506 Ausländische Eisenbahnen. Landtage ein Gesetz zu unterbreiten, nach welchem die städtische Fahrkartensteuer ver- doppelt werden soll. Hiergegen hat die Ges. Protest erhoben. Diese Steuer ergab für die Stadtgemeinde pro 1910: K 229 325. Am 1./1. 1905 erfolgte die Übernahme der Betriebsführung der Mariatrosterbahn. Die G.-V. v. 6./5. 1909 beschloss den Ausbau der Andritzer Linie bis nach Ober- Andritz zum Anschluss an die von der Stadtgemeinde Graz projektierte Bergbahn von Ober-Andritz nach Kalkleiten am Abhange des Schöckels. Zweck: a) der Bau und Betrieb der ihr konzessionierten Strassenbahnen; dann die Errich- tung, der Bau und Betrieb sowie die Erwerbung und Pachtung von anderen Strassen- oder Kleinbahnen in Graz und Umgebung mit Pferde- oder Motorenbetrieb auf Grund der in der Folge noch weiters zu erwirkenden Konzessionen; b) der Transport von Per- sonen und Frachten in Verbindung mit den der Ges. gehörigen oder durch sie ge- pachteten Transportunternehmungen auf Grund der zu erwirkenden behördl. Bewilligung; ce) die Erwerbung und Verwertung von Realitäten, Grundstücken und anderen Liegen- schaften zu Zwecken des Betriebes; d) die Errichtung und der Betrieb von elektr. Beleuchtungsanlagen und Kraftübertragungen in Graz und Umgebung. Das Bahnnetz der Ges. hatte Ende 1910 einen Umfang von 34 862 m. Der Wagenpark bestand 1910 aus 85 Motorwagen, 62 Beiwagen, 10 Salzwagen u. 1 Schneepflug. Kapital: K 5 000 000, urspr. fl. 700 000, durch Beschluss der G.-V. v. 22. Juni 1895 um fl. 900 000 auf fl. 1 600 00 erhöht, sodann durch Beschluss der ausserord. G.-V. vom 20. Juni 1901 auf K 4 000 000 und durch Beschluss der General-Versamml. vom 28./4. 1908 auf K 5 000 000 erhöht in 12 500 Aktien à K 400. Die neuen Aktien im Betrage von K 1 000 000 nahmen an der halben Div. des Jahres 1908 teil. Das gesamte A.-K. wird bis 1948 durch Verlosung getilgt; getilgt K 581 200. Gegen verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche gleichen Anspruch mit den Aktien auf die zur Auszahlung gelangende Super-Dividende, sowie nach Auflösung der Ges. auf den nach Tilgung sämtlicher Aktien verbleib. Überschuss haben. Aufgelegt fl. 700 000 in Frankfurt a. M. am 16./8. 1887 zum Kurse von 98.50 %; ferner fl. 140 000 zu 130 %, Bezugsrecht vom 1.–15./3. 1896; fl. 410 000 zu 136 %, Bezugsrecht vom 23./3.–7./4. 1898; fl. 350 000 zu 150 %, Bezugsrecht vom 1.–14./6. 1899; K 800 000 zu 135 %, Bezugsrecht vom 12./8. bis 26./8. 1901. Die neuen Aktien im Betrage von K 1 000 000 wurden den Aktionären u. Genussscheinbesitzern derart angeboten, dass auf je 4 Aktien oder je 4 Genussscheine je eine neue Aktie zu 115 % in der Zeit vom 20./6.–4./7. 1908 bezogen werden konnte. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., je 2 Genussscheine = 1 Aktie. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des A.-K. bestritten alsdann 4 % Div. Vom Rest 5 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., 10 % an V.-R., vertragsm. Tant., Überrest als Super-Div. auf Aktien und Genussscheine gleichmässig, unter Be- rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der Stadt, falls nicht ein Teilbetrag des Rein- gewinns durch G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. oder als Vortrag auf das nächste Jahr übertragen wird. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway- Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welcher von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer statutenmässigen Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statuten- gemäss erforderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinnanteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorſahres auszuscheiden. Die Gewinnbeteiligung betrug pro 1900–1910; K 32 629, 59 602, 80 879, 53 108, 56 107, 60 924, 69 585, 80 292, 89 877, 100 010, 103 949. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bahnanlagen 3 811 520, Kraftstation 1 143 848, Reali- täten 437 678, Wagenpark 1 578 898, Inventar 10 992, Material. 75 578, Monturen 9927, Kaut. 169 175, Kassa 2848, Postsparkasse 9075, Bankguth. 1 171 351, Debit. 17 991, Baukto 10 603. – Passiva: A.-K. 4 484 000, amort. Aktien 516 000, Hypoth. 75 361, R.-F. 289 753, Spez.-R.-F. 1 074 815, Steuer-R.-F. 50 000, Ern.-F. f. Gesamtanlage, Geleise etc. 1 154 441, nicht eingelöste verloste Aktien 800, nicht eingel. Coup. 440, Kredit. 39 626, Vortrag aus 1909 11 235, Gewinn 753 013. Sa. K 8 449 483. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis. u. Spesen 1066, Ern.-F.: Rückstell. für die Gesamtanlage 136 066, do. für die Geleise 60 000, Steuer-R.-F. 50 000, Gewinn 753 013. — Kredit: Betriebsüberschuss 957 512, Zs. 42 633. Sa. K 1 000 145. Gewinn-Verwendung: Zur Aktien-Tilg. 65 200, zum R.-F. 25 423, Tant. des V.-R. u. der Dir. 71 183, 10% Div. 448 400, an die Genusssch. à 24 K 30 960, Gewinnanteil d. Stadtgemeinde Seit 2./1. 1899 Graz 103 949, Vortrag auf 1911 K 19 133. Kurs der Aktien Ende 1890–1910: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10, 179, 148.60, 165, 169, 163.80, 175, 173, 172, 173, 178, 182, 175, 183.50, 192 %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: werden beim Handel 100 fl. = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Die Genussscheine wurden an der Frankfurter Börse 15./6. 1911 zu M. 250 pro Stück eingeführt. Dividenden: 1890–1910: 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 9, 10, 9, 9, 9, 9½, 10, 10, 10, 19% Genussscheine 1894–1910: fl. 5, 8, 8, 8, 8, 8, 8, K 20, 24, 20, 20, 20, 22, 24, 24, 24, 24. Coup.- Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: k. k. priv. steierm. Eskomptebank.