450 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft in Wien. Gegründet: 11./7. 1881. Letzte Statutänd. 27./3. 1903. Zweck: Vereinigung von Berg- und Hüttenwerken, vorzugsweise solchen, welche in den österr. Alpenländern gelegen sind, diese oder anderweitige zu erwerbende Montanindustrie- Unternehm. jeder Art, sowie alle damit zus. hängenden Geschäfte unter einheitl. Leitung zu betreiben und hierdurch die österr. Montanindustrie zu heben und zu fördern. Teils im Wege des Ankaufs, teils im Wege der Fusionierung wurden erworben die Civil- u. Montan-Realitäten der Hüttenberger Eisenwerks-Ges., der Vordernberg-Köflacher Montan-Industrie-Ges., der Steyer. Eisen-Industrie-Ges. am 11./10. 1881, der St. Egydy und Kindberger Eisen- u. Stahl- Industrie-Ges. am 19., der Grazer Eisenwarenfabrik am 20./10. 1881, der Eisen- u. Stahl- gewerkschaft zu Eibiswald und Krumbach am 11./11. 1881, der A. G. der Innerberger Haupt- gewerkschaft am 20./12. 1881, der Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft am 6./2. 1882 und der Eisenwerke von Franz Ritter von Friedau am 1./8. 1882, die Maschinenfabrik u. Eisengiesserel Andritz-Graz am 1./1. 1883, das ehemal. Grazer Stahlwerk in 1883. In 1889 beteiligte sich die Ges. in Gemeinschaft mit der Prager Eisen-Industrie-Ges. an der Liquid. der Judenburger Eisenwerke und übernahm dabei den Stillweger Kohlenbergbau zur Ergänzung ihres Montan- besitzes in Fohnsdorf, die Eisensteingruben in Waitschach und Olsa im Anschluss an ihren Eisensteinbergbau in Kärnten, und ein Radwerk daselbst nebst Grundbesitz, das wieder ver- kauft werden soll. In 1898 hatte die Ges. in Seegraben, Fohnsdorf, Köflach, Liescha, Hüttenberg, Vordernberg, Eisenerz, Hieflau, Schwechat, Zeltweg, Heft, Lölling, Prävali, Neuberg, Graz, Donawitz, Gemeingrube, Eibiswald, Pichling, Krieglach, Kindberg, Klein- reifling und Andritz bezw. Braunkohlenwerke, Eisenstemgruben, Hochöfen, Stahlhütten, Martinöfen, Tiegelgussstahlöfen, Giessereien, Raffinierwerke, Masch.- Fabriken und Werk- stätten im Betriebe. Im Jahre 1899 verkaufte die Gesellschaft die Maschinenfabrik Klagen- furt und den restl. Besitz in Mariazell, ferner die Werke Prävali u. Liescha, den Forstbesitz Lölling, die Andritzer Maschinenfabrik und die Brückenbauanstalt Graz, dagegen kaufte sie die nötigen Gründe für den Hochofenbau in Eisenerz und für die Neuanlagen in Orlau sowie zur Arrondierung des Grubenbesitzes in Leoben die Freiherrlich von Drasche'schen Kohlen- gruben. Im Jahre 1900 wurde die Kettenfabrik Brückl und das Werk Klein-Reifling verkauft und ausserdem der Wald- u. Grundbesitz in Krain abgestossen. Im Jahre 1903 wurde der Eibiswalder Braunkohlenbergbau veräussert. Im April 1906 verkaufte die Ges. ihre Grazer Eisenwarenfabrik an die A.-G. Felten & Guilleaume in Wien u. übernahm einen Teil der neuen Aktien dieser Ges. Im Jahre 1907 erweiterte die Ges. ihren Besitz am steirischen Erzberge, indem sie von den Peintinger'schen Erben sowie vom Wirtschaftsverein der Stadt Leoben zusammen 3 Anteile am Vordernberger Bergbau erwarb. Am 20./10. 1888 erhielt die Ges. die Konc. zum Bau u. Betriebe einer als normalspur. Lokalbahn, teils als Adhäsions-, teils als Zahnstangenbahn auszuführenden Lokomotiveisenbahn von Eisenerz nach Vordernberg mit 4 %, Staatsgarantie für die Prior.-Oblig. und für die Prior.-Aktien. Der Bau ward in 1889 be- gonnen; die Konstituierung der Lokalbahn-Ges. erfolgte am 8./5. 1889 unter Beteil. der Ges. mit fl. 700 000. Die Bahn dient vornehmlich zur Aufschliessung des Steyerischen Erzberges. Produktion in Mtr.-Ctr. 1905 1906 1907 1908 1909 1919 Kohle . . . 10 900 000 11 606 000 12 328 000 12 199 000 11 328 000 11 410 000 Erze 10 131 000 13 008 000 15 842 000 17 048 000 15 312 000 17 083 000 Roheisen. 3 347 000 4 217 000 4 773 000 4 982 000 4 651 000 5 288 000 6 2 550 000 3 122 000 3 600 000 3 860 000 3 643 000 4 087 000 Puddeleisen 472 000 491 000 518 000 501 000 162 000 162 000 Fertige Walzware 1 868 000 2 201 000 2 570 000 2 575 000 2 270 000 2 524 000 Kapital: K 72 000 000 = fl. 36 000 000 in 360 000 Aktien à K 200 = fl. 100 5. W. nach Erhöhung um K 12 000 000 lt. Beschl. der G.-V. v. 21./4. 1902. 4½ % Hypothekar-Anleihe von 1890. frs. 25 000 000 = M. 20 200 000, davon in Umlauf Ende 1910: K 2 103 200, in Stücken à frs. 500, 2500 u. 12 500 = M. 404, 2020 und 10 100. Zs.: 1./1., 1./7. Tilg.: Durch Verl. al pari am 2./1. per 1./7., von 1884 ab innerh. 50 Jahren. Verstärk. zulässig; der Restbetrag wurde in der Verlos. vom 2./1. 1911 zur Rückzahlung per 1./7. 1911 gekündigt. Sicherheit: Diese Anleihe, welche emittiert wurde zwecks Einlös. resp. Konvert. der umlauf. 5 % Goldanl. der Österr. Alpine Montanges. von 1883, hat eine erste Hypoth. auf sämtl. Realobjekte, welche zur Sicherstellung für die Goldanleihe der OÖOsterr. Montangesellschaft von 1883, dann für die Hypothekaranleihe der Vordernberg-Köflacher- Montanindustrie-Ges. dienten, sowie auf dem gesamten Immobiliarbesitz der k. k. priv. Neuberg- Mariazeller Gewerkschaft. Zahlst.: Berlin: Berl. Handels-Ges., Nationalbank f. Deutschland; Frankf. a. M.: Dresdner Bank; Wien: Anglo-Osterr. Bank, Länderbank; Zürich: Schweizer. Kreditanstalt; Basel: Baseler Handelsbank; Genf: A. Cheneviere. Zahlung der Coup. und der verl. Stücke in Deutschland ohne jeden Abzug in Mark. Aufgelegt in Berlin und Frankf. a. M. am 5.–12./7. 1890 al pari. Kurs Ende 1891–1910: In Berlin: 92, 95.25, 94.50, /%%% %%%%% 104.75, 105, 100.80, –, 99.25, –, 100.50, – %. – In Frankfurt a. M.: 93.45, 94.50, 95.40, 101.60, 100, 100.60, 101.50, 100.20, 99.50, 101.30, 101, 104.50, 105.30, 102.40, 100.50, 101.50, 101, 100.60, 101.20, 31% Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorweg 5 % Div., vom ÜUberschuss 10 % Tant., 5 % z. R.-F., Rest 2. Verf. der G.-V. Gestattet der Gewinn 5 % Div. nicht, so bestimmt die G.-V. die Gewinn-Verteil.