villa nebst grossem Garten sowie 5 Beamtenwohnungen und 1 Arbeiterkaserne. An Maschinen sind 5 Dampfmaschinen und 4 Dampfkessel vorhanden. Umsatz 1905/06–1907/08: M. 2 900 737, 2 114 428, 3 047 888; später nicht veröffentlicht, dann 1914/15–1916/17: M. 4 180 250, 4 585 008, 1 123 645. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1917 um M. 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./9. 1917, begeben an die Berliner Handels- Ges. zu 150 %, angeb. den bisher. Aktionären 3:2 zu 162.50 %. Geschäftsjahr: 1./9.–231./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie == 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu a. o. Rückl. oder zu Wohlfahrtszwecken. Bilanz am 31. August 1919: Aktiva: Grundstücke 314 537, Gebäude 702 231, Masch. 1 204 946, Bahngleise 142 347. Waren 186 282, Betriebsmaterial. 262 196, Wertp. 491 609, Debit. 321 495, Bankguth. 2 929 909, Schatzwechsel 499 409, Kassa 7313, Vorauszahl. 29 400. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 520 000, Sonderrückl. 400 000, Rückl. für Wohlfahrts- zwecke 200 000, Talonsteuer-Res. 6000, Umstell. auf die Friedenswirtsch. 100 000, Abschreib. 932 671, do. 1918/19 154 200, unerh. Div. 7380, Tant. 6222, Kredit. 2 436 868, Div. 300 000, Tant. an A.-R. 24 444, Vortrag 3894. Sa. M. 7 091 681. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Gehälter 111 422, Steuern 392 960, Arb.-Versich. 27 528, Feuerversich. 11 825, Abschreib. 154 200, Kursverlust 97 034. Reingewinn 328 338. – Kredit: Vortrag 2436, Zs. 116 051, Landw.-Kto 29 877, Miete 3190, Fabrikat.-Kto 971.753. Sa. M. 1 123 309. Kurs Ende 1909–1919: 163, 199, 187. 210, –, 357*, –, 180, –, 180*, 180 %. Eingef. in Berlin von der Berl. Handels-Ges. am 1./4. 1909 zum ersten Kurse von 154 %. Dividenden 1905/06–1918/19: 10, 5, 10, 11, 12, 12, 12, 18, 15, 20, 20, 18, 18, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Georg Theod. Best. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Willem Albert Scholten, Groningen; Stellv. Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Wm. B. Parker, Sonnenberg b. Wiesbaden; Komm--Rat Ludwig Stollwerck, Cöln; Fabrikbes. Karl Knöllner, Ernst Bölke, Neuruppin; J. N. Voorsmit, Groningen. Prokuristen: H. Bruins, Joh. Oltmans, Brandenburg a. H.; Fabrik-Dir. Harm Schreuder, Landsberg a. W. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. 4 ―― 9 90 Aktien-Stärkefabrik Calvörde in Calvörde b. Helmstedt. Gegründet: 1891. Fabrikation von Kartoffelstärke, verbunden mit Kartoffeltrocknung. Kapital: M. 128 400 in 428 Aktien à M. 300. Urspr. M. 90 000. Die G.-V. v. 22./1. 1902 beschloss Erhöhung um 128 Aktien à M. 300 zum Kurse von M. 600. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Aug.-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Bauplatz 2900, Gebäude 35 950, Röhren 240, Trocken- anlagen 220, Wasseranlagen 2440, Masch. 1360, Treibriemen 20, Mobil. 40, Rieselwiesen 19 000, Kassa 3457, Bau-Kto 75 000, Säcke 4344, Debit. 44 454. – Passiva: A.-K. 128 400, R.-F. 11 516, Kredit. 23 590, Gewinn 25 919. Sa. M. 189 426. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 11 849, Geschäftskosten 25 076, Abschreib. 7077, Reingewinn 25 919. – Kredit: Schürpekto 4476, Rieselwiesenkto 5731, Fabrikatkto 59 716. Sa. M. 69 923. Dividenden: 1902/03: Verlust M. 22 534; 1903/04–1909/10: Gewinn M. 5089, 10 458, 20 686, 8225, 30 649, 17 753, 13 628; 1911/12: M. 16 107 1910/11: Verlust M. 11 066; 1912/13 Verlust M. 21 400; 1913/14–1914/15: Gewinn M. 14 503, 11 392; 1915/16 u. 1916/17 Verlust M. 20 719, 9073; 1917/18–1918/19: Gewinn M. 14 304, 25 919. Direktion: Aug. Prill, August Lauenroth. Aufsichtsrat: Vors. Emil Giesecke, Stellv. H. Lindeke.