614 Gewerkschaften. anlage, welche vorläufig aus 2 Wasserrohrkesseln von je 300 qm Heizfläche sowie einem Schornstein von 80 m Höhe und 3 m oberem lichten Durchmesser besteht, wird in Kürze dem Betrieb übergeben werden. Eine Zwillingsfördermasch. von 750 mm Zylinderdurchm. u. 1200 mm Hub ist seit Mitte Februar 1911 in Betrieb. Eine Ziegelpresse dient zur Er- zeugung von Ziegelsteinen, die im eigenen Betriebe Verwendung finden. Ein Betriebsführer- haus und 2 Beamten-Doppelwohnhäuser sind seit längerer Zeit bezogen, desgl. 26 Arb.-Häuser. Es werden zurzeit ca. 110 Arbeiter und 12 Beamte auf der Schachtanlage beschäftigt. Der Eisenbahnanschluss findet an die Staatsbahnstrecke Stolberg-Herzogenrath bei der Haltestelle der Zeche Nordstern, etwa 2 km westlich von Station Alsdorf statt. Die Länge der Anschlussbahn beträgt ca. 5½ km; seit Nov. 1910 in Betrieb. Der gesamte Grundbesitz der Gew. beträgt zurzeit 211 ha. Kuxe: 1000 Stück, davon befinden sich 750 im Besitz der Röchling'schen Eisen- u. Stahl- werke in Völklingen u. 250 Stück im Besitz der Société des Aciéries de Longwy zu Mont- St.-Martin. Hypoth.-Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 19./6. 1911, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Örder und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. lt. Plan oder mit jährl. mind. M. 400 000 ab 1./2. 1922 durch jährl. Auslosung im Oktober (erstmals 1921) auf 1./2. (zuerst 1922); ab 1./2. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf dem Bergwerks- besitz (Grösse 2754 ha), sowie dem Grundbesitz der Gew. (Grösse 52 ha). Auch übernahmen die Röchling'schen Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. in Völklingen a. d. Saar und die Société des Aciéries de Longwy in Mont-St.-Martin die gesamt- u. selbstschuldnerische Bürgschaft für sämtliche Ansprüche aus den jeweils ausstehenden Teilschuldverschreib. Coup.-Verj.: $4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Baesweiler: Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin u. Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Saarbrücken: Gebr. Röchling. Kurs Ende 1911: 100.75 %. Aufgelegt am 6./9. 1911 zu 101.25 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerkgerechtsame 5 863 180, Grundstücke 554 393, Schächte 2 378 306, Betriebsanlagen inkl. Gebäude 111 893, Wohnhäuser 190 385, Vorräte u. Utensil. 131 173, Debit. 508 569, Verschiedene 5614. – Passiva: Kap.- u. Zubussen-Kto 10 045 786, Zubussen-Steuer-Kto 81 889, Arb.-Löhne 12 061, Kredit. 610 816. Sa. M. 10 750 553. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Bergwerkgerechtsame 5 981 805, Grundstücke 1 536 609, Schacht I u. II 3 377 488, Betriebsanlagen, Kessel, Masch. etc. 1 837 643, Wohnhäuser 389 984, Vorräte u. Utensil. 263 581, Debit. 6 472 277, Anzahl. 1 068 075, Anleihekosten u. Zs. 470 326, Avale 90 000. – Passiva: Kap.- bezw. Zubussenkto 10 750 224, 4½ % Hypoth.-Anleihe 10 000 000, Kredit. 647 568, Avale 90 000. Sa. M. 21 487 792. Gewinn- u. Verlustrechnung: Ist noch nicht eröffnet worden, weil die Gew. sich noch im Bauzustand befindet. Grubenvorstand: (5–9) Vors. Hüttenbes. Herm. Roechling, Völklingen a. d. S.; Stellv. Alex. Dreux, Mont-St.-Martin; Komm.-Rat Louis Roechling, Völklingen a. d. S.; Hüttenbes. Rob. Roechling, Diedenhofen; Dir. Eduard Dreux, Mont-St.-Martin. Grubenverwaltung: Ober-Ing. Grüter, Baesweiler. Steinkohlengewerkschaft Charlotte in Czernitz O.-S. Gegründet: 1889; Statut v. 23./2. 1894, bestätigt vom Kgl. Ober-Bergamt Breslau am 5./7. 1894, abgeändert am 9./10. 1898, bestätigt am 8./12. 1898. Die Gewerkschaft ist aus den Gewerkschaften Consolidierte Leogrube und Neue consolidierte Charlottegrube hervor- gegangen, Eintragung im Handelsregister zu Rybnik am 24./9. 1900. Zweck: Der Zweck der Gewerkschaft ist der Bergbau in den ihr gehörigen, im Kreise Rybnik gelegenen Steinkohlengruben, sowie in denjenigen Kohlenbergwerken, welche sie weiterhin noch erwerben sollte, auch die Errichtung aller Anlagen und der Betrieb aller Unternehmungen, welche die Ausnutzung jener Bergwerke und die Verwertung der Produkte derselben fördern können. Besitztum: Die Gew. besitzt folg. Steinkohlenbergwerke: Neue consolidierte Charlotte- grube, Consolidierte Leogrube, Cäcilie, Dicke Verwandtschaft, Wallhofen, Czienskowitz, Agnes- Glück, Johannes II, Alexander K, Wilhelm Freund, Steinbeck Zubehör, Heitz Zubehör u. Ratiborer Steinkohlengruben, welche zus. ein Flächenmass von 45 140 855 qm haben. Ferner besitzt die Gew. das Rittergut Ober-Rydultau, die Erbscholtisei Nr. 1 in Kgl. Radoschau u. die Grundstücke Grb. Kgl. Radoschau, Band I Blatt Nr. 39; Grb. Ober-Radoschau, Bd. 1 Bl. Nr. 2, Bd. II Bl. Nr. 46; Grb. Czernitz Bd. I Bl. Nr. 45 u. 22; Grb. Orlowietz, Bd. I Bl. Nr. 21; Grb. Krzischkowitz, Bd. II Bl. Nr. 68; Grb. Ober-Rydultau, Bd. I Bl. Nr. 7, 30 u. 44, Bd. II Bl. Nr. 59, 60, 61, 66, 94, 95 u. 96, Bd. III Bl. Nr. 100, 101, 103, 105, 106 u. 107; Grb. Nieder-Rydultau, Bd. I Bl. Nr. 13, Bd. III Nr. 155, Bd. V Bl. Nr. 221, 229, 230, Bd. VI Bl. Nr. 244, Bd. VIII Bl. Nr. 321 u. 322, Bd. X Bl. Nr. 385, 386 u. 415; Grb. Pietze, Bd. III Nr. 108 und den Rittergütern Pietze, Pschow und Krzischkowitz. Der Grubenbesitz ist durch 3 von einander getrennte, sämtl. mit Eisenbahnanschlüssen versehene Hauptförderschacht- anlagen Leo, Schreiber und Erbreich, 2 Hilfsförderschachtanlagen, Karl und Cäcilie, und 5 Wetter- und Holzhängeschächte erschlossen. Die Leoschacht-Anlage besteht aus einem