Österreich Un garische Eisenbahnen. 525 Gaisbergbahn-Gesellschaft in Salzburg. Gegründet: 29./5. 1887; letzte Statutänd. von 1890. Zweck: Bau und Betrieb der koncessionierten Zahnradbahn, Bau und Betrieb von Zahnrad- und Lokalbahnen, für welche in der Folge von der Ges. die Koncession erworben wird; Besitz und Betrieb von Hotels, sowie von Kommunikationsmitteln aller Art, welche zur Erleichterung des Verkehrs der von der Ges. betriebenen Bahnen von der Ges. begründet, erworben oder erpachtet werden. Koncession: 90 Jahre bis 24./3. 1976. Die Ges. geniesst bis zum Jahre 1916 Steuer- und Stempelfreiheit und während der ganzen Koncessionsdauer die alleinige Berechtigung einer Eisenbahnverbindung von Salzburg-Parsch nach dem Gipfel des Gaisberges. Kapital: K 1 560 000 = fl. 780 000 St.-Aktien, davon getilgt bis Ende 1911: K 12 000, sowie K 600 000 = fl. 300 000 Prior.-Aktien, davon getilgt bis Ende 1911: K 43 200 in Aktien àa K 400 = fl. 200, Die Prior.-Aktien haben ein Recht auf 5 % Vorz.-Div. Die Prior.- Aktien werden innerhalb der Koncessionsdauer nach einem festgesetzten Tilgungs- plane amortisiert. Die Amortisation der Aktien erfolgt im Wege der Verl.; der V.-R. ist jedoch berechtigt, insofern Prior.-Aktien unter dem N ominalbetrage erhältlich sind, anstatt der Verl. Rückkauf eintreten zu lassen. An Stelle der getilgten Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche auf die über 5 % sich ergebende Super-Div. Anspruch haben. Bei Liquidation haben die Prior.-Aktien ein Vorzugsrecht. Die G.-V. v. 11./3. 1905 beschloss die Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis von 10: 1 sowie die Um- wandlung der zus. gelegten St.-Aktien in Prior.-Aktien gegen eine Barzahlung von 10 %. Da dieser Beschluss nicht die Genehmigung des Ministeriums des Innern erlangte, so beschloss die ao. G.-V. vom 27./6. 1908, die Zurückziehung der von der G.-V. vom 110%3 1905 beschlossenen Statutenänderungen, die Anbahnungen zunächst mündlicher Ver- handlungen mit der Aufsichtsbehörde betreffend eine angemessene Kapitalsreduktion, ferner mehrfache Statutenänderung betreffend eine schnellere Aktientilgung. Im Oktober 1911 fanden sodann auf Aufforderung des k. k. Eisenbahnministeriums mündliche Verhandlungen in Wien statt, bei welchen die Vorschläge der Ges. aus den Jahren 1905, 1909 u. 1911 nochmals eingehend erörtert wurden. Nach den bei diesen Ver- handlungen erhaltenen Anregungen hat die Ges. dem k. k. Eisenbahnministerium mit Eingabe vom 15./12. 1911 neuerliche Vorschläge gemacht, deren Erledigung noch nicht erfolgt ist. In der a. o. G.-V. vom 17./6. 1912 wurde beschlossen, dass A.-K. der Ges. durch Abstemplung der noch nicht getilgten Prior.-Aktien von K 400 auf K 200 u. der noch nicht getilgten St.-Aktien von K 400 auf K 100 zu Sanierungszwecken herabzusetzen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spätestens im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Maximum inkl. Vertretung 100 St., die Aktien müssen drei Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., sodann der für die planmässige Tilg. der Prior.-Aktien erforderliche Betrag und die Div. von 5 % auf die noch nicht getilgten Prior.-Aktien, hierauf der für die blanmässige Tilg. der St.-Aktien erforderliche Betrag und eine Div. bis zu 5 % auf die noch nicht getilgten St.-Aktien; vom etwaigen Reste 10 % Tant., 90 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Bahnanlage 1 693 549, Gaisberg-Grundbesitz- u. Hotelkto 384 637, Material. 65 645, Kassa 2992, depon. Kaut. 68 827, Fahrpark-Rekonstrukt.-Kto 25 788, Hotel-Adaptierungs-Kto 2727, Debit. 839. – Passiva: A.-K. : St.-Aktien 1 548 000, Prior.- Aktien 556 800, R.-F. 27 603, Ern.-F. 195, Kaut. 68 827, Hypoth. 17 548, Kredit. 25 532, Gewinn 500. Sa. K 2 245 005. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsverwalt. 8565, Bahnaufsicht u. Bahnerhalt. 6484, Stations- u. Fahrdienst 8780, Zugförderungs- u. Werkstättendienst 36 364, allg. Verwalt. 8190, Spesen, Provis. u. Zs. 1780, Gaisbergbesitz-Ausg. 5702, Gewinn 500. – Kredit: Vortrag a. 1910 451, Personentransport 66 826, Gepäck- u. Gütertransport 3218, Verschied. 800, Gais- bergbesitz-Einnahmen 5070. Sa. K 76 365. Kurs Ende 1890–1907: St.-Aktien: 34, 21, 18.25, 10.75, 12, 21, 17, 16.40, 18.10, 16.20, –, 5.40, 4.80, 6.50, 5.80, 1.10, 1.75, – %. Vom 1./7. 1909 ab ist die Kursnotiz in Berlin eingestellt. Notiert Berlin. In München Ende 1901–1911: 5.40, % – %. Beim Handel an der Berl. u. Münchner Börse werden seit 1./7. 1893 fl. 100 = M. 170 ge- rechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Aufgelegt in Berlin die St.-Aktien am 22./10. 1887 zu 81 %, wobei fl. 1 = M. 2 gerechnet. Usance: Der Dividendenschein ist auch nach Jahresschluss bis Fälligk. mitzuliefern. Dividenden 1890–1911: Prior.-Aktien: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 4, 3, 3½, 3, 3, 3, 2¼ 2¼, 1¾, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; St.-Aktien: 2, ½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Berlin: Abel & Co.; Salzburg: Gesellschaftskasse, Karl Spängler & Co. Verwaltungsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. J. Sutter, Hallein; stellv. Vors. Direktionsrat Dr. Franz Mussoni, Hofbuchhändler H. Kerber, Hans Kraczmer, Salzburg; Rechtsanwalt Fritz Flindt, Wiesbaden; Dir. Fritz Noerdlinger, Zürich. Direktion: H. Schroeder, Salzburg. Landesfürstlicher Kommissar: K. k. Landes-Reg.-Rat Felix Freiherr von Hasslinger, Salzburg.