Stärkefabriken, Kartoffelfabrikate etc. 1665 Actien-Stärke-F abrik Croya b. Parsau, Prov. Hannover. Gegründet: 5./3. 1884. Zweck: Fabrikation von Kartoffelstärke. Kapital: M. 70 800 in 236 Aktien à M. 300. Urspr. M. 60 000, später erhöht um M. 10 800. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Aug. 1918: Aktiva: Grundstücke 14 204, Gebäude 35 835, Brunnen 4340, Inventar 7895, Elkekten 1100, Vorräte 3130, Debit. 14 838, Kassa 377. – Passiva: A-K. 70 800, R.-F. 7080, Hilfs-R.-F. 1625, Kredit. 1506, Reingewinn 709. Sa. M. 81 721. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kartoffel 26 571, Fabrikat.-Kto 15 007, Reingewinn 709. Sa. M. 42 288. – Kredit: Fabrikationskto M. 42 288. Dividenden 1903/04–1917/18: 4, 5, 0, 4, 2½, 3, 3, 0, 0, ?, ?, ?, ?, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (F.) Direktion: H. Peckmann, E. Wienecke, H. Behne. Aufsichtsrat: Vors. H. Schulze, Fr. Raudhahn, W. Klaus, H. Bammel, Tülau. Stärke- Zuckerfabrik-Actiengesellschaft vorm. C. A. Koehlmann & Co. in Frankfurt a. O. Gegründet: 6./11. 1871; eingetr. 20./11. 1871; mit Betriebsstätten in Frankfurt a. 0., Schneidemühl, Fürstenwalde u. Luban. Zweck: Betrieb von Stärke-, Stärkezucker- u. Dextrin-Fabriken. Die Produkte der Ges. sind Kartoffelstärke, Stärkezucker, Stärkesyrup, Couleur für Spirituosen u. Bier, lösliche Stärke u. Dextrin, Kartoffelflocken, Kartoffelwalzmehl, Haferflocken, Dörrgemüse. Die Kartoffelstärke wird aus Kastoffeln selbst erarbeitet u. nur zum kleinen Teil gekauft. Vorzugsmarke der Fabrik: „Hahn, C. A. K. Die Ges. besitzt die für M. 1 350 000 von C. A. Koehlmann erworbene Stärkezuckerfabrik in Frankf. a. O., 1895 durch eine Dextrinfabrik vergrössert; eine 1880 gekaufte Stärkezucker- und Mehlfabrik in Schneidemühl, 1900 durch Neuanlage einer Stärkefabrik erweitert u. die 1882 im Konkurse ersteigerte Stärkezucker- u. Mehlfabrik in Fürstenwalde. Eine weitere Stärke- und Dextrinfabrik ist 1904/06 in Luban bei Posen errichtet: dieselbe soll verkauft werden. 1916/17 Bau einer Kartoffelflocken- und Walzmehlfabrik in Schneidemühl. Der Betrieb der Fabriken erfolgt durch Dampfkraft. Grundstücksbesitz der Gesellechaft an bebauter Fläche rund 100 000 qam, an unbebauter 31 000 qm, an Wiesen, Ackern und sonstigen Ländereien 530 000 qm. Jede Fabrik hat ihre eig. Reparaturwerkstatt. Auf dem Fabrikgrundstück in Frankf. a. O. befindet sich eine eigene Fassfabrik. Die Fabriken in Frankf. a. O., Schneidemühl u. Luban bei Posen haben Eisenb.-Anschluss- gleise. Zugänge auf Gebäude u. Masch.-Kti erforderten 1909/10–1910/11 M. 118 000, 191 100; 1912/13 M. 49 625, 1913/14: M. 674 000, 1915/16–1917/18: M. 402 800, 740 200, 364 900. In der Hauptbetriebszeit sind 60 Beamte u. mind. rund 1000 Arb. beschäftigt. Nach Kriegs- ausbruch waren die Fabriken der Ges. zunächst zwei Monate geschlossen, seitdem sin die Betriebe in beschränktem Masse beschäftigt. Zur weiteren Ausnutzung der Anlagen wurde die Fabrikation anderer Artikel, die sich den masch. Einricht. teils anpassen liessen, teils auch besondere Neuanlagen erforderten, während des Krieges aufgenommen. Kapital: M. 4 500 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à Tlr. 100 = M. 300 u. 2250 Aktien (Nr. 6001–8250) à M. 1200. Urspr. M. 1 800 000, erhöht zwecks Bau der Stärkefabrik in Luban lt. G.-V. v. 4./1. 1904 um M. 600 000 in 500 ab 1./10. 1904 div.-ber. Aktien à M. 1200, an- geboten den Akti onären 3:1 vom 6.–27./6. 1904 zu pari zuzügl. M. 36 Unk. für die Aktie; auf je M. 3600 alte Aktien entfiel eine neue à M. 1200. Nochmals erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel infolge Erweiterung der Anlugen lt. G.-V. v. 24./10. 1908 um M. 1 200 000 (auf M. 3 600 000) in 1000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908, übernommen von der Deutschen Bank zu 100 % plus M. 36 für Stempel u. Unk., angeboten den alten Aktionären 2:1 im Nov. 1908 zu gleichen Bedingungen. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 3./1. 1914 um M. 900 000 in 750 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übernommen von der Deutschen Bank zu 100 % zuzügl. M. 72 für Stempel u. Kosten, angeboten den alten Aktionären im Jan. 1914 zu den gleichen Bedingungen, also mit M. 1272 pro Stück Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., 2 % zum Pensions- und Unterstütz.-F. (bis M. 100 000), event. ausserord. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 14 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V.; Extra-R.-F. dient zur Deckung aussergewöhnl. Verluste oder zur Ergänzung der Div. auf 10 %. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Grundstücke 170 000, Gebäude 1 045 000, Masch. 1 153 800, Fabrikutensil. 1, Pferde und Wagen 1, Debit. 624 760, Bankguth. 1 135 002, Kassa 38 528, Effekten 3 533 434, Gen.-Waren 1 653 701. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 1 900 000, do. II 1 000 000, Pens.- u. Unterstütz.-F. 100 000, Talonsteuer-Res. 42 300, Kredit. 1 647 180, Kriegs- steuer 195 000, unerhob. Div. 7840, Div. 810 000, Vortrag 151 889. Sa. M. 9 354 229. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 418 641, Steuern 295 963, Versich. 63 704, Pferde- u. Wagenunterhalt. 81 233, Gebäude-Reparat. 145 693, Masch.- Reparat. 565 702, Gleis- unterhaltung 16 054, Talonsteuer- Res. 9000, Abschreib. 183 200, Kriegssteuer 182 400, Dividende 810 000, Vortrag 151 889. – Kredit: Vortrag 67 471, Bruttogewinn 2 856 011. Sa. M. 2 923 482. Handbuch der Deutschen Aktien Gesellschaften 1919/1920. II. 105