Landschaftliche Pfandbriefe etc. 69 Zweck: Die Landschaft der Provinz Westfalen ist eine öffentliche Kreditanstalt, welche den Grundbesitzern der Provinz Westfalen, der Kreise Rees, Dinslaken, Mülheim a. Ruhr, Stadt- u. Landkreis Essen u. Stadtkreis Duisburg u. der Fürstentümer Waldeck u Pyrmont den Realkredit für deren Besitzungen zu vermitteln bezweckt;: sie hat das Recht, zur Be- schaffung der zur Beleihung des Grundbesitzes ihrer Mitglieder erforderlichen Valuta, mündelsichere Pfandbr. auszufertigen. Die Beleihung erfolgt it. Statut innerhalb der ersten zwei Dritteile des Ertragswertes der zu beleihenden Objekte durch erststellige Hypothek. Ausser den Hypoth. haften den Pfandbr.-Inh. die sämtl. Mitgl. der Landschaft solidarisch bis zu 5 % ihres urspr. Schuldkapitals, ausserdem das gesamte Vermögen der Landschaft. Die älteren Pfandbr. können von dem Verbande nur zum Zwecke der statutenmässig zu bewirkenden Einlösung u. mit 6 Monat Frist gekündigt werden. Für die seit 1./1. 1897 aus- gegebenen Pfandbr., welche den Stempel „Folge II“ tragen, ist auch Rückzahlung in bar u. demgemäss Ausl. u. Künd. der betr. Pfandbriefe zulässig. Die seit dem 1./1. 1900 aus- gegebenen Pfandbriefe, welche den Stempelaufdruck „Folge III“ tragen, können mit Ge- nehmigung der Königl. Staatsregierung den Inhabern zum Zweck der Umwandlung mit 6 Monat Frist gekündigt werden. Die Tilg. erfolgt halbjährl. mit ½ % des Nominalbetrages unter Zurechnung der Zs. der Tilgungsguthaben. Mit den Zinsen wird 1 4 % Beitrag zu den Verwaltungskosten erhoben. Der Überschuss der Verwalt. wird bis zur Höhe von % % des Schuldkapitals alljährlich den Schuldnern im Reserve- bez. Tilg.-Kto gutgeschrieben u. der verbleibende Rest dem „Eigentümlichen Fonds der Landschaft' überwiesen. Wenn der Kurs unter pari, oder nicht bedeutend über pari, werden die zu amortisierenden Stücke freihändig angekauft, bei höherem Kurs kann les ist seit 1886 geschehen) Ausl. al pari im Mai u. Nov. zum 1. Jan. u. 1. Juli erfolgen. Für die Jahre 1907, 1908, 1909 u. 1910 hat nur freihändiger Ankauf stattgefunden. Rückzahl. des Kapitals können die Schuldner beliebig, jedoch für die vor 1897 ausgegebenen Pfandbr. nur in Pfandbr. bewirken. Zahlst.: Münster i. W.: Kasse des Verbandes; Berlin: Preuss. Central-Genoss.-Kasse, Nationalbank f. Deutschland. In Umlauf sind Ende 1910: 4 % Pfandbr. M. 32 990 400, 3½ % Pfandbr. M. 43 773 700, 3 % Pfandbr. M. 5 453 100. 4 % Westfälische Pfandbriefe in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 1./1., 1./7. Kurs in Berlin Ende 1890–1910: 103.25, 101.80, 102. 90, 102.90, 104. 70, 104.70, 102.30, 101. 75, 102.20, 102.20, 101.10, 102.20, 103.90, 102.60, 103, 102. 40, 101. 98. 10, – 100 50, 100 %. 3%/ % Westfälische Prandbriefe in Stücken à R. 100, 200, 400, 800, 2000, 4000. Zs.: 1./1., 1./7. Kurs in Berlin Ende 1890–1910: 96.80, 95.80, 98.60, 97.60, 101. 50, 102, 100.50, 100, 99* 30, 94.50, 93.50, 97, 99.25, 99.25, 98.70, 98.10, 95. 