Gewerkschaften. 1759 Kurs: Die Kuxe sind an keiner Börse eingeführt. Kurs im treien Verkehr Ende Sept. 1911–1913: M. 5250 (G), 7250 (G), 8100 (G); am 28./7. 1914: M. 7900 (G).; Ende 1916–1918: M. 7700, –, 10 000. Ausbeute: Bis 1915 nicht verteilt, da Gewinne stets zu Abschreib. verwendet; 1916/17: M. 100; 1917/18: M. 400, 1918/19: M. 300 pro Kux. Vorstand: Vors. Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Stellv. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Bergwerks- Dir. Raymund Pierre, Eygelshoven- Holland; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikbes. Johs. Colsman, Langenberg-Rheinl.; Gustav Cremer, Uerdingen; Alfred Luyken, Wesel; Komm.-Rat Carl Scheibler, Bank-Dir. Justizrat Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Cöln-Marienburg; Bank-Dir. van Meeteren, Mülheim (Ruhr). Direktion: Adolf Wagner, Runstedt; Bergwerks-Dir. Dipl.-Ing. G. Keil, Grosskayna. Gewerkschaft Gute Hoffnung, RBraunkohlengruben und Brikettfabriken, Sitz in Grosskayna bei Merseburg. Gegründet: 22./11. 1910; eingetragen 28./7. 1911 in Cöln. Die Gew. Gute Hoffnung gehört zu der Mitteldeutschen Braunkohlenindustrie u. liegt mit ihrem Grubenfelderbesitz in der Nähe des Dorfes Rossbach b. Weissenfels-Saale. Die Gew. schliesst sich mit ihrem gesamten Grubenfeldbesitz, erworben von der Gew. Michel, an das sogenannte Geiseltal bei Merseburg an u. hat infolge der günstigen Ablagerung eine aussichtsreiche Zukunft. Der Grundbesitz der Gew. Gute Hoffnung umfasst einschliessl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 147 ha, von denen etwa 15 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 20 ha auf Haldenterrain entfallen. Die Grubenfelder sind durch 230 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 10,5 m stark, während das Kohlenflöz eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 15,5 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschliessl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlentum ist auf mindestens 20 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 35 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 180 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Durch einen mit der benachbarten Gew. Michel in Frankleben, die über einen Kohlenreichtum von über 120 000 000 t verfügt, abgeschlossenen Lieferungsvertrag erhöht sich die Lebensdauer u. unter Berücksichtigung umfangreicher Rohkohlenverkäufe auf ca. 45 Jahre. Die Brikettfabrik wurde für eine Tagesleistung von 60–70 Doppelwaggons gebaut u. kam Mitte 1912 in Betrieb. Die Anlage setzt sich zus. aus: dem Kessel.- u. Pumpenhaus mit 15 Stück Zweiflammrohrkesseln, dem Nassdienst mit 1 kompletten Fein- kohlensystem, 1 Rohkohlensortierungs- u. 1 Kesselkohlenaufbereitungssystem, dem Trocken- u. Pressenhaus mit 7 Pressen grössten Modells u. 1 Mehrstempelpresse, elektr. Zentrale, Kühl- haus, Brikettschuppen, Werkstattgebäude, Masch.-Gebäude, Bade- u. Mannschaftshaus, Verwalt.- Gebäude, dem normalspurigen Anschlussgleise von 10,1 km Länge nach Station Weissenfels a. S. Die Gew. besitzt ferner 17 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 41 Wohnungen, ausser- dem eine komplette Nasspresssteinanlage von 14 000 000 Stück Jahresleistung, 9 Trocken- schuppen, 1komplette Wasserhaltung, 1 gut vorgerichteten zweiten Tagebau, welcher ausser dem Bedarf für die Nasspresssteinanlage noch Förderkohle für Rohkohlenabsatz liefert. Das Deckgebirge besteht aus Sand u. Kies, der zu Bauzwecken in der Nachbarschaft lohnend verwertet wird. Für die Einführung der Produkte der Gew. ist gemeinschaftl. mit den Schwester-Gew. Michel, Leonhardt u. Vesta insofern ausreichend gesorgt, als das Verkaufs- bureau des Michelkonzerns G. m. b. H. in Gross-Kayna sowohl die bereits eingeführten Produkte der Gew. Michel als auch die der Gew. Leonhardt u. Gute Hoffnung vertreibt. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien auf- gebracht: M. 1050 Em.-Kurs pro Kux, M. 2000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 19./12. 1910, zus. also M. 3 000 000. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 6./3. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1917 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. von M. 45 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./4. 1917 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen bezw. ihr vertraglich gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Gruben- betrieb umfassenden Zubehör. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkauf- geldern, zur Abstossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Müiheim a. d. Ruhr, Bremen u. Dortmund: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Credit- anstalt; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank; Aachen: Dresdner Bank u. die Eil dieser Banken, welche einen Teilbetrag der Anleihe (M. 1 500 000) im Mai 1912 zu 100 % zur Zeichnung auflegten. Restbetrag im Mai 1913 zu 100 % aufge- legt. Noch in Umlauf ult. März 1919: M. 2 807 000. Kurs in Bremen Ende 1912–1919: 99, 98, 100*, –, 95, –, 99*, 99 %. Eingef. an den Börsen zu Bremen u. Halle a. S. im Mai 1912. Hypoth.-Darlehen: M. 1 000 000, aufgen. lt. Gew.-Versamml. v. 30./8. 1919 zur Tilg. von Bankschulden.