Kolonial-Gesellschaften. Die Zahlung der Super-Div. erfolgt spät. am 1. Juli nach dem abgelaufenen Geschäftsj. Kurs: Die Anteile wurden aufgel. 12./12. 1904 zu 103.50 %; erster Kurs in Berlin 20.12. 1904: 103.50 %, in Frankf. a. M. 21./12. 1904: 103.50 %. – Kurs Ende 1904–1910: In Berlin: 103.60, 100, 97.90, 91.75, 101.50, 101, 103.40 %. – In Frankf. a. M.: 103.60, 99.80, 97.50, 92.20, 100, 100, 102 %. – In Hamburg: 103.60, 99.80, 98, –, –, 92, 103 %. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kassa 4868, Bankguth. 4267, Debit. 200 176, Bahn- anlage u. Ausrüstung Daressalam-Morogoro 17 818 903, Morogoro-Kilossa 7 904 896, sonst. An- lagen 502 062, Betriebsmaterial. 326 828, Haftpflicht- u. Unfallvers. 35 042, Bahnbau Kilossa- Tabora 29 677 761, Aktiva der Fondsverwalt. 3 215 276. – Passiva: Grund-K. 21 000 000 (davon durch Auslos. getilgt 443 000), Reichsdarlehn: abgerechnet für die Betriebsstrecke Morogoro-Kilossa 7 904 896, noch nicht verrechnete Bauausgaben für die Strecke Kilossa- Tabora 28 554 375, Kredit. 1 212 399, Ern.-F. 772 565, ausserord. R.-F. II 80 548, Gewinn 165 300. Sa. M. 59 690 085. Bilanz der Fondsverwaltung am 31. Dez. 1910: Aktiva: Effekten 2 293 312, Bankguth. u. verschied. Debit. 921 964. – Passiva: Ausserord. R.-F. 2 362 162, ausserord. R.-F. II 80 548, Ern.-F. 772 565. Sa. M. 3 215 276. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 797 428, Kursverlust auf Effekten der Fondsverwalt. 3290, z. Ern.-F. 443 276, Überschuss 165 300 (davon R.-F. 11 486, Zs. auf Reichsdarlehen für Strecke Morogoro-Kilossa 153 814). – Kredit: Betriebseinnahmen 2 289 484, Zs. 96 839, Gewinn aus Plantagen- u. Landverkäufen 22 972. Sa. M. 2 409 296. Direktion: Gerichtsassessor a. D. Dr. Ernst Kliemke, Reg.-Baumeister a. D. Paul Habich. Verwaltungsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Max Steinthal, Berlin; Stellv. Ministerial-Dir. a. D. Josef Hoeter, Berlin; Geh. Komm.-Rat Otto Braunfels, in Firma Jacob S. H. Stern, Frankf. a. M.; Ludwig Delbrück, in Firma Delbrück Schickler & Co., Berlin; Wirkl. Legations- rat Dr. Helfferich, Dir. d. Deutschen Bank, Berlin; Geh. Komm.-Rat Hugo Oppenheim, Berlin; Reg.- u. Bau-Rat a. D. Otto Riese, Geschäftsführer der Ges. m. b. H. Ph. Holzmann & Cie., Frankf. a. M.; Eisenbahn-Dir. a. D. Karl Schrader, Mitgl. des Reichstages, Prokurist Gutt- mann vom Bankhause S. Bleichröder, Dr. jur Freih. von Palm, in Fa. van der Heydt & Co., Berlin; Senator Justus Strandes, in Fa. Hansing & Co., Hamburg; Joh. Warnholtz, Dir. d. Deutsch-Ostafrik. Ges., Berlin: Geh. Ober-Reg.-Rat Friedrich Bormann, Charlottenburg; Ministerialdirektor Dr. P. Conze, Geh. Ober-Reg.-Rat Ebermaier, Geh. Oberbaurat Baltzer, Geh. Reg.-Rat Haber; letztere 3 Mitglieder als Regierungsvertreter. 33 Zahlstellen für die Div., Zinsscheine u. verl. Anteile: Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., von der Heydt & Co.; Frankf, a. M.: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Jacob S. H. Stern; Hamburg: Deutsche Bank, Nordd. Bank, ferner bei den übrigen Filialen der Deutschen Bank und der Disconto-Ges. Verj. der Div. in 4 J. (K.) Kamerun-Eisenbahn-Gesellschaft, Berlin. W. 8 Behrenstrasse 32/33. Gegründet: 19./6. 1906 als Kolonial-Ges.; auf Grund des vom Reichskanzler durch Erlass vom 21./2. 1907 genehmigten Ges.-Vertrages sind ihr durch Beschluss des Bundesrats vom 17./1. 1907 die Rechte einer juristischen Person verliehen worden. Zweck: Der Bau, die Ausrüstung und der Betrieb einer Eisenbahn von Duala nach dem Manengubagebirge im Deutschen Schutzgebiet Kamerun auf Grund der vom Reichskanzler am 13./6. 1906 erlassenen Konzession. Die Ges. ist berechtigt: a) den Betrieb der ganzen Bahn oder einzelner Strecken zu verpachten oder Anderen zu überlassen, b) Konzessionen für den Bau, die Ausrüstung und den Betrieb von Fortsetzungs-, Neben-, Zweig- u. Anschluss- linien zu erwerben, c) Liegenschaften und Bergwerksgerechtsame sowie sonstige Rechte jeder Art zu erwerben u. zu verwerten, d) Hafenanlagen und Lagerhäuser selbst oder durch Andere zu bauen, auszurüsten und zu betreiben, auch zu pachten und zu verpachten, e) alle sonst zur Erfüllung dieser Aufgaben dienlichen Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräussern, auch sich an Unternehmungen Anderer in jeder zulässigen Form zu beteiligen, f) Zweignieder- lassungen im Deutschen Reich oder in den Deutschen Schutzgebieten zu errichten. Die Konzession ist auf 90 Jahre vom Tage der Bestätigung des Gesellschaftsvertrages durch den Reichskanzler ab erteilt. Die Bau- u. Betriebskonzession enthält folgen de wesentl. Bestimmungen: Bau: Die Spurweite soll mind. 1 m betragen; die Bahn kann eingleisig gebaut werden, doch ist der Grunderwerb für ein Doppelgleis vorzusehen. Für den Bau der Bahn ist bei gleichen Preisen deutsches Material zu verwenden; die Vollendung u. Inbetriebnahme der Bahn muss innerhalb einer Frist v. 4 Jahren vom Tage der Bestätigung des Ges.-Vertrages an erfolgen; der Bahnbau kann im Wege, schriftl. Vertrages, welcher der Genehmigung des Reichskanzlers bedarf, einer deutschen Eisenbahnbaufirma übertragen werden. Betrieb: Die Ges. ist verpflichtet, die Bahn dauernd ordnungsmässig zu betreiben und dazu die Bahnanlagen u. die Betriebsmittel in solchem Zustande zu unterhalten, dass der Betrieb sicher u. zweckentsprechend erfolgen kann; in der Zahl der Züge ist dem Verkehrs- bedürfnis zu entsprechen. Nach Ablauf von 5 Jahren nach der Verkehrseröffnung kann der Reichskanzler Höchstsätze für die Preise der einzelnen Personen-Wagenklassen u. Güterklassen,