Ausländische Industrie-Gesellschaften. 7500 PS. gleichkommt. Dieses Werk ist seit Frühjahr 1899 in Betrieb. Der Ausbau der Kraftanlage zu Rauris, welche für das Werk in Lend die Liefer. einer Kraft von 18 000 sichert, ist vollendet und die Anlage bereits dem Betrieb übergeben. Für die beabsichtigte Anlage in Rheinau-Balm sind die gemeinsam mit dem Stadtrat Winterthur gemachten Vor- arbeiten u. Pläne vollendet u. die Konz.-Verhandlungen der beteiligten Staaten sind im Gang; die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Im Frühjahr 1905 erwarb die Ges. bedeutende Wasserrechte an der Navizance u. der Rhone bei Chippis (Wallis), welche ihr sowohl vom Staate wie auch von den Ge- meinden für die Dauer von 99 Jahren konzess. sind. Seit 1908 sind an der Navizance 25 000 PS. vollständig ausgebaut u. in Betrieb. Das Wasser wird durch einen 8,5 km langen Stollen dem Wasserschlosse zugeführt u. von dort mit 600 m Gefälle auf die Turbinen. In unmittelbarer Nähe der Turbinenanlage der Navizance befindet sich das Rhonewerk, das bei 80 m Gefälle 30 000 PS. ergibt u. noch diesen Herbst in Betrieb kommt. Die ausgebauten 55 000 PS., über welche die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. gegenwärtig im Wallis verfügt, werden in erster Linie zur Herstell. von Aluminium verwendet. Ein kleiner Teil dieser Kraft wird der Fabrikat. von Salpetersäure u. andern Stickstoffverbindungen dienstbar gemacht. Zu diesem Zwecke hat die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. mit den Besitzern der neuen Patente des Ing. Moscicki in Freiburg (Schweiz) ein Abkommen getroffen, wonach die Patente für die Schweiz u. Österreich in ihren Besitz übergehen. Bezügl. der Ausbeut. des Verfahrens in den übrigen Kulturländern, sei es durch eigene Fabrikat., sei es durch Ab- gabe von Lizenzen oder Verkauf von Patenten ist die Ges. mit der Freiburger Ges. in eine Interessengemeinschaft getreten. In ihren bisher. Werken stellt die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. neben Aluminium auch Calcium-Carbid her. Ausserdem hat sie das gesamte Kommandit- Kap. der Chem. Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. bei Deutsch-Lissa in Schlesien erworben. Diese Fabrik, welche seit 1865 besteht, beschäftigt sich heute vornehmlich mit der Herstell. calcinierter Tonerde zur Aluminiumfabrikation. Die Kommanditges. hat einen Grundbesitz von ca. 32 ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrik-Anlagen überbaut sind; sie be- schäftigt gegenwärtig etwa 600 Arbeiter. Im J. 1909 erweiterte die Chem. Fabrik Gold- schmieden ihren Betrieb durch Zukauf der Chem. Fabrik Trotha bei Halle a. S., woselbst Tonerdesalze u. Schwefelsäure produziert werden. In den Jahren 1906/08 erstellte die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. bei Marseille eine eigene grosse Tonerdefabrik. Gleichzeitig sicherte sie sich im Departement Var ausgedehnte Bauxitlager, welche sowohl die Tonerdefabrik in Marseille als auch die Chem. Fabrik Goldschmieden mit Rohmaterial versorgen. Die Aus- beut. der Heroultschen Stahlpatente ist im Jan. 1905 an eine zu diesem Zwecke gegründete Ges. abgetreten worden; immerhin verbleibt die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. bei dem neuen Unter- nehmen stark beteiligt. Kapital: frs. 26 000 000 in 26 000 Aktien à frs. 1000, worauf 50 % eingezahlt sind (früher bestandene 3000 - frs.- Aktien wurden sämtlich umgetauscht). Urspr. A.-K. frs. 10 000 000, erhöht im Jahre 1894 um frs. 1 000 000 u. im Jahre 1898 um frs. 5 000 000. Die ausserord. G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss, das A.-K. um frs. 10 000 000 auf frs. 26 000 000 mit 50 % Einzahl. zu erhöhen. Die ursprünglichen Zeichner der Aktien sind im Sinne von Art. 636 Abs. 2 u. 3 des Schweiz. Oblig-Rechts von weiteren Einzahlungen entlastet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Maximum der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann diejenigen Reserven, welche die G.-V. auf Antrag des V.-R. beschliesst, bis 6 % Div. auf das ęingez. A.-K., vom Über- rest 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Anlagen: Neuhausen 4 800 379, Rheinfelden 5 876 338, Lend-Rauris 7 000 588, Chippis 22 569 442, zus. 40 246 747, abz. Amort. p. 1888–1910 23 506 611, bleiben 16 740 136; Hilfsgesellschaften u. Beteiligungen: Marseille 6 355 886, Goldschmieden 5 393 467, Stahlwerke 1 246 522, zus. 12 995 876, abz. Amort. bis 1909 8 259 765, bleiben 4 736 111, Patentkto 1, Kassa 41 014, Wertschriften 236 231, Debit. 2 688 216, Vorräte an Roh- material. 1 128 975, do. Fabrikaten 1 786 340. – Passiva: A.-K. (frs. 26 000 000 mit 50 % ein- bez.) 13 000 000, Oblig. 5 160 000, R.-F. 1 944 112, Pens.- u. Unterstütz.-F. für Angestellte u. Arb. 1 028 468, Kredit. 2 751 536, Vortrag a. 1909 971 974, Reingewinn 1910 2 500 933. Sa. frs. 27 357 024. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. u. Steuern 952 762, Betriebs-Abschreib. 27 716, Saldo des Zskto 239 375, Amort. pro 1910 1 087 470, Vortrag a. 1909 971 974, Rein- gewinn 1910 2 500 933. – Kredit: Vortrag a. 1909 971 974, Brutto-Ertrag der Waren-Kti 4 007728, Ertrag aus div. Beteiligungen u. Wertschriften 727 271, do. der Liegenschaften 73 257 Sa. frs. 5 780 230. Gewinn-Verwendung: Zum R.-F. 125 047, statut. u. vertragl. Tant. 360 218. Grat. 180 000, Überweis. an den Pens.- u. Unterst.-F. für Angestellte u. Arbeiter 20 000, 14 % Div. 1 820 000, Vortrag auf 1911 frs. 967 642. Kurs Ende 1895–1910: In Berlin: 130, 134.75, 165.30, 154.25, 159.75, 151.50, 152.75, 172.50, 205.20, 257, 319.75, 355.80, 239.50, 219.75, 241.75, 265 %. – In Frankf. a. M.: 130.90, 135.30. 165. 154.25, 160, 153, 152.70, 172.50, 205.20, 257, 317, 356, 243, 220, 243.75, 265 %. – Ausserdem notiert Breslau. Aufgelegt 29./12. 1894 in Berlin, Frankf. a. M. frs. 6 000 000 zu 130 %, wobei frs. 100 = M. 81; weitere frs. 4 998 000 à frs. 3000 eingef. im Mai 1898 u. frs. 10 000 000 im Okt. 1905. Usance: An der Börse werden für frs. 100 = M. 80 gerechnet. Der Coup. wird erst