504 Ausländische Eisenbahnen. ihrer früheren Angestellten in einen neuen Rechtsstreit verwickelt. In den ersten Monaten nach der Betriebsübernahme hatten die italienischen Staatsbahnen sowohl die Pensionen als auch die statutarischen Beiträge an den Fonds gezahlt. Als aber durch das Gesetz vom 9./7. 1908 die Pensionen wesentlich erhöht wurden, stellten die Staatsbahnen die Aus- zahlung der Pensionen an das Personal der Westsicilianischen Bahnen plötzlich ein. Auf eine Klage der Beamten wurde in der ersten Instanz der Staat, in der zweiten Instanz je- doch die Gesellschaft verurteilt, nicht nur für die Pensionen aufzukommen, sondern auch die Pensionen der nach dem Rückkauf von den Staatsbahnen in den Ruhestand versetzten Beamten zu bezahlen. Die Entscheidung der zweiten Instanz ist durch den Kassationshof am 16./6. 1910 bestätigt worden. Die Tragweite dieses Urteils lässt sich vorläufig noch nicht übersehen. Die Ges. ist verurteilt worden, auch an solche Beamten u. deren Hinterbliebenen Pensionen zu zahlen, deren Versorgung der Staat übernommen hatte. Für 1910 waren in- folgedessen, ungeachtet der noch strittigen Ansprüche, bereits Lire 39 917 zu zahlen. Im Hinblick auf die etwaigen Leistungen aus dem Pensionsfonds-Urteil wurden seitens der Ges. aus ihrem Überschuss Lire 450 000 in Reserve gestellt. Kapital: Lire 22 000 000 in Aktien à Lire 500. Die Aktien werden aus event. Überschüssen über eine 5 % Verzinsung nach Massgabe der jeweil. Beschlüsse der G.-V. al pari amortisiert u. dafür Genussscheine ausgegeben, welche an der Div. über 5 % hinaus teilnehmen. 5 % steuerfreie Oblig. Serie A von 1879: 19 000 000, davon noch in Umlauf Ende 1911: Lire 11 559 000 in Stücken à frs. 300. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Pari-Ausl. nach einem Tilg.-Plan von 1879 ab innerh. 99 J. Zahlst.: Berliner Handels-Ges.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Die Oblig. waren „frei von allen gegenwärtig in Italien existier. Steuern-, 80 hiess es im Prospekt, seit 1895 aber müssen die Obligationäre auf Grund der Klausel Antonelli die Erhöhung der Einkommensteuer von 6.8 % tragen; daher Zahlung der Coup. mit frs. 6.99 zum ungefähren Kurse von kurz Paris. – Kurs in Frankf. a. M. Ende 1891–1911: 99.50, 103.70, 90.20, 93.50, 93, 96.80, 101.10, 100.60, 98, 98, 101, 104.80, 104.20, 103.80, 102, 102.30, 100.40. 102.90, 102.20, 101.70, 102 %. 5 % steuerfreie Oblig. Serie B von 1880: Lire 9 900 000, davon noch in Umlauf Ende 1911: Lire 9 533 700 in Stücken à Lire 300. Zs.: 1./6., 1./12. Tilg.: Durch Pari-Ausl. nach einem Tilg.-Plan von 1888 ab innerh. 97 J. Zahlst. u. Zahl.-Modus wie bei Ser. A, aber mit Lire 6.99 zum ungefähren Kurse für kurz Italien. –— Kurs in Frankf. a. M. Ende 1890–1911: 99.70, 96, 234, 8, 31.50, 85, 8950, 9/ 95 20, 93, 93, 36.70, 104.30, 104, 103.80, 102, 101.60, 100.30, 102.50, 102.20, 101.30, 101.10 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Gewöhnlich im März. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., Maximum = 30 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 %z. R.-F. sodann 5 % Div. an Aktionäre, Rest z. Verf. d. 6. V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Rückkaufs-Kto 44 220 813, Mobil., Masch. etc. 2904, Kassa 8418, Portefeuille: Effekten 1 186 300, Bankguth. 36 316, Saldo der Rückkaufs- Annuitäten 1 195 505, Guth. bei der Cassa Depositi e Prestiti 1 582 679, Kaut.-Depos. des Verw.-R. 450 000. – Passiva: A.-K. 22 000 000, R.-F. 1 193 394, im Umlauf befindl. Oblig. 21 092 700, getilgte Oblig. 807 300, Passiv-Rest 392 244, Pensions-F. 1 734 117, Liquid.-Kto f. Rechn. des Staates 262 871, Kaut.-Depos. d. V.-R. 450 000, Restgewinn des Jahres 1910 14 143, Gewinn 1911 736 165. Sa. Lire 48 682 936. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 327 622, allg. Unk. 87 795, Verwaltungs- kosten 80 843, Zs. u. Tilg. der Oblig. 1 110 075, Gewinn 736 165. – Kredit: Annuität 2 342 500. Gewinnverwendung: Vortrag 14 143, Gewinn 736 165, zus. 750 308, hiervon z. R.-F. 36 808, % Div. auf die Aktien 704 000, Vortrag Lire 9500. Kurs der Aktien Ende 1890–1911: In Berlin: 66.90, 57, 61, 49. 20, 56%7% % 54.90, 50.90, 39.90, 30.10, 27.75, 38, 42, 45.25, 49.10, 70.25, 74. 25, 78.25, 80. 50, 80.25, 73. 75 %. – In A. M.: 67. 80, 56. 25, 60, 49. 50, 7 54. 90, 54.40, 51, 40. 50, 30. 41.70, 45, 49.50, 71, 75, 78.25, 81, 80, 73.40 %. Aufgel. am 17./. 1883 zu 87 % wobei Lire 100 = M. 80 umgerechnet wurden. Beim Handel an der Börse Lire 100 = M. 80. Usance: Der Rest-Div.-Coup. ist auch nach dem 1./1. bis zum Zahltag mitzuliefern. Seit 5./4. 1910 Kursnotiz für Aktien ausschliesslich „%.. Nr. 51 mit Zs. v. I. 35 1910. Dividenden 1890=–1904: 3½, 3 ¾, 3¾, 3, 3¼, 3¼, 3 2½, 1, 1, 1¾, 1¼, 2, 2½ %. Die Überschüsse des Geschäftsjahres 1905 im Betrage von Lire 662 029, des Geschäftsj. 1906 im Betrage von Lire 629 911, des Geschäftsj. 1907 im Betrage von Eite 599 106 u. des Ge- schäftsj. 1908 im Betrage von Lire 613 684 wurden wegen der mit dem Staate schwebenden Differenzen zurückbehalten u. nicht zur Dividendenzahlung verwendet. Am 1./10. 1908 wurden Lire 20 pro Aktie als Abschlagszahlung verteilt; eine zweite Abschlagszahlung von Lire 20 gegen Einlieferung des Div.-Scheines Nr. 50 gelangte vom 12./7. 1909 ab zur Ver- teilung. Dividendenschein No. 51 wurde am 5./4. 1910 mit Lire 20 eingelöst. Div. pro 1910 bis 1911: 3½, 3 %. Zahlst.: Berlin: Berl. Handels-Gesellschaft; Frankft. a. M.: Dresdner Bank. Direktion: Ing. G. Seefelder. Verwaltungsrat: Präs. Lazzaro Donati.