450 Ausländische Industrie-Gesellschaften. sentiert ca. 4000 PS., welche vollständig ausgebaut u. ausgenutzt sind. Das Areal der Ges. in Neuhausen hat einen Flächeninhalt von ca. 600 a, und befinden sich auf demselben Fabriksanlagen der Gesellschaft. Bei Badisch-Rheinfelden besitzt die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. auf einem Areal von 1110 a Anlagen zur Herstell. elektrochemischer Produkte. Zum Betrieb dieser Anlagen hat die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. 6 Turbinen mit total 6000 PS. von der Akt.-Ges. Kraftübertragungs- werke Rheinfelden für die Dauer der Konz. von 90 Jahren käuflich übernommen. An den Kanton Aargau ist für Benutzung der Kraft eine Abgabe von frs. 6 für die Pferdekraft jährl. für 3 Turbinen zu zahlen. Das Werk ist seit Frühjahr 1898 in Betrieb. Im Jahre 1898 erwarb die Ges. die dem Konsortium der Lend-Gasteiner Wasserwerke gehörigen, im Ausbau begriffenen Wasserwerksanlagen in Lend-Gastein. Die Konz. für die Wasserentnahme bei Lend, für welche in der Konz.-Urkunde eine Zeitbeschränk. nicht besteht, ist auf 8 cbm per Sekunde bei 93 m Gefälle erteilt, was ca. 7500 PS. gleichkommt. Dieses Werk ist seit Frühjahr 1899 in Betrieb. Der Ausbau der Kraftanlage zu Rauris, welche für das Werk in Lend die Liefer. einer Kraft von 18 000 PS. sichert, ist vollendet und die Anlage bereits dem Betrieb übergeben. Für die beabsichtigte Anlage in Rheinau-Balm sind die gemeinsam mit dem Stadtrat Winterthur gemachten Vor- arbeiten u. Pläne vollendet u. die Konz.-Verhandlungen der beteiligten Staaten sind im Gang; die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Im Frühjahr 1905 erwarb die Ges. bedeutende Wasserrechte an der Navizance u. der Rhone bei Chippis (Wallis), welche ihr sowohl vom Staate wie auch von den Ge- meinden für die Dauer von 99 Jahren konzess. sind. Seit 1908 sind an der Navizance 25 000 PS. vollständig ausgebaut u. in Betrieb. Das Wasser wird durch einen 8,5 km langen Stollen dem Wasserschlosse zugeführt u. von dort mit 600 m Gefälle auf die Turbinen. In unmittelbarer Nähe der Turbinenanlage der Navizance befindet sich das Rhonewerk, das bei 80 m Gefälle 30 000 PS. ergibt u. noch diesen Herbst in Betrieb kommt. Die ausgebauten 55 000 PS., über welche die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. gegenwärtig im Wallis verfügt. werden in erster Linie zur Herstell. von Aluminium verwendet. Ein kleiner Teil dieser Kraft wird der Fabrikat. von Salpetersäure u. andern Stickstoffverbindungen dienstbar gemacht. Zu diesem Zwecke hat die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. mit den Besitzern der neuen Patente des Ing. Moscicki in Freiburg (Schweiz) ein Abkommen getroffen, wonach die Patente für die Schweiz u. Osterreich in ihren Besitz übergehen. Bezügl. der Ausbeut. des Verfahrens in den übrigen Kulturländern, sei es durch eigene Fabrikat., sei es durch Ab- gabe von Lizenzen oder Verkauf von Patenten ist die Ges. mit der Freiburger Ges. in eine Interessengemeinschaft getreten. In ihren bisher. Werken stellt die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. neben Aluminium auch Calcium-Carbid her. Ausserdem hat sie das gesamte Kommandit- Kap. der Chem. Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. bei Deutsch-Lissa in Schlesien erworben. Diese Fabrik, welche seit 1865 besteht, beschäftigt sich heute vornehmlich mit der Herstell. calcinierter Tonerde zur Aluminiumfabrikation. Die Kommanditges. hat einen Grundbesitz von ca. 32 ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrik-Anlagen überbaut sind; sie be- schäftigt gegenwärtig etwa 600 Arbeiter. Im J. 1909 erweiterte die Chem. Fabrik Gold- schmieden ihren Betrieb durch Zukauf der Chem. Fabrik Trotha bei Halle a. S., woselbst Tonerdesalze u. Schwefelsäure produziert werden. In den Jahren 1906/08 erstellte die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. bei Marseille eine eigene grosse Tonerdefabrik. Gleichzeitig sicherte sie sich im Departement Var ausgedehnte Bauxitlager, welche sowohl die Tonerdefabrik in Marseille als auch die Chem. Fabrik Goldschmieden mit Rohmaterial versorgen. Die Aus- beut. der Heroultschen Stahlpatente ist im Jan. 1905 an eine zu diesem Zwecke gegründete Ges. abgetreten worden; immerhin verbleibt die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. bei dem neuen Unter- nehmen stark beteiligt. Kapital: frs. 26 000 000 in 26 000 Aktien à frs. 1000, worauf 50 % eingezahlt sind (früher bestandene 3000 -frs. Aktien wurden sämtlich umgetauscht). Urspr. A.-K. frs. 10 000 000, erhöht im Jahre 1894 um frs. 1 000 000 u. im Jahre 1898 um frs. 5 000 000. Die ausserord. G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss, das A.-K. um frs. 10 000 000 auf frs. 26 000 000, mit 50 % Einzahl. zu erhöhen. Die ursprünglichen Zeichner der Aktien sind im Sinne von Art. 636 Abs. 2 u. 3 des Schweiz. Oblig-Rechts von weiteren Einzahlungen entlastet. 4 % Anleihe von 1897. Frs. 3 000 000 in Stücken à frs. 1000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Von 1902 ab durch Verlos. im Jan. per 1./4. in 28 Jahren. Sicherheit: Eine besondere Sicherheit besitzt die Anleihe nicht; die Ges. verpflichtet sich, keine Anleihe mit besonderer Sicher- heit auf das gegenwärtige u. zukünftige Eigentum abzuschliessen. 4 % Anleihe von 1899. Frs. 3 000 000 in Stücken à frs. 1000. Zs:: 2/%1 I1 1909 ab durch Verlos. im April per 1./7. in 21 Jahren. Sicherheit: Wie Anleihe von 1897. 4½ % Anleihe von 1911. Frs. 6 000 000 in Stücken à frs. 1000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.:: Von 1921 ab bis spät. 30./9. 1931. Sicherheit: Wie Anleihe von 1897. Die Anleihen werden an Schweiz. Börsen notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Maximum der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann diejenigen Reserven, welche die G.-V. auf Antrag des V.-R. beschliesst, bis 6 % Div. auf das ęingez. A.-K., vom Über- rest 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Anlagen: Neuhausen 4 837 385, Rheinfelden 5 916 338, Lend-Rauris 7 078 483, Chippis 25 963 051, zus. 43 795 256, abz. Amort. bis 1911 24 604 788, bleiben