1762 Gewerkschaften. Hypoth.-Darlehn: M. 2 000 000, aufgenommen lt. Gew.-Beschl. v. 30./8. 1919 zur Tilg. von Bankkredit. Restkaufgelder: Auf gekauftem, aber noch nicht eingetragenen Grubenterrain bei Grosskayna im Geiseltale, Kreis Weissenfels, ruhten Ende Aug. 1919 noch M. 2 150 340. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1919 am 30./8. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenabbaurechte 4 930 000, Gruben- anlagen 1 427 562, Gebäude 2 285 000, Masch. 3 981 437, Zechenbahn 404 000, Wegebau 5000, Wasserleit. 73 000, Magazin 798 336, Fuhrpark 900, Mobil. 10 000, Kassa 3909, Effekten u. Beteilig. 94 551, Kaut. 2000, Debit. 561 612. – Passiva: Kap.-Kto 5 200 000, Kaufgelderrest 2 150 340, Hypoth. 220 000, Kredit. 2 813 905, Akzepte 30 292, Oblig. 4 000 000, do. -Aufgeld 80 000, Kaut. 2000, Gewinnvortrag 80 771. Sa. M. 14 577 310. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunkosten 3 434 354, Abschreib. 582 235, Aus- beute 100 000, Gewinnvortrag 80 771. – Kredit: Vortrag 450 307, Bruttoertrag 3 747 054. Sa. M. 4 197 361. Ausbeute: Bis 1918 noch nicht verteilt. 1918/19: M. 100 pro Kux. Kurs der Kuxe: Noch an keiner Börse notiert. Im freien Verkehr Ende 1913: M. 5100 G; am 27./7. 1914 M. 4600 (G); Ende 1916–1918: M. 5650, –, 6500. Grubenvorstand: Vors. Bank-Dir. Dr. Aug. Strube, Bremen; Stellv. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikbes. Johs. Colsman, Langen- berg; Gust. Cremer, Uerdingen; Gen.-Dir. R. Pierre, Eggelshoven; Fabrikbes. Alfred Luyken, Wesel; Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim-Ruhr; Komm.-Rat Carl Scheibler, Justizrat Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Kalk bei Cöln. Direktion: Gen.-Dir. Adolf Wagner, Runstedt; Bergwerks-Dir. Dipl.-Ing. G. Keil, Grosskayna. Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz in Waldenburg i. Schl. Direktion in Breslau II, Tauentzienstr. 51. Bestätigung der Konsolidation vom Oberbergamt Breslau am 23./3. 1909; eingetr. 1./5, 1909. Statut vom 8./4. 1909, bestätigt 20./4. 1909. Das Steinkohlenbergwerk von Kulmiz ist hervorgegangen aus der Konsolidation der aneinandergrenzenden Steinkohlenbergwerke „Konsolidierte Melchior-Grube“ und „Neue Konsolidierte Ernestine“, die im Eigentum der gleichnamigen Gewerkschaften standen. Da die Gruben von jeher einheitlich bewirtschaftet worden sind und auch die Verwalt. für beide Gruben zusammen geführt wird, haben die Gewerken der beiden Gewerkschaften am 26./2. 1909 die dauernde Vereinig. der beiden Gruben beschlossen u. mit ihnen die neue Gew. dergestalt gebildet, dass die bisherigen Inhaber der Kuxe der Einzelbergwerke Inhaber der Kuxe des neuen Bergwerks wurden u. sich auf die neue Gew. das gesamte Eigentum der Einzelgewerkschaften mit allen Rechten u. Pflichten dieser vereinigte. Um die jahrzehntelange Zugehörigkeit der Gruben zum von Kulmizschen Familienbesitz zum Ausdruck zu bringen, ist für die konsolidierten Gruben und die neue Gew. die Bezeichnung „Steinkohlenbergwerk von Kulmiz“' gewählt worden. Das Stein- kohlenbergwerk von Kulmiz umfast einen Flächeninhalt von 9 454 173 qm. Es markscheidet mit 17 anderen Steinkohlenbergwerken und liegt in den Gemeinden Waldenburg, Ober- Waldenburg, Dittersbach, Fellhammer, Neuhain, Althain, Langwaltersdorf, Steinau und im Gutsbezirk Neuhaus im Kreise Waldenburg i. Schl., des Regierungsbezirks Breslau und des Ober-Bergamts-Bezirks Breslau, Bergrevier Ost-Waldenburg. Innerhalb des Grubenfeldes sind beide hangende Flözpartien des Waldenburger Beckens vorhanden. Durch ein in den Jahren 1904/1906 im Mückenwinkel bei Waldenburg nieder- gebrachtes Bohrloch ist auch der Liegendzug im Innern der Waldenburger Mulde nachge- wiesen worden, und es kann daher mit Sicherheit angenommen werden, dass er auch im Felde des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz auftritt. Die Verwaltung hat über den Wert des Bergwerks sehr eingehende u. vorsichtige Gutachten von dem Kgl. Bergrat u. Bergrevier- beamten Illner u. dem Bergwerks-Dir. Pistorius eingeholt. Nach diesen Gutachten beziffert sich der Kohlenvorrat des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz auf 75–80 Mill. Tonnen. Wenn die Förderung, wie beabsichtigt, auf 700 000 t erhöht wird, werden diese Vorräte auf die Dauer von mind. 100 Jahren ausreichen. Der Wert des Steinkohlenbergwerks inkl. Anlagen aber exklusive Ländereien beträgt nach 2 Gutachten ca. 18–19 Mill. Mark. Der derzeitige Betrieb bewegt sich in der Hauptsache im Felde der konsolidierten Melchior-Grube, mit welcher die Ernestinen-Grube gemeinschaftlich abgebaut wird. Eine weitere Schachtanlage (Eugenschacht), welche mit 2 Fördereinricht. ausgerüstet werden soll, ist in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Dittersbach im Entstehen begriffen. Diese Grubenbaue sind durch einen ungefähr in der Mitte des Melchiorfeldes liegenden, 40 qm Querschnitt besitzenden Hauptförderschacht, den Tiefbauschacht, erschlossen, der mit zwei Fördereinricht. ausgestattet ist. Diese beiden Fördermasch. können jährlich mind. 500 000 t fördern. Vornehmlich als Wetterschacht dient ein 700 m östlich gelegener, 270 m tiefer Schacht von einem Querschnitt von 8 qm, der mit einer Fördermasch. versehen ist, durch die jährlich mind. 100 000 t zu Tage gehoben werden können. Der Tiefbauschacht besitzt Eisenbahnanschluss u. Verladung nach dem Bahnhof Dittersbach. Die unterird. Förderung der Kohle geschieht teils durch Seilbahnen, teils durch Pferde. Der Abbau der Flöze bietet keine Schwierigkeiten, da die Druckverhältnisse nicht ungünstig sind; Schlagwetter treten