Kolonial-Gesellschaften. „ 597 Gewinn-Verteilung: Zunächst mind. 10 % zur Rücklage, bis dieselbe 15 % des Gesamt- betrages der Anteile erreicht hat; die G.-V. kann keinen geringeren Beitrag zur Rücklage und keine höhere Verteilung von Überschüssen an die Mitgl. der Ges. beschliessen, als der V.-R. vorschlägt; der Vorschlag des V.-R. muss vor der G.-V. der Aufsichtsbehörde mitgeteilt werden; sodann Div. an die Anteile. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 2740, Guth. bei Banken u. Bankiers 246 738, Effekten 1 909 226, do. des Pens.-F. 85 594, verschied. Beteilig. 1 758 848, unverrechnete See- versich. 2919, do. Frachten 16 474, Mobil. 1, Kto des Vertrages mit der Kaiserl. Regierung v. 15./11. 1902 9 688 500, Häuser in Ostafrika u. auf Madagascar nach Abschreib. 75 000, Hypoth. Deutsch-Ostafrika 347 503, Pflanzungen: Derema 200 000, Kikogwe 450 000, Muoa 350 000, Kange 250 000, Longuza 200 000, Landbesitz 1, Gen.-Vertret. in Daressalam 5 362 943, Niederlass. Nossibé-Majunga 1 008 539, Debit. 2 713 303, Übergangsposten 431 000, unverrech- nete Produkte 49 491. – Passiva: Kap.-Kto 8 000 000, ordentl. Rückl. 614 840, Kurs-Rückl. 130 000, Versich.-Rückl. 400 000, Delkr.-Kto für Debit. u. lauf. Kontrakte 750 000, unerhob. Div. 18 292, Kredit 1 770 826, Schuldverschreib. 9 688 500, Disp.-F. 1 736 431, Pens.-u. Unterst.-F. der Angestellten 92 283, Pflanzungs-Ern.-Kto 850 000, Talonsteuer-Rückl. 93 000, Gewinn 1 004 650. Sa. M. 25 148 824. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 152 278, Pflanzung Longuza: Betriebs- verlust 798, Rückstell. auf Pflanzungs-Ern.-Kto 25 000, Rückstell. f. Talonsteuer 31 000, Auf- wend. für Landuntersuch. an der Morogorobahn 2291, Extra-Abschreib. auf Immobil. in Ost- afrika 75 591, Gewinn 1 004 650. – Kredit: Vortrag 82 966, Gewinn Daressalaam 392 449, Niederlass. Nossibé-Majunga 40 372, Pflanzung Kikogwe 30 104, do. Muoa 100 200, do. Kange 1618, do. Derema 1338, Gewinn aus Effekten 12 746, Zs. 367 957, Provis. 203 551, Land- verkäufe 14 109, verschied. Beteilig. abz. Abschreib. 44 195. Sa. M. 1 291 611. Verwendung des Reingewinns: Ordentl. Rückl. 92 168, 8 % Div. 640 000, Pens.- u. Unterst.-F. der Angestellten 20 000, Delkr.-Kto 100 000, Gewinnanteil des A.-R. 38 951, Vor- trag 113 530. Zus. M. 1 004 650. Kurs der Anteile Ende 1909–1911: 124, 151, 175 %. Die Anteile wurden am 20./9. 1909 zum ersten Kurse von 120 % an der Berliner Börse eingeführt. Dividenden: Vorz.-Anteile 1891–1908: Je 5 %; St.-Anteile 1891–99: 0 %; 1900: 2 %; 190121903: 0 %; 1904–1911 2½, 3½, 5, 5, 5, 6, 8, 8 %. Vorstand: Joh. Julius Warnholtz, Charlottenburg; Caesar Wegener, Charlottenburg. Verwaltungsrat: Vors. Karl von d. Heydt, Stellv. Geh. Komm.-Rat Assessor a. D. Alex. Lucas, Geh. Komm.-Rat Hugo Oppenheim, Berlin; Amtsgerichtsrat a. D. Dilthey, Komm.- Rat Arthur Pastor, Aachen; Aug. Neubauer, Hamburg; Ludwig Delbrück, Berlin; Graf von und zu Hoensbroech, Haag b. Geldern; Gottlieb von Langen, Cöln; Dr. C. A. von Martius, Dr. Max Schoeller, Albert Blaschke, Wirkl. Legationsrat Dr. Helfferich, F. Urbig, Berlin: S. A. Freih. von Oppenheim, Cöln; Dr. Paul Stern, Frankf. a. M.; Senator Justus Strandes, Ernst Aug. Warnholtz, Ed. Woermann, Hamburg; Arthur von Osterroth-Schönberg, Oberwesel b. Coblenz. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Disconto-Ges., von der Hey dt & Co., Mendelssohn & Co.; Cölm a. Rh.: Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Frankf. a. M.: „ S. H. Stern. ― – 65 Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft, Berlin, W. 8, Jägerstrasse 1. Gegründet: 29./6. 1904 als Kolonialgesellschaft; am 30./6. 1904 sind der Ges. auf Grund der vom Reichskanzler genehmigten Satzungen durch Beschluss des Bundesrates die Korporationsrechte verliehen worden. Zweck: In Deutsch-Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dienliche Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreiben zu lassen, bei anderen Eisenbahnunternehmungen sich zu beteiligen, Lagerhäuser zu errichten und über die in Verwahrung genommenen Güter Lagerscheme auszustellen, sowie Ländereien u. Bergwerks- rechte zu erwerben u. zu verwerten. Die Ges. darf alle zur Erreichung dieser Ziele zweck- dienlichen Geschäfte betreiben. Auf Grund der von der Kaiserl. Reg. ihr erteilten Konz. wird die Ges. zunächst den Bau, die Ausrüstung u. den Betrieb einer Eisenbahn von Daressalam nach Mrogoro übernehmen. Die Konz. ist auf 88 Jahre vom 29./6. 1904 ab erteilt. Die Ges. steht unter der Aufsicht des Reichskanzlers. Die Konzession bestimmt im wesentlichen: 1. Die Bahn ist von Daressalam nach Mrogoro u. mit einer Spurweite von 1 m zu bauen; 2. Die Bauanschläge bedürfen der Bestätigung des Reichskanzlers; 3. Die Pläne für die Eisenbahnanlagen sind dem Kaiserl. Gouverneur von Deutsch-Ostafrika zur Genehmig. vorzulegen; 4. Die Vollendung u. Inbetriebnahme der Bahn musste innerhalb einer Frist von 5 Fahren vom Tage der Bestätigung des Gesell- schaftsvertrages vom 29./6. 1904 erfolgen. Die Ges. ist verpflichtet, die Eisenbahn dauernd ordnungsmässig zu betreiben diesem Behufe die Bahnanlagen, einschliessl. der Tele- graphenanlagen, u. die Betriebsmittel in solchem Zustande zu erhalten, dass der Betrieb mit Sicherheit u. auf die der Bestimmung des Unternehmens entsprechende Weise erfolgen kann. Sie kann hierzu von dem Reichskanzler angehalten werden, jedoch sollen strengere