446 Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und P Warschauer Disconto-Bank in Warschau. Gegründet: 21./5. 1871. Zweck: Bankgeschäfte aller Art. Die Bank ist berechtigt, gegen bare Einlagen verzinsliche, per Sicht oder per bestimmten Termin zahlbare Oblig. auf den Inhaber auszustellen, die aber nicht über Beträge unter Rbl. 100 lauten dürfen u. deren umlaufender Gesamtbetrag das auf Aktien eingezahlte Kapital nicht übersteigen darf. Die Totalsumme aller durch die Bank u. deren Filialen empfangenen Einlagen, Zahlungen auf laufende Rechnung, der von derselben ausgestellten Oblig., Assignationen, Tratten, reeskomptierten Wechseln u. aller anderen von der Bank übernommenen Verbindlichkeiten darf keinesfalls das Zehnfache des Grund- u. Reserve-Kapitals der Bank übersteigen. Kapital: Rbl. 6 000 000 in 24 000 Aktien à Rbl. 250; anfangs Rbl. 2 000 000 erhöht It. Beschluss der a. o. G.-V. v. 28. Nov./10. Dez. 1898 auf Rbl. 4 000 000. Die a. o. G.-V. vom 9./22. Dez. 1909 beschloss, das A.-K. um weitere Rbl. 2 000 000 auf Rbl. 6 000 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien, welche zu ¾ an der Dividende für das Jahr 1910 teilnehmen, wurden den Inhabern der alten Aktien (auf je 2 alte Aktien 1 neue) zum Kurse von Rbl. 390 pro Aktie à Rbl. 250 zum Bezuge bis spät. 2./3. 1910 n. St. angeboten. Die nicht bezogenen Aktien wurden am 23./4. 1910 n. St. zum Preise von Rbl. 450 Ppro Aktie zur Subskription aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März ev. April. Stimmrecht: 15 Aktien = 1 St., 50 = 2, 100 = 3, 200 = 4, 300 und mehr = 5 St. Ein u. dieselbe Person darf nicht mehr als 2 Vollmachten u. in keinem Falle mehr als 10 St. inklus. der eigenen besitzen. Gewinn-Verteilung: 6 % Abschlags-Div., vom Rest 10 % an Beamte, sodann 2 % Erg.-Div. (bis 8 %), vom Rest 15 % Tant. an Verwalt. u. Konseil, Überrest als Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 517 084, Girokto bei der Staatsbank 158 015, diskont. Wechsel 13 764 241, verl. Effekten u. Coup. 10 219, Darlehen gegen Verpfänd. 3 282 572, ausländ. Gold- u. Silbermünzen 15 738, Effekten 4 777 498, Devisen 232 585, Korrespondenten 8 338 548, zurückzuerstatt. Auslagen 4926, Mobil. 1000, Bankgebäude 210 000, transit. Summen (div. Debit.) 161 711, Inkassowechsel u. Frachtbr. 1 438 974. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 3 000 000, Spec.-R.-F. 152 000, Einlagen 2 194 550, do. auf feste Termine 3 148 800, rediskont. Wechsel bei der Staatsbank 1 067 356, Korrespondenten 15 483 087, alte Div. 4707, Rück-Zs. pro 1912 166 977, Spar-Unterst.-F. d. Beamten 210 924, transit. Summen 514 440, Staatssteuer 14 565, Staatsabgabe zu zahlen 1912 81 331, Miecislas von Epstein'sche Stiftung 11 000, Gewinn 863 374. Sa. Rbl. 32 913 112. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 224 980, Zs. 708 659, Abschreib. (Verluste) 18 751, Staatssteuer, zu zahlen in 1912 81 331, Vortrag 39 842, Gewinn pro 1911 823 532. – Kredit: Vortrag a. 1910 39 842, verjährte Div. 55, Zs. 1 350 989, Provis. u. Kommiss. 157 192, Kurs- u. Zs.-Gewinn a. Devisen 41 977, Kursgewinn an Münzsorten 888, Gewinn auf Effekten 306 153 Sa R51. 1 897 096. Gewinn-Verwendung: 12 % Div. 720 000, Tant. an Dir. u. Beamte 60 259, do. an Konseil u. Verwaltung 42 491, Vortrag Rbl. 40 624. Kurs Ende 1890–1911: 86, 76, 78.50, 96, 114, 117, 102, –, 186, 170, 152, 144, 160, 164, 160, 155, –, –, –, 196, 197, 192.75 %. Notiert in Berlin. Usance: Beim Handel an der Börse seit 13./1. 1898 Rbl. 100 = M. 216, vorher Rbl. 100 = M. 320. Der Rest-Div.-Schein ist bis zur Kundmachung der Rest-Div. mitzuliefern. Dividenden 1890–1911: 8 , 7/10, 7½, 9½, 9.36, 7¼, 7½, 8, 10, 10½, 11, 11, 11, 11 19. 8, 10, 11, 12, 12, 12, 12 %, welche nach der G.-V. in Papier-Rubeln gezahlt werden. Zahlung der Div. in Berlin zum jeweiligen Tageskurse von kurz Warschau. Die Div.-Coup. unterliegen nicht der Coup.-Steuer. Coup.-Verj.: 10 J. n. F. Direktion: Paul Heflperin, Direktor, Alexander Szuszkowski, Vice-Direktor. Verwaltung: Vors. Herman Poznanski, Ladislas von Kislanski, Jacob Hertz, M. Rundstein. Konseil: Präs. Miecislas von Epstein; Mitgl.: Alex. von Czajewicz, Paul Heilperin, Jacob Hertz, Ladislas von Kislanski, Heinrich von Marconi, Ad. Peretz, Herman Poznanski, Dr. Karél Poznanski, Moritz Poznanski, M. Rundstein, Ladislas Graf Wielopolski. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank; Warschau: Hauptkasse der Bank; Petersburg: Russ. Bank für Auswärt. Handel. Wiener Bank-Verein in Wien Herrengasse 8, mit 18 Depositenkassen und Wechselstuben in Wien; Filialen in Agram, Aussig a. E., Bielitz- Biala, Bozen, Brünn, Budapest, Budweis, Czernowitz, Friedek-Mistek, Graz, Innsbruck, Jägerndorf, Karlsbad, Klagen- furt, Konstantinopel, Krakau, Lemberg, Marienbad, Meran, Österr, Nowo- sielitza, Pardubitz, Pilsen, Prag, Prossnitz, Przemysl, Salzburg, St. Pölten, Smyrna, Stanislau, Tarnopol, Tarnow, Teplitz, Teschen, Villach, Wiener Neustadt u. Zwittau. Gegründet: 28./4. 1869. Dauer 90 Jahre, vom 31./3. 1869 ab gerechnet. Neues Statut v. 4./4. 1911. Zweck: Betrieb von Handels-, Finanz-, Industrie- und Immobilien-Geschäften aller Art. Die Bank ist durch Aktienbesitz u. a. an folg. Ges. beteiligt: Privilegierte Landesbank für Bosnien u. Hercegovina, Central-Hypothekenbank Ungar. Sparkassen, k. k. priv. Dux-Bodenbacher