Ausländische Eisenbahnen. Compagnie du Chemin de Fer Ottoman Jonction Salonique- Constantinople in Constantinopel. Gegründet: 23./3. 1893. Zweck: Bau und Betrieb einer durch Kaiserlichen Ferman vom 8. Okt. 1892 koncessionierten Eisenbahn, welche von Salonik ausgehend und sich an die bereits existierende Linie der türkischen Eisenbahnen in Dedeagatsch anschliessend, die Verbindung mit Kon- stantinopel herstellt, die Länge der Bahn beträgt Ende 1910: 510,589 km. Der Betrieb der Bahn wird lt. Vertrag v. 26./12. 1895 von der Régie Geneérale de Chemins de fer in Paris geführt; der Betriebsvertrag ist von der G. V. v. 4./6. 1908 bis 31./12. 1927 verlängert worden. Koncession: 99 Jahre vom S. Okt. 1892 ab gerechnet. Garantie-Vertrag: Die türkische Regierung garantiert der Gesellschaft eine jährliche Bruttoeinnahme von frs. 15 500 für jeden in Betrieb befindlichen Kilometer. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf von 30 Jahren der Koncession hat die Regierung jederzeit das Recht, die Bahn gegen Entrichtung einer auf die noch übrige Dauer der Koncession jährlich zahlbaren Summe zu erwerben, welche 50 % der durchschnittlichen Jahres- b der der Erwerbung unmittelbar vorausgehenden 5 Jahre, mindestens jedoch frs. 10 000 per Kilometer betragen muss. Der durch Taxe festzustellende Wert der Betriebsmittel, Materialien und Vorräte wird der Ges. von der Regierung vergütet werden. Kapital: frs. 15 000 000 in Aktien à frs. 500; Aktien in Deutschland nicht gehandelt. 3 % Obligationen: frs. 160 000 000 in 320 000 Stücken à frs. 500, davon bisher nicht begeben frs. 4 805 000. Zinsen: 15. April, 15. Okt. Tilgung: Durch Verlosung am 15. Sept. per 15. Okt. nach einem Tilgungsplane von 1897 an innerhalb 95 Jahren, von 1900 ab Ver- stärkung u. Totalkündigung zulässig. Zahlst.: Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann. Zahlung der halbjährlichen Coupons mit frs. 7.50, des verlosten Stückes mit frs. 500 zum kurzen Kurse der Pariser Wechsel. Aufgelegt in Frankfurt a. M. am 25. April 1893 frs. 50 000 000 zu frs. 282.50 zum Kurse der Vistawechsel auf Paris. Kurs Ende 1893–1911: 62.15, 65.55, 52, 48, 56.80, 55, 55.50, 56.30, 54.40, 59.80, 60.40, 62.20, 65.50, 68.10, 67.50, 66. 0 69.50, 66, 66 %. Notiert in Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 50 Aktien = 1 St., Maximum 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.. 4 % Div. auf die Aktien, vom Rest 15 % als Tant. an VR. 85 % Div Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bahnbaukto 79 249 915, Inventar 6 248 326, reservierte Oblig. 4 805 000, Régie Générale: Betriebsrechn. 848 565, Inventar 36 701, Pont du Gallico 13 362, Garantie der türk. Reg. 3 598 258, Guth. bei der türk. Reg. für Militärtransporte 171 768, Effekten f. d. ausserord. R.-F. 124 043, Guth. bei der Banque Impeériale Ottomane in Paris 56 132, do. bei der Banque Imperiale Ottomane in Constantinopel 618 527, do. bei der Société francalse de Reports et Dépots 200 555, Debit. 5369, Kassa 3231. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Oblig. 72 342 431, reservierte Oblig. 4 805 000, Provis. für den Dienst d. Oblig. 440 575, statut. Res. 308 876, Spez.- -R.-F. 1 983 064, ausserord. R.-F. 124 043, Rückzahl. von Steuern 20 862, alte Div. 38 080, Militärtransporte 171 768, Kredit. 92 459, Gewinn 652 594. Sa. frs. 95 979 753. Gewinn- u. Verlust-Konto 1910: Betriebseinnahmen 4 314 027, Garantiezuschuss der türk. Reg. 3 598 258, zus. frs. 7 912 285; hiervon ab Betriebsausgaben 1 875 977, bleiben frs. 6 036 308, Bielzu verschied. Einnahmen 1033, Ge vinn an Wechselkurs 41, Zs. 37 248, zus. frs. 6074 629. – Davon gehen ab Zs. u. Amort. der Oblig. 4 946 025, Gen.-Unk. 199 584, Kommiss. u. Steuern 264 863, ausserord. R.-F. 11 563, bleibt Gewinn frs. 652 594, welcher folgendermassen verwendet wird: R.-F. 32 630, 2 % Div. . 000, Spez.-R.-F. 319 965. Dividenden 1895–1910: 0, 0, 0, 0, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2 %. Verwaltungsrat: In „ Vice-Präs. Sallandrouze de Lamornaix, Comte d'Arnoux, R. Baudouy, Sir Adam Block, J. Deffées, F. Delaunay, L. de la Giraudiere, L. Pissard, Rahmi Bey, Marquis Théodoli; in Paris: Präs. Baron de Bethmann, Baron Alb. de Dietrich, R. Mallet, F. Vernes. Direktion: Alexis Rey, Constantinopel. Macedonische Eisenbahn-Gesellschaft in Constantinopel. (Société du chemin de fer Ottoman Salonique-Monastir.) Gegründet: 5./2. 1891. Zweck: Bau und Betrieb der der Deutschen Bank in Berlin durch Kaiserl. Ferman vom 15./27. Okt. 1890 koncessionierten Bahnlinie Salonik-Monastir. Die technische Handhabung des Betriebsdienstes wird für Rechnung der Gesellschaft durch die Betriebsgesellschaft der Orientalischen Eisenbahnen geleistet. Die Ausdehnung der Bahn beträgt 218, 866 km. Koncession: 99 Jahre vom 27./10. 1890 ab. Vertrag mit der türkischen Regierung. Die Regierung garantiert der Gesellschaft eine jährliche Bruttoeinnahme von frs. 14 300 für jeden im Betrieb befindlichen Bahnkilometer Als Unterlage für die Garantieverpflichtung hat die Kaiserlich Ottomanische Regierung die Zehnten der Sandjaks Salonik und Monastir überwiesen. Der Dienst der Zehnten wird durch die Administration der Dette Publique Ottomane besorgt. In den Geschäfts-