Gewerkschaften. 597 u. ferner durch Ankauf das Grubenfeld Sanssouci III. 1904 Ankauf des gesamten Bergwerks- besitzes der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke mit Zechen Berneck u. Glückwinkelsburg (s. unten.) Der Besitzstand der Gew. ist demnach folgender: Berechtsame: a) Steinkohlenberechtsame Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt 6 110 226 qm, b) Steinkohlenberechtsame Deutsche Treue, Deutsche Treue I u. II 3 009 463 qm, c) Steinkohlenberechtsame Konsolid. Agathe 3 132 704 qm, d) Steinkohlenberechtsame Herminenglück-Liborius 3 099 414 qm, e) Steinkohlenberechtsame Sanssouci III 120 900 qm, f) Steinkohlenberechtsame Berneck, Glückwinkelsburg, ferner: ) Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, h) Eisensteinberechtsame Constantin der Grosse; zus. 16 126 713 qm. Betriebsanlagen: 9 Schächte, 513 Koksöfen, davon 453 mit Gewinnung der Neben- produkte, 5 Benzolfabriken: Nach einem Abkommen mit Dr. C. Otto & Co. Dahlhausen gingen die bisher mit der genannten Firma gemeinschaftlich betriebenen Anlagen zur Ge- winnung von Nebenerzeugnissen auf Schacht I/II und IV/V am 1./7. 1909, auf Schaeht III am I1. Januar 1911 in den alleinigen Besitz der Gew. über. Der Bau einer neuen Schachtanlage (VIII/IX) ist in der Gemeinde Riemke im Gange. Die Veranlassung zu dem Projekt hat der Besitz unverritzter Feldesteile gegeben, die nach einer Berechnung bis zur Teufe von 1500 m einen Kohlengehalt von 103½ Mill. t aufweisen. Die Anlage ist eine Doppel- anlage. Das Abteufen der Schächte 8 u. 9 ist 1911 beendet. Die Aus- u. Vorrichtungs- arbeiten nahmen auf der I. (120 m) u. der II (200 m) Tiefbausohle ihren Anfang. Die Tages- anlagen werden auf eine Tagesförderung von ca. 2000 t zugeschnitten u. sind im Entstehen begriffen. Der Schacht VIII wird mit 2 Fördermaschinen u. der Schacht IX mit einer solchen ausgerüstet. Die Separation u. Wäsche sind in Auftrag gegeben. Eine Koksofen- batterie von 65 Abhitze-Unterbrenneröfen, sowie die Anlagen zur Gewinnung von Teer u. Ammoniak nach dem direkten Verfahren werden von der Firma Dr. C. Otto & Co., Dahl- hausen, erbaut. Eine Benzolfabrik von ca. 800 t Jahres-Leistung ist an die Firma C. Still, Recklinghausen, vergeben. Die Unk. sollen aus den Abschreib. niehr. Jahre gedeckt werden. Grundbesitz: 140 ha. 80 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 165 Wohnungen für Schacht I u. II, 20 Beamten- u. Arbeiterhäuser mit 39 Wohnungen für Schachtanlage III, 205 Beamten- u. Arbeiterhäuser mit 454 Wohnungen für Schachtanlage IV/V bei Herne u. 10 Beamten- häuser mit 10 Wohnungen für Schachtanlage VI/VII, 13 Beamtenhäuser mit 16 Wohnungen für Schachtanlage VIII/IX, 5 Arbeitermenagen auf Schacht I/II, III, IV/V, VI/VII u. VIII/IX für Koksarbeiter. In der Gew.-Vers. v. 9./4. 1904 wurde zur Erhöhung der Beteil.-Ziffer beim Rhein.-Westf. Kohlensyndikat der Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke A.-G. beschlossen; für das A.-K. der Ges. wurden M. 3 000 000 bezahlt u. ausserdem die Schulden von ca. M. 900 000 übernommen. Zur Beschaffung der notwendigen Geldmittel hat die Gew. 1904 eine nicht eingetragene 4½ % Anleihe von M. 2 500 000 ausgegeben (wieder getilgt). Durch den Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke empfing die Gew. die Zechen Berneck u. Glückwinkels- burg mit 260000 t Beteil. im Kohlensyndikat u. eine Koksfabrik u. Nebenproduktegewinn.- Anlage mit 130 000 t Beteil. für Koks. Ausgaben für Neuanlagen auf allen Werken 1905 bis 1910: M. 2 885 137, 2 368 965, 2 239 784, 1 604 257, 1 757 755, 1 915 045. Kuxe: 1000 Stück (Kurs s. unten). 4 % Anleihe von 1903. M. 7 000 000 in Stücken à M. 1000, auf Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 2./1. 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 200 000; verstärkte Tilg. u. Totalkündig. mit 6 monat. Frist ab 1910 zulässig. Zur Sicherung der Anleihe ist eine Sicherungs-Hypoth. in Höhe von M. 7 000 000 auf Namen der Deutschen Bank auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz der Gew. eingetragen. Von weiteren Eintrag. in Höhe von M. 734 330, wovon M. 402 000 lediglich auf der Arbeiterkolonie bei Schacht IV u. V eingetragen sind, wurden M. 332 330 auf 2./1. 1904 gekündigt, sodass die Anleihe auf dem gesamten Gewerkschafts- besitz zur I. Stelle, auf der Arbeiterkolonie bei Schacht IV u. V jedoch unmittelbar hinter M. 402 000 gesichert ist. Zahlst.: Bochum: Kasse der Gew.; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt, Essener Bankverein. Die Anleihe wurde vom 1.–16./7. 1903 den Inhabern der auf 1./4. 1904 gekündigten 4½ % Oblig. von 1893, 1895 u. 1901 zum Um- tausch angeboten; die Inhaber der gekündigten Anleihen erhielten den gleichen Nennbetrag der 4 % Anleihe von 1903 u. ausserdem als Zinsdifferenz M. 2.50 bar; ferner wurde den Einreichern der zu 103 % rückzahlbaren Anleihen von 1893 u. 1895 das Agio von 3 % bei Aushändigung der neuen Stücke ebenfalls bar ausgezahlt. Kurs in Berlin Ende 1903–1910: 101.25, 102, 100.25, 100, 95.75, 96.75, 97.50, 98.30 %. Eingeführt 14./10. 1903 zu 100.80 %. 4 % Anleihe von 1906: M. 5 000 000 in Teilschuldverschreib.; Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000, auf Namen der Deutschen Bank als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament über- tragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 150 000 ler 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monatl. Frist vorbehalten, Zur Sicherung am Anleihe ist eine Hypoth. von M. 5 000 000 auf den gesamten Bergwerksgrundbesitz der Gew. mit Ausnahme des Besitzes der früheren Bochumer Koks- und Kohlenwerke, sowie siniger anderer Parzellen von 10 ha Umfang, auf denen sich die Ammoniakfabrik der Firma Dr. C. Otto und eine Arbeiterkolonie befinden, eingetragen. Auf den verpfändeten Besitz sind bereits M. 796 495 Hypoth. auf Arbeiterkolonien, sowie eine Sicherungshypoth. von M. 7 000 000 für die Anleihe von 1903 eingetragen, sodass also die Hypoth. der gegen-