Gewerkschaften. 95 Handel u. Ind., Max Meyerstein, Heinr. Narjes; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland; Frankf. a. M.: Pfälzische Bank. Kurs 1910–1911: 99.50, 97.50 %. Aufgelegt am 5./7. 1910 von den Zahlstellen zu 99.75 %. Notiert in Hamburg u. Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: 1910 am 24./6. Gewinn-Verteilung: Der Grubenvorstand erhält ausser dem Ersatz seiner Anlagen 5 % der zu verteilenden Ausbeute, mindestens aber M. 17500 pro Jahr, die auf Unk.-K. verbucht werden, soweit sie nicht aus dem Reingewinn bezahlt werden können. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Überführungs-Kto 276 128, Schachtanlage 2 941 168, Grundstücke 78 866, Gerechtsame 19 414, Bergwerks-Gebäude 1 313 000, Bergwerksmasch. 860 000, Wasserversorgung 12 500, Platz u. Wegebau 81 000, Bahnhofsanlage 36 000, Inventar 80 000, Beamten- u. Arb.-Häuser 74 000, Fuhrwerk 1, Fabrikbau 1, Material 56 596, Avale 411 200, Kassa 3013, Wertp. u. Beteilig. 318 850, Stammeinlage Kalisyndikat 15 000, Disagio 125 644, Debit. 436 492. – Passiva: Zubusse-Kto der früheren Kalibohr-Ges. Hänigsen 276 999, do. der Gew. Riedel 3 000 000, Akzepte 110 000, Anleihe 2 175 000, do. Zs.-Kto 38 700, do. Vorschuss-Kto 787 000, Oblig.-Zs. 38 700, Avale 411 200, Kredit. 339 977. Sa. M. 7 138 876. Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Gen.-Unk. 175 023, Zinsen u. Provis. 189 287, Gefälle 64 577, Abschreib. 295 552. – Kredit: Gewinn aus dem Verkauf von Kalisalzen 710 411, Erdöl 14 028. Sa. M. 724 439. Kurs: Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. – Im freien Verkehr ult. Sept. 1908 ca. M. 2200 G; ult. Sept. 1909: M. 4700 G; ult. Sept. 1910: M. 5500 G6; Mitte Februar 1912: M. 9600. Ausbeute: Eine solche wurde noch nicht verteilt, da 1905–1909 Baujahre waren u. 1910 nur die Abschreib. verdient wurden. Wegen Zubusse s. bei Kuxe. —– Zahlstellen für Zu- bussen: Hannover: Max Meyerstein; Berlin: Nationalbank für Deutschland; Bremen: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Bankverein; Regensburg: Hugo Thalmessinger & Co. Grubenvorstand: Vors. Bankier Selly Meyerstein (Hannover); Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. Hugo Thalmessinger, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Dr. jur. A. Strube, Bremen; Sally Bacharach, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin. Technischer Leiter: Bergassessor Paul Behrendt, Hänigsen bei Burgdorf. Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz in Waldenburg i. Schl. Bestätigung der Konsolidation vom Oberbergamt Breslau am 23./3. 1909; eingetr. 1./5 1909. Statut vom 8./4. 1909, bestätigt 20./4. 1900. Das Steinkohlenbergwerk von Kulmiz ist hervorgegangen aus der Konsolidation der aneinandergrenzenden Steinkohlenbergwerke „Konsolidierte Melchior-Grube“ und ,„Neue Konsolidierte Ernestine“, die im Eigentum der gleichnamigen Gewerkschaften standen. Da die Gruben von jeher einheitlich bewirtschaftet worden sind und auch die Verwalt. für beide Gruben zusammen geführt wird, haben die Gewerken der beiden Gewerkschaften am 26./2. 1909 die dauernde Vereinig. der beiden Gruben beschlossen u. mit ihnen die neue Gew. dergestalt gebildet, dass die bisherigen Inhaber der Kuxe der Einzelbergwerke Inhaber der Kuxe des neuen Bergwerks wurden u. sich auf die neue Gew. das gesamte Eigentum der Einzelgewerkschaften mit allen Rechten u. Pflichten dieser vereinigte. Um die jahrzehntelange Zugehörigkeit der Gruben zum von Kulmizschen Familienbesitz zum Ausdruck zu bringen, ist für die konsolidierten Gruben und die neue Gew. die Bezeichnung „Steinkohlenbergwerk von Kulmiz“ gewählt worden. Das Stein- kohlenbergwerk von Kulmiz umfast einen Flächeninhalt von 9 454 173 am. Es markscheidet mrt 17 anderen Steinkohlenbergwerken und liegt in den Gemeinden Waldenburg, Ober- Waldenburg, Dittersbach, Fellhammer, Neuhain, Althain, Langwaltersdorf, Steinau und im Gutsbezirk Neuhaus im Kreise Waldenburg i. Schl., des Regierungsbezirks Breslau und des Ober-Bergamts-Bezirks Breslau, Bergrevier Ost-Waldenburg. Innerhalb des Grubenfeldes sind beide hangende Flözpartieen des Waldenburger Beckens vorhanden. Durch ein in den Jahren 1904/1906 im Mückenwinkel bei Waldenburg nieder- gebrachtes Bohrloch ist auch der Liegendzug im Innern der Waldenburger Mulde nachge- wiesen worden, und es kann daher mit Sicherheit angenommen werden, dass er auch im Felde des Steinkohlenbergwerks von Kulmi; auftritt. Die Verwaltung hat über den Wert des Bergwerks sehr eingehende u. vorsichtige Gutachten von dem Kgl. Bergrat u. Bergrevier- beamten Illner u. dem Bergwerks-Dir. Pistorius eingeholt. Nach diesen Gutachten beziffert sich der Kohlenvorrat des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz auf 75–80 Mill. Tonnen. Wenn die Förderung, wie beabsichtigt, auf 700 000 t erhöht wird, werden diese Vorräte auf die Dauer von mind. 100 Jahren ausreichen. Der Wert des Steinkohlenbergwerks inkl. Anlagen aber exklusive Ländereien beträgt nach 2 Gutachten ca. 18–19 Mill. Mark. Der derzeitige Betrieb bewegt sich in der Hauptsache im Felde der konsolidierten Melchior-Grube, mit welcher die Ernestinen-Grube gemeinschaftlich abgebaut wird. Diese Grubenbaue sind durch einen ungefähr in der Mitte des Melchiorfeldes liegenden, 40 qm Querschnitt besitzenden Hauptförderschacht, den Tiefbauschacht, erschlossen, der mit zwei Fördereinricht. ausgestattet ist. Diese beiden Fördermasch. können jährlich mind. 500 000 t fördern. Vornehmlich als Wetterschacht dient ein 700 m östlich gelegener, 270 m tiefer Schacht von einem Querschnitt von 8 qm, der mit einer Fördermasch. versehen ist, durch die jährlich mind. 100 000 t zu Tage gehoben werden können. Der Tiefbauschacht besitzt