20, 90.60, 95. 10, 91.50, 90.80 0 %. 3 % Westfälische Pfandbriefe in Stücken à M. 100, 200, 900, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin im März 1895 zu 97.10 %. Kurs in Berlin Ende 1895–1910: 95. 80, 93.70, 92. 20, 90.50, 86.20, 83.80, 87.50, 89.40, 89.70, 88, 88.80, 86.70, 88.75, 86.25, 83.75, 81.75 %. 3½ % Westfälische Pfandbriefe, Folge II in Stücken à M. 100, 200, 400, 800, 2000, 4000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin im Jan. 1897. Kurs in Berlin Ende 1897 1919 100, 99.30, 94.50, 93.50, 97, 99.25, 99.50, 98.70, 98.10, 95.20, 90.60, 95.10, 91.50, 90.80 % 3 % Westfälische Pfandbriefe, Folge II in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin im Jan. 1897. Kurs in Berlin Ende 1897–1910: 92. 20, 90.50, 86.20, 83.80, 87.50, 89.40, 89.70, 88, 88.80, 86.70, 82.90, 86.25, 83.75, 81. 75 % 4 % Westfälische Pfandbriefe, E0s III in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin 16./2. 1900: 101.10 %. Kurs in Berlin Ende 1900-1910: 101.10, 102. 205 103.90, 102.60, 103, 102.40, 101. 70, 98.10, 100.50, 100.50, 100 %. 3½ 00 % Westfälische Pfandbriefe, Folge III in Stücken à M. 100, 200, 400, 800, 2000, 4000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin V. 6 000 000 im Mai 1902, weitere M. 10 000 000 im Okt. 1905, M. 20 000 000 im Sept. 1906. Kurs in Berlin Ende 1902–1910: 99. 25, 99.50, 98.70, 98.10, 95 20, 90.60, 95.10, 91.50, 90 %. 0 Westfälische Pfandbriefe, Folge III in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin M. 3 000 000 im Mai 1902. Kurs in Berlin Ende 1902 bis 1910: 89. 40, 89.70, 88. 88.80, 86.70, 82.90, 86.25, 83.75, 80.60 %. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 J. n. F. 0 5 7 = = * Landschaft in Marienwerder. Errichtet: 22./2. 1787, bestätigt durch Allerh. E. v. 19./4. 1787: revid. Reglem. durch Allerh. E. genehmigt am 25. 6. 1851 U genehmigt durch Allerh. E. v. 9./11. 1857 betr. Em. 4 % Pfandbr.; v. 8. 5. 1868 betr. Em. 4½ % Pfandbr. I. Ser.; v. 20./4. 1880 betr. Em. von 4 % Pfandbr. B u. Konvert. der 4½ 2 % Pfandbr.; v. 15./5. 1868 betr. Beleih. der zur Westpreuss. Landschaft gehörigen Güter auf das sechste Zehntel des Taxwertes durch Westpreuss. Pfandbr. II. Ser.; v. 14. 3. 1883 betr. Ausgabe 4 % Pfandbr. II. Ser. u. Konvert. der 4½ % Pfandbr. II. Ser.; v. 18./5. 1864 betr. Bildung Westpreuss. Pfandbr. ohne die Bezeichnung der Spes. -Hypoth. durch Ausgabe Westpreuss. Pfandbr. ohne Gutsnamen; v. 10./5. 1886 betr. Ausgabe von 3½ % Pfandbr. I. Serie Em. B und Pfandbr. II. Serie, sowie Konvertierung der 4 % Pfandbr. I. u. II. Serie; v. 22./7. 1896 betr. Em. 3 % Pfandbr. I. u. II. Serie, sowie Kony der 3½ % Pfandbr. Nach dem Regulativ v. 30./5. 1896 kann die Landschaft ihre 3½ % Pfandbr. in 36% konver- tieren. Die Landschaft kann die Ausgabe der seit 1886 kreierten 3½ 0% Pfandbr. überhaupt ein- stellen und ihre sämtl. 3½ % Pfandbr., auch die alten, auf vorgängige halbj. Künd. durch Zahlung