Gewerkschaften. 621 6 2 – 0= 0 7 Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Eintracht Tiefbau zu Freisenbruch bei Steele a. d. R. Gegründet: 1857 u. zwar anfänglich als Gew. alten Rechts u. seit 25./6. 1868 als Gew. neuen Rechts; eingetr. am 2./4. 1900 in Steele. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks Eintracht Tiefbau, sowie die Herstellung aller An- lagen u. der Betrieb von Unternehmungen, welche die Ausnutzung dieses Bergwerks u. die Verwertung der Produkte desselben bezwecken. Die Berechtsame der Gew. umfasst ein- schliesslich der 1901 erworbenen Grubenfelder Wasserjungfer I u. II 7 Geviertfelder alten Masses u. das Längenfeld Johannesberg; das gevierte Grubenfeld umfasst insgesamt 7 220 000 qm, das sind ca. 3.29 preuss. Maximalfelder. Die Zeche markscheidet im Norden mit den Zechen Alexander, Johann Deimelsberg u. Centrum, im Osten Fröhliche Morgensonne, Ver. Maria- Anna u. Steinbank u. Eiberg, im Süden mit Eiberg u. im Westen mit Ver. Gewalt u. Gott- vertraut. Das Grubenfeld enthält im nördl. Teile Fett- u. Esskohlen-Flöze, im südl. Teile vorwiegend Magerkohle: der noch anstehende abbauwürdige Kohlenvorrat bis zu einer Teufe von 1170 m beträgt nach fachmännischer Schätzung 30 500 000 t. Das Grubenfeld wird durch 2 selbständig betriebene Tiefbauanlagen ausgebeutet. Jede der Anlagen hat einen Förder- schacht, der zugleich als einziehender Wetterschacht dient, u. einen ausziehenden Wetter- schacht. Auf Betriebsanlage I wird zurzeit ein neuer Förderschacht mit einem Durchmesser von 6½ m ausgeführt (Teufe Ende Mai 1911 ca. 540 m), in dem eine Doppelförderung ein- gerichtet werden soll. Der derzeitige Förderschacht soll nach Fertigstellung des neuen Schachtes umgebaut u. in Mauerung gesetzt werden, um später als Wetterschacht zu dienen, da der vorhandene Wetterschacht bei geringem Querschnitt nur bis zur Wettersohle herab- reicht. Der Förderschacht der Anlage II (Schacht Heintzmann) hat 5 m Durchmesser u. steht in Mauerung; dieser Schacht wird 1911 um etwa 100 m weiter abgeteuft. Der vor- handene Wetterschacht, der seither nur bis zur Wettersohle reichte, soll bis zur 4. Tief- bausohle abgeteuft werden. Beide Schachtanlagen sind mit Aufbereitungsanstalten aus- gerüstet; für die Verarbeitung der Feinkohlen sind 2 Brikettfabriken mit zus. 9 Pressen u. eine Kokerei mit 60 Koksöfen in Betrieb. Die Kokerei ist für Nebengewinnung von Teer u. Ammoniak eingerichtet. Von den durch die Gew. in den letzten Jahren aus- geführten Neuanlagen sind hervorzuheben eine neue Wäsche auf dem Schacht Heintzmann, eine elektr. Pumpenanlage für 6 chm minutliche Leistung, eine Abdampfturbinenanlage für eine Leistung von 850 K W. die Stunde, eine elektr. Starkstromverbindung zwischen beiden Schächten, eine unterirdische elektrisch betriebene Grubenbahn. Zugänge für Neuanlagen erforderten 1909 M. 1 217 184, 1910 M. 699 763, hiervon entfallen für 1910 M. 446 178 auf Schacht- u. Grubenbau. Die Gew. besitzt an Grund u. Boden 36 ha 69 a 29 qm, wovon 30 ha 76 a 68 qm im Gemeindebezirk Freisenbruch u. 2 ha 42 a 29 qm in Horst belegen sind. Ferner besitzt die Gew. 28 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insgesamt 76 Wohnungen, davon 27 Häuser in Freisenbruch u. 1 in Eiberg. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Umschreibungsstelle die Zeche. Die a. o. Gew.-Vers. v. 2./11. 1911 beschloss die Ausschreib. einer Zubusse von M. 1 500 000. Hiervon wurden M. 500 000 am 15./12. 1911, M. 250 000 am 1./4. 1912, weitere M. 250 000 am 1./7. 1912 ein- gezogen; der Rest von M. 500 000 wird nach dem Ermessen des Vorstandes im Laufe des J. 1