484 Ausländische Eisenbahnen. von Luxemburg nach Remich (28 km) und von Cruchten nach Fels (12 km) mit allem Roll- material (Lokomotiven, Wagen, Ausrüstung etc.), ferner frs. 185 000 bar u. gewährte dagegen 4000 Aktien à frs. 500 und frs. 985 000 in 5 % Oblig. Die Ges. übernahm den Betrieb der durch den Staat erbauten Vizinalbahnlinie Luxemburg-Echternach (46 km) v. 20./4. 1904 ab auf 15 resp. 30 Jahre pachtweise. Besitzstand Ende 1910: 1) Luxemburg-Remich: 7 Maschinen, 23 Personen-, 3 Post- und Gepäckwagen, 15 gedeckte u. 36 offene Güterwagen, 2 Langholzwagen; 2) Cruchten-Larochette: 4 Maschinen, 5 Personen-, 1 Post- u. Gepäckwagen, 5 gedeckte u. 28 offene Güterwagen, 2 Lang- holzwagen; 3) Luxemburg-Echternach: 4 Maschinen, 12 Personen-, 3 Post- u. Gepäckwagen, 16 gedeckte und 30 offene Güterwagen, 4 Langholzwagen. Kapital: frs. 1 800 000 in 4000, Aktien à frs. 450. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Maximum 40 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Reinertrag zunächst 5 % Div., aus dem Rest bis 10 % Tant. an V.-R., verbleib. Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bahnkörper u. Betr.-Material der beiden Linien Luxemburg-Remich u. Cruchten-Larochette 2 000 000, neuer Bahnhof in Bonnevoie 170 513, Reparatur-Werkstätten 32 713, Immobil. (Central-Bureau) 45 273, Bergwerksanlagen in Esch 25 000, Material. u. Werkzeug 43 705, Kassa 18 476, Wertp. 18 620, statut. Depos. des V.-R. u. der Aufsichtskommissäre 164 250, Debit. 77 964, Mobil. der Bureaus u. Stationen 6181, An- schlussgeleise der Strecke Luxemburg-Remich 1. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Ern.-F. u. R.-F. der Stammlinien 110 000, Kredit. 98 697, Depos. des V.-R. u. der Aufsichtskommissäre 164 250, Ern.-F. der Vizinalbahn 30 118, Kaut. der Angestellten 11 825, Anleihe 253 221, R.-F. für ausserord. Ausgaben 13 562, Spez.-F. für die Angestellten 17 600, R.-F. für Unfälle der Eisenbahn 10 000, Div. pro 1910 80 000, alte Div. 100, Vortrag 13 324. Sa. frs. 2 602 696. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag 778, Gewinn aus dem Bahnbetrieb 75 636, Gewinn aus Erzausbeutung Esch 93 609, do. (aus Redevance Erzausbeutung Lamade- laine 52 658, do. aus Erzausbeutung Differdingen 22 678, zus. 168 945, abzügl. Gen.-Kosten etc. 11 780,) bleiben 157 165, zus. frs. 233 579. – Ausgabe: Zs., Bank-Kommiss. u. Kursverluste 5682, Ern.-F. 87 098, Amort. an Bahnkörper, Betriebsmaterial 30 000, do. an Bergwerks-An- lagen u. Betriebsmaterial in Esch 11 921, R.-F. für Unfälle der Eisenbahn 2500, Montierungs- gelder der Angest. 3054, 4 % Div. 80 000, bleibt Vortrag frs. 13 324. Dividenden 1883–1910: 5, 5, 4. 3, 3½, 4, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 4, 4, 5, 4 ¾, 4, 4, 4, 4, 4 %. Direktion: F. Baldauff. Regierungskommissar: Dr. Georg Ulveling, Luxemburg. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Jos. Brincour, Vize-Präs. Phil. Wittenauer, Alb. Clemang, Luxemburg; Jul. Fischer, Hollerich; H. Knüsli, Winterthur; Dr. M. Neumann, Tony Wenger, Luxemburg. Aufsichtskommissare: Paul Clemen, Niels Reining, Henri Donckel. Luxemburg. Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, Luxemburg. (Socicte Royale Grand-Ducale des chemins de fer Guillaume-Luxemb.) Gegründet: 2./3. 1857, letzte Statutänd. 23./10. 1883. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisen- bahnen. Das Bahnnetz der Wilhelm-Luxemburg-Ges. hat eine Gesamtlänge von 260, 80 km. Hiervon werden betrieben: 1) die älteren im Grossherzogtum Luxemburg beleg. Linien mit einer Länge von 170 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Staatsvertrag v. 11./6. 1872, abgeändert durch Staatsvertrag v. 14./4. 1903, zwischen dem Deutschen Reiche u. Luxemburg; 2) die in Belgien beleg. Strecke (Luxemburg. Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km von der Verwalt. der Belg. Staatseisenb. lt. Staatsvertr. v. 11./6. 1872, zwischen dem Deutscllen Reiche und Belgien. Ferner werden betrieben: 3) die i. J. 1880 u. 1881 eröffn. Zweigbahn Esch-Redingen mit einer Länge von 13 km, von der Kaiserl. Gen.-Dir. d. Eisenb. in Elsass-Lothr. lt. Vertr. v. 15./19./9. 1899, abgeänd. durch Vertr. v. 14./4. 1903; 4) die im Jahre 1883 u. 1884 eröffn. u. in Luxemburg beleg. Strecken im Düdelinger u. Rüme- linger Thale mit einer Länge von 12,66 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenb. in Elsass- Lothr. lt. Vertrag v. 22./ 24./10. 1882, abgeänd. durch Vertrag v. 14./4. 1903; 5) die am 1./7. 1888 eröffnete und in Luxemburg beleg. Strecke Ulflingen- Preuss. Grenze mit einer Länge von 6,33 km ist an die Königl. Eisenbahn-Dir. Cöln (linksrh.) lt. Vertrag v. 24./2. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht übersteigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31./12. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechn. der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Die ausserord. G.-V. v. 30./5. 1901 lehnte die neue Konvention zwischen der Ges. und der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. ab, welche für die Zeit vom 1./1. 1913 bis zum Ablauf der Konc. am 31./12. 1959 Geltung haben sollte, und beauftragte den V.-R., von neuem mit der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. wegen der Konvention zu unterhandeln. Am 16./7. 1902 wurde zwischen der Kaiserl. Gen.-Dir. der Reichseisenbahnen und dem V.-R. der Ges. eine provisorische Übereinkunft abgeschlossen, welche den Pachtvertrag 1) der im Grossherzogtum Luxemburg belegenen älteren Linien der Wilhelm Luxemburg Eisenbahn- Ges. sowie der Anschlussbahnen im Dudelinger u. Rumelinger Thal. ausschliessl. der Linie am Ulflinger nach der preuss. Grenze und 2) der Eisenbahn von Esch nach Deutsch-Oth und Redingen bis zum Erlöschen der Konc., d. h. bis zum Ablauf des Jahres 1959 verlängert;