Handlungs- und Warenhäuser, Einkaufsgesellschaften, Automaten etc. Verkehrs- und Handels-Akt.-Ges. in Berlin, Französischestr. 14. Gegründet: 19./12. 1916 bezw. 10./1. 1917; eingetr. 13./1. 1917. Gründer: Kaufm. Aug. Kaufhold, Berlin; Kaufm. Emil Witte, Kaufm. Emil Friedrich, B.-Schöneberg; Kaufm. Herm. Scholz, Berlin; Kaufm. Alfred Walter, B.-Tempelhof. Der gesamte Gründungsaufwand einschl. der Kosten der Anfertig. der Aktien, des Aktienstempels u. sonst. Unk. wurden von den Gründern zur Bezahlung aus eigenen Mitteln übernommen. Zweck: Erwerb von Bergwerkseigentum u. verwandten industr. Unternehm. oder An- teilen an solchen (Aktien, Kuxen). Erricht., Betrieb, Veräusserung u. Beleihung bergbaulicher oder verwandter industr. Anlagen, Vertrieb ihrer Erzeugnisse, Beteilig. an solchen Unternehm, endlich jeder anderseitige Handelsverkehr mit Gegenständen der vorbezeichneten Art. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000 übernommen von den Gründern zu pari. Eingezahlt sind 25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Kassa 105, Effekten 36 165, Debit. 3 884 033. – Passiva: Eingez. A.-K. 500 000, R.-F. 2301, Kredit. 3 348 064, Gewinn 69 939. Sa. M. 3 920 304. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 32 287, Gewinn 69 939. — Kredit: Vortrag 43 726, Zs. 32 615, Provis. 25 884. Sa. M. 102 226. Dividende 1916/17–1918/19: 0, 0, 5 %. Direktion: Gust. Biermann, Frankfurt a. M.; Gustav Fliess, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ernst Braetsch, Kattowitz; Stellv. Graf Valentin Henckel v. Donnersmarck, Berlin; Major a. D. Curt von Frankenberg u. Ludwigsdorf, Berlin. Waarenhaus für Deutsche Beamte, Akt.-Ges., in Berlin, NW. 7, Dorotheenstrasse 27. Zweck: Förder. der wirtschaftl. Interessen der Mitgl. des Vereins der Kauf berechtigten des Warenhauses für deutsche Beamte. Die Ges. hat 1902 den Geschäftsbetrieb des Warenhauses an den Verein der Kaufberechtigten verpachtet. Diesen Pachtvertrag hatte dann die Akt.- Ges. per 1./10. 1907 gekündigt. Die Mitglieder-Vers. der Kaufberechtigten hat den Antrag genehmigt, das Pachtverhältnis schon per 1./4. 1907 zu lösen. Die Akt.-Ges. des Waren- hauses für deutsche Beamte hat aber am 1./4. 1907 nicht selbständig den Geschäftsbetrieb de.s Warenhauses aufgenommen, sondern sie hat einen neuen Pachtvertrag mit dem Kauf- haus des Westens in Berlin W., Tauenzienstr. abgeschlossen, durch den den Mitgliedern des Vereins der Kaufberechtigten weit grössere Vorteile gesichert sind, als sie bisher hatten. Das Warenhaus in der Bunsenstrasse wurde in ein Hotel „Hotel zum Reichstag“ umge- baut, welches nach seiner Vollendung ab 6./2. 1909 vorerst in eigener Verwalt. geführt wurde, seit 1./8. 1909 aber mit kurzen Unterbrechungen verpachtet war. Die Unterbilanz stieg 1909 von M. 112 243 auf M. 207 419 u. 1910 auf M. 227 379, konnte aber von dem Gewinn 1910/11 um M. 139 397 auf M. 87 981 u. 1911/12 ganz getilgt werden; für 1912/13 resultierte nach M. 77 284 Abschreib. eine neue Unterbilanz von M. 11 911, erhöht 1913/14 auf M 62 476, 1914/15 auf M. 111 009 bis 1917/18 auf M. 207 755. Infolge des Krieges sind die Einnahmen sowohl aus dem Hotel, wie auch aus dem Kaufhaus des Westens, mit dem die Ges. einen Provisionsvertrag laufen hat, merklich zurückgegangen. Dieser Vertrag wurde bis 1./10. 1919 verlängert. Im August 1916 wurde ein grosser Teil des Hotels zum Reichstag anderweitig bis 1./10. 1918 vermietet, um den Hotelpächter bei Erfüllung seiner Pachtverpflichtungen zu entlasten. Vom 1./4. 1917 ab wurde dann der Hotelbetrieb eingestellt und die gesamten Hotelräume an den Reichsfiskus bis 1./10. 1919 vermietet; jährl. Pacht M. 160 000. Kapital: M. 450 000 in 200 Vorz.-Aktien u. 250 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000 in St.-Aktien. Erhoht lt. G.-V. v. 18./6. 1910 um M. 200 000 in Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1910, begeben zu pari plus 5 % für Stempel, Unk. etc., hiervon wurden M. 80 000 von der Firma A. S. Ball in Berlin in Anrechnung auf ihre Forder. übernommen. Die Vorz.-Aktien erhalten von demjährlichen Reingewinn vor den St.-Aktien voraus 6 % des Nennbetrages als Gewinnanteil, worauf die St.-Aktien 6 % als Gewinnanteil erhalten, Rest an alle Aktien gleichmässig. Die Vorz.-Aktien erhalten ferner im Falle der Liquidation der Ges. aus dem Erlöse den vollen Nennbetrag voraus, worauf auf die St.-Aktien der Nennbetrag entfällt, Rest an alle Aktien gleichmässig. Hypotheken: M. 2 888 000 und zwar Hamburger Hypothekenbank 1 360 000, Gen.-Dir. Dr. Reimann 140 000, für die Obligationäre 950 000, (eigene Grundschuld M. 94 000), für die Schuldscheininhaber 300 000, Kautionshypothek für die Baufirma Opitz 138 000. Anleihe: I. M. 1 000 000 in 4 % Schuldscheinen, Stücke à M. 500. Tilg. al pari durch Ausl. Ende März 1918 noch in Umlauf M. 870 000. II. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1894 bezw. 1895, rückzahlbar mit 102 % durch Ausl. Ende März 1918 noch in Umlauf M. 868 500. Die auf den 25./3. 1908 einberufene Versamml. der Inhaber von 4 ½ % Oblig. d. Ges. hat den Gläubigervertreter Rechtsanwalt Dr. Günther Donner zu Berlin ermächtigt, einem Teilbetrage von M. 250 000 der auf dem Grundstück Bunsenstr. 2 für die Ges. eingetragenen Grundschuld von M. 844 000 den Vorrang vor den für die Obligationäre auf den Namen ihres Vertreters eingetragenen Hypotheken von zus. Handbuych der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. II. 107