Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 507 Verwaltungsrat: Präs. vacat; Vize-Präs. Komm.- Rat Herm. Köhler, Frankf. a. M.; Verwalt.-Räte: Gustav Behringer, Frankf. a. M.; Johann Graf Plater von der Broel, Graz; Hans von Reininghaus, Wien; Josef Rochlitzer, Dr. Ernst Schuster, Graz; Alfred Wein- schenk, Frankf. a. M., Dr. Emerich Ritter von Schreiner, Graz. Betriebsleitung: Dir. u. Prok. Peter Hildmann, Dir.-Stellv. u. Prok.: Ing. Jos. Pojatzi. 7* 0 0 = 0 ― 3 70 *e K. K. privil. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, Wien. Gegründet: Konstituierende Gen.-Versamml. am 25./4. 1836 auf Grund der Privileg- Urkunde vom 4./3. 1836. Verstaatlichung: Durch das Gesetz vom 31./10. 1906 wurde das am 3./3, 1906 zwischen der Reg. und der Ges. abgeschlossene Übereinkommen genehmigt. Das Übereinkommen sah die Verstaatlichung des Hauptbahnnetzes (Wien-Krakau mit Abzweigungen), der Städte- bahn von Bielitz über Bistritz u. Kremsier nach Kojetein und der 17 gesellschaftl. Lokal- bahnen einschl. des R.-F. von K 1 679 458 mit Wirkung vom 1./1. 1906 ab vor. Die Ver- staatlichungsrenten, welche die Nordbahn erhält, sind folg.: 1) steuerfreie Einlös.- Rente des Hauptbahnnetzes von 1906 ab bis einschl. 1940 K 30 537 000, 2) steuerfreie Einlös.- Rente für die Lokalbahnen insgesamt K 1 616 166 chiervon von 1906 ab bis 1972 K 342 427, von 1906 ab bis 1975 K 938 513, von 1906 ab bis 1983 K 240 533, von 1906 ab bis 1988 K 94 693). Demnach bezieht die Nordbahn von 1906–40 eine Rente von insgesamt K 32 153 166, nach 1940 werden ihr nur noch die Renten der Lokalbahnen verbleiben, die sich von 1972 ab stufenmässig vermindern und 1988 vollständig erlöschen. Von der Rente zieht der Staat vorweg das Erfordernis für den Dienst der Oblig. ab, welche er mit Rückwirk. v. 1./1. 1906 zur Selbst- u. Alleinzahl. übernimmt. Der grösste Teil der Prioritäten wird bis 1930 vollständig getilgt sein, ein mässiger Rest läuft bis 1940. Ausserdem erhielt die Nord- bahn vom Staate als Kapital-Abfindung für veräusserte Vermögensobjekte noch folgende Beträge: 1) für die Lokalbahn Kremsier-Zborowitz K 1 559 654, 2) für 3936 Aktien der Ostrau-Friedländer Eisenb. K 3 936 000, 3) für aus dem freien Besitze übergebene Realitäten K 3 715 000, 4) für den Anteil an der Wiener Verbind.-Bahn K 1 058 382, zus. K 10 269 036, dazu kamen die ein freies Eigentum der Aktionäre bildenden Bestände des R.-F. nach der Bilanz pro 1905 K 18 268 841. Montanbesitz: Die Ges. besitzt einen Grubenkomplex von 355 Grubenfeldmassen u. 90 Überscharen mit dem Gesamt-Flächenraume von 1833 ha 9897 qm, nebst 33 Freischürfen u. ausserdem 104 Freischürfe im Schurfterrain bei Seibersdorf, Pruchna u. Petrowitz. Das in 8 Reviere geteilte verliehene Grubenfeld ist durch 22 Schächte aufgeschlossen. Als Hilfs- zweige bestehen bei dem Revier Privoz eine Koksanstalt mit 144 Koksöfen, 1 Kondensations- anlage u. eine Ammoniakdestillation samt Zugehör u. bei dem Revier Mähr.-Ostrau 60 Koks- öfen u. eine Brikettfabrik. Die gesellschaftl. Montanbahn, welche aus der Hauptlinie Mähr.- Ostrau-Dombrau (Bettinaschacht), 19,451 km u. 13 Flügelbahnen, 14,129 kmi besteht, schliesst in Mähr.-Ostrau an das Hauptbahnnetz, in Ostrau-Witkowitz an die k. k. priv. Ostrau- Friedlander Eisenbahn u. in Dombrau an die k. k. priv. Kaschau-Oderberger Eisenbahn an. Von dieser Montanbahn zweigen 29 Schleppbahnen ab, von welchen am 31./12. 1910 Strecken in einer Länge v. 23,407 km im Betriebe der k. k. Nordbahndirektion standen. Der Verwaltungsrat beschloss im April 1907, behufs entsprechender Verwertung der in den Revieren Mährisch-Ostrau und Hruschau gewonnenen, für die Kokserzeugung besonders geeigneten Fettkohlen, auf dem Franzschachte eine Anlage von 144 Koksöfen zu erbauen, wobei die Gewerkschaft Marie-Anne in Mährisch-Ostrau, deren sämtliche Kuxe sich im Besitze der Oberschlesischen Kokswerke u. Chemischen Fabriken A.-G. in Berlin befinden, sich mit der Hälfte des aufzuwendenden Kapitals beteiligte. Die Fertigstellung u. Inbetrieb- setzung der Koksöfenanlage, welche durch die Oberschlesische Kokswerke u. Chemischen Fabriken A.-G. ausgeführt wurde, erfolgte Anfang 1909. Der Gewinn aus dem Koksverkauf wurde zwischen der Kaiser Ferdinands-Nordbahn u. der Gewerksch. Marie-Anne vertragsmässig geteilt. Mit Wirkung vom 1./1. 1911 wurde seitens der Nordbahn der der Marie-Anne gehörige halbe Anteil an der Koksanstalt erworben. Hierdurch wird in Verbindung mit einer geplanten Erweiterung der Koksanstalt die für die Fettkohlengrube zur Erniedrigung der Gestehungs- anstalt notwendige Entwicklung in der Produktion ermöglicht. Kohlenförderung: Kokserzeugung: Briketterzeugung: Reinertrag d. gesamt. Montanbesitzes M.-Ztr. M.-Ztr. M.-Ztr. (Montanb. u. Kohlenw. inkl. Koksanst.): 1900 12 842 665 KR 3 583 207 1980 „ 4 098 788 1902 * 12 960 700 ...... 1903 13 222 800 1.. 1904 13 419 400 „ 1905 14 215 350 — „ 2 962 782 1906 14 685 800 1907 14 724 500 1908 15 069 800 38 8 1909 14 773 100 368 561 243 927 1910 13 623 600 361 470 113 596