Ausländische Industrie-Gesellschaften. 445 Galizische Papierfabriks-Aktiengesellschaft vorm. Gebr. Fialkowski in Biala; ge- gründet 1907. A.-K.: K 800 000. Div. 1908 –1910: 0, 0, 4 %. Kapital: K 20 000 000 in 50 000 Aktien à K 400. Urspr. fl. 4 000 000 in Aktien à fl. 200, davon bis Sept. 1885 in Umlauf 14 380 Aktien; die noch im Besitze der Ges. befindl. 5620 Aktien 30./9. 1885 mit Div. ab 1886 begeben. Die G.-V. v. 13./10. 1887 ermächtigte den V.-R., weitere 10 000 Akt. = fl. 2 000 000 gegen volle Einzahl. des Nom.-Betrages auszugeben; letztere wurden 1891 von einem Grazer Konsortium übernommen. Lt. Beschl. der G.-V. v. 18./4. 1906 wurde das A.-K. um. K 4 000 000 auf K 16 000 000 erhöht behufs Erwerbung der Aktien der Pittener Papierfabrik. Die G.-V. v. 11./4. 1910 beschloss, das A.-K. um weitere K 4 000 000 auf K 20 000 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden vom Wiener Bankverein zum Kurse von K 425 pro Aktie à K 400 übernommen. Ferner beschloss die G.-V., den § 6 der Statuten dahin ab- zuändern, dass eine Erhöhung bis zu K 25 000 000 durch Beschl. einer G.-V. erfolgen könne u. erst zu einer diesen Betrag übersteigenden Vermehr. die staatl. Gunehmig. erforderl. ist. Pfandbrief-Darlehen: K 1 664 052. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Div.; vom verbleibenden Betrage mind. 5 % an R.-F.,. 10 % Tant., Rest Super-Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Immobile Werte 10 350 273, mobile Werte: Vorräte an Rohmaterial. u. Halbfabrikaten 2 005 178, Papiervorräte in den Fabriken, verkauft u. in Ausrüstung begriffen 1 221 041. Papiervorräte in den Niederlagen 1 258 191, Wechsel 1 409 386, Effekten 9750, 6250 Aktien der k. k. priv. Pittener A.-G. 4 000 000, 4000 Aktien der Galizischen Papierfabrik A.-G. 800 000, 12 500 Aktien der Heinrichtsthaler Papierfabr.-A.-G. vorm. Martin Kink & Co. 2 500 000, Kassa 94 540, Debit. 5 844 886, Wald 77 500. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 1 225 630, Kaiser-Jubiläums-Unterstütz.-F. 200 000, alte Div. 1420, Kredit. 1 266 825, Pfandbr.-Darlehen 1 664 052, Annuitätenschuld Gebr. Fialkowski 430 500, do. Martin Kink & Co. 1 160 783, Tratten 2 000 000, Reingewinn 1 621 534. Sa. K 29 570 745. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalsteuern 270 276, Salär 263 850, Spesen 364 170, Zs. 71 131, Diskont 273 227. Präsenzmarken 300, Generalregie 972 678, Verlust bei Debit. 25 837, Reingewinn 1 621 534. – Kredit: Vortrag a. 1909 33 715, Erträgnis d. gesellsch. Fabriken u. Niederlagen 2 424 610, Effekten-Zs. 432 000. Sa. K 2 890 325. Gewinn-Verwendung: 5 % Div. 1 000 000, Abschreib. 550 000, R.-F. 1891, Tant. an Direktion 23 351, Vortrae 1911 6 292 Kurs Ende 1891–1910: In Berlin: 57, 54.75, 60, 76.60, 67, 69.80, 72.80, 65.10, 61.90, 63.50, 50, 44, 81.25, 114.25, 122, 137.25, 135, 115.50, 118.75, 124.75 %. – In Frankf. a. M.: 59, 56, 58.50, 64.25, 61, 63.50, 61.50, 55, 61, 65, 49.50, 43.50, 79.70, 115.70, 120.30, 136.50, 134, 115, 117, 126 %. = In PDresden 1900– 1910: 65, 51, 44, , 114, 120.50, 136.50, 136.50, 116, 118.50, 125 % Aufgel. 13./4. 1886 zu 100 %, wobei 6fl. 100 = M. 200. Usance: Beim Handel an der Börse werden in Berlin und Dresden seit 1./7. 1893, in Frankf. a. M. seit 2./1. 1899 öfl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher öfl. 100 = M. 200. Dividenden 1871–1910: 5, 6, 3, 3, 3½, 3½, 4, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 7, 8, 5, 5, 5½, 5½, 0, 4, 0, 2 3 % % . Direktion: F. Seyfert, 0. Kenedi. Verwaltungsrat: Präs. Bernh. Popper, Ferd. Bloch, Max Eysler, R. von Feistmantel, Carl Taussig, S. Fischer, Graf Prokesch-Osten, Franz Freiherr von Morsey. Zahlstellen: Berlin und Dresden: Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank: Wien: Wiener Bankverein u. dessen Filialen. Montan- und Industrialwerke vorm. Joh. Dav. Starck in Unterreichenau bei Falkenau a. d. Eger. Gegründet: 1885. Neuestes Statut, genehmigt am 21./2. 1902. Zweck: Betrieb u. Ausbeutung des von der Firma Joh. Dav. Starck erworb. Kohlenwerks- besitzes, die Ausdehnung und Vervollständigung dieses Betriebes, sowie die Steigerung der Produktion, der Betrieb und die zweckentsprechende Ausnutzung der von der Firma Joh. Dav. Starck erworb. chem. und Glasfabriken und sonst. Industrialwerke. Die Ges. betreibt gegenwärtig: Stein- u. Braunkohlenbergbau, sowie Tafelglasfabrikation und chem. Industrie (Schwefelsäure, Oleum, Alaun, Leim, Phosphatfabrikation, Ultramarin, Caputmortuum etc.) auf mehr. Werken im Pilsner u. Egerer Kreise (Böhmen) u. eine Fabrik in Gorlice (Galizien). Produktion: Die Förderung an Braunkohle inkl. des Bedarfs zur eig. Kesselfeuerung betrug in 1910: 7 124 477 m-Ctr. (1909: 7 360 340 m-Ctr.). Die Schwarzkohlengewinnung inkl. des eig. Kesselbedarfs betrug 1910: 793 473 m-Ctr. (1909: 622 401 m-Ctr.). Kapital: K 10 800 000 = fl. 5 400 000 in 27 000 Inh.-Aktien à K 400 = fl. 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis spät. Juni in Unterreichenau, Pilsen, Prag oder Wien. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St.; die Aktien müssen spät. 10 Tage vor dem Tage der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Abzug der dem Tilg.-, Pens.-, R.- event. Neuer.-F. zugewiesenen Beträge verbleib. Reingewinn zunächst 4 % Div., von dem noch übrig bleib. Überschusse 10 % Tant. an Vorst., der Überrest, falls die G.-V. nicht anders beschliessen sollte, ist als Super-Div. zu verteilen. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Montan- u. Industrialbesitz 20 038 662, Kesselwägen