Gewerkschaften. 611 – 0 — * Oelsnitzer Bergbaugewerkschaft zu Oelsnitz im Erzgebirge. Gegründet: Als Gewerkschaft 1884 nach Umwandlung der 1856 gegründeten Akt.-Ges. „Oelsnitzer Bergbaugesellschaft“. Zweck: Betrieb von Steinkohlenbergbau. Das unter- irdische Areal umfasst 281 Acker 101 qR., der oberird. Besitz Ende 1908: 64 Acker 63,4 qR. Schächte: Friedensschacht, Hedwigschacht. Um dem vermehrten Bedarf an Kraft in der Grube zu genügen, und weiter zur Ent- lastung der über Tage in Betrieb befindlichen Kompressoren, ist die Beschaffung elektr. Kraftübertragung für den gesamten Betrieb ins Auge gefasst, und zu diesem Zwecke mit dem Erzgebirgischen Elektrizitätswerk in Oelsnitz ein Stromlieferungsvertrag auf einen längeren Zeitraum abgeschlossen worden. Mit dem Ausbau dieser Anlage wurde 1907 begonnen, u. ein Teil davon bereits 1908 in Betrieb genommen. Ausgaben für Neuanlagen 1908–1910 M. 262 651, 115 303, 72 447, davon entfallen M. 212 728, 85 919, 43 097 auf die elektr. Kraftanlage. Kuxe: 4879 inkl. 1 Kux, welche in 50/100 Kuxen begeben ist. Anleihen: 4 % (früher 4½ %) Prioritätsanleihe von 1862: M. 750 000, in Umlauf Ende 1910 M. 180 000 in Stücken à M. 300. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juli per 31./12. nach Plan. Der Zinsfuss der noch in Umlauf befindlichen Stücke ist vom 1./1. 1905 ab auf 4 % herabgesetzt. Die Stücke waren zur Abstempelung in der Zeit vom 2.–21./5. 1904 einzureichen. Die nicht eingereichten Stücke sind zur Rückzahl. per 30./12. 1904 gekündigt. Zahlst.: Oelsnitz: Hauptkasse der Gew.; Berlin: Deutsche Bank; Dresden. Chemnitz u. Leipzig: Mitteld. Privat-Bank: Glauchau: Franz Meyer; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Magde- burg: Dingel & Co.; Zwickau: Vereinsbank u. deren Abtlg. Hentschel & Schulz. Kurs in Zwickau Ende 1897–1910: 104.50, 103.75, 100.70, 101.50, 102, 102.75, 103, 101.50. 101.60, 101, 9850, 99, 99 75, 99 25 0%. 4 % (früher 4½ %) Prioritätsanleihe von 1894: M. 1 000 000, davon in Umlauf Ende 1910: M. 560 000, in Stücken à M. 300, 500. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. mit jährl. 4 % von 1900 ab durch Verl. im Juni per 2./1. des folg. Jahres. Der Zinsfuss der noch in Umlauf befindl. Stücke ist vom 1./1. 1905 ab auf 4 % herabgesetzt. Die Stücke waren zur Abstemp. in der Zeit vom 2.–21./5. 1904 einzureichen. Die nicht eingereichten Stücke sind zur Rückzahl. per 2./1. 1905 gekündigt. Zahlst. wie oben. Kurs in Zwickau Ende 1897–1910: 104.50, 103.75, 101, 101.50, 102, 102.75, 103.25, –, 102.50, 100.80, 98.50, 99, 99.75, 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: Jeder Kux = 1 St. Zur Teilnahme an der Vers. sind nur die in das Gewerkenbuch eingetragenen Kuxinhaber berechtigt; die Umschreibegebühr beträgt 50 Pf. pro Kux. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Überschuss 4 % an Grubenvorstand, Rest zur Verf. der Gewerken. Kohlenförderung 1892–1910: 2 125 2 654 883, 2 649 458, 2 673 377, 2 609 579 h 239 131, 246 425, 250 019 t. 152, 2 209 204 292, 2 218 944, 2 420 306, 2 384 375, 2 529 702, 598, 215 258, 225 344, 227 466, 243 227, 238 385, 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 Durchschnittserlös pro t in M. 11.82 11.06 11.91 11.83 12.53 12.67 13.49 14.59 Pfledubflenskestene „,„ 998 . 9.38 9882 10.75 10.84 Durchschnittl. Belegschaft Mann 1100 1038 1130 1144 1114 1014 1114 ca. 1100 Ausbeute 1890–1910: M. 12, 20, 20, 21. 18, 30, 28, 32, 50., 50, 75, 40, 40, 35, 35, 35, 50, 80, 90, 90, 75 pro Kux. Die Auszahl. der Ausbeute erfolgt in der Regel Mitte April bei der Hauptkasse in Oelsnitz gegen dem Inhaber der Kuxe über den Ausbeutebetrag zugesandte und von diesem retournierte Quittung. Ausbeuten, welche 3 Jahre nach Bekanntm. nicht erhoben werden, verfallen der Gewerkschaftskasse. Kurs Ende 1890–1910: M. 350, 350, 316, 370, 360, 535, 568, 600, 890, 1202, 1129, 960, 975, 1090, 1000, 961, 1208, 1395, 1475, 1852, 1712 pro Kux. Notiert in Leipzig und Zwickau. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kohlenfelder 470 000, Hedwigschachtbau 15 000, Friedensschachtbau 120000, Grubenbau 40 000, Grundstück 37 000, Gebäude 150 000, Inventar u. Betriebsanlagen 245 000, Wäscheneubau 200 000, Wasserstation 9000, Zechenbahnanlage 15 000, elektr. Kraftanlage 270 000, Wasserleitung 400, Holz 33377, Material. 2202, Kohlen 129000, Debit. 317 541, abz. Kredit. 126 415 bleibt 191 126, Bankguth. 86 715, Kassa 21 247, Wechsel 78 493, Effekten 198 350. – Passiva: Prior.-Anleihe von 1862 180 000, do. von 1894 560 000, do. Zs.-Kto 16 142, do. Tilg.-Kto 57 524, Abschreib.-Kto 700 000, R.-F. 200 000, Disp.-F. 120 000 (Rückl. 20 000), Tant. 40 378, Delkr.-Kto 6557, unerhob. Ausbeute 180, Arb.-Restlohn 58 317, Ausbeute 365 925, Vortrag 6887. Sa. M. 2 311 912. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Material 2 260 209, Kohlen- u. Strom- verbrauch 118 537, Gehälter u. Remun. 120 202, Grubenvorstands-Spesen 1573, Verwalt.-Unk. 9795, Zs. 28 060, Steuern u. Versich. 48 293, Grundentschädig. 621, Arb.-Wohlf. 118 565, Prov. 1856, div. Ausgaben 21 977, Abschreib. 153 047, Tant. 40 378, Gewinn 392 812. –— Kredit: Vortrag 8046, Steinkohlen-Gesamterlös 3 291 701, Miete u. Feldpacht 4041, Alt- material.-Erlös 12 140. Sa. M. 3 315 929. Grubenvorstand: Vors. Kaufm. Franz Meyer, Glauchau; Stellv. Oberbergrat Herm. Scheibner, Lugau; Rentier Rich. Hiller, Rich. Focke sen., Zwickau; Fabrikbes. A Strauss, Remse; Rentier Carl Rudolph, Meerane. Direktorium: techn. Dir. H. Mauersberger, kaufm. Dir. R. Wohlmann. XXXIX? ――― ――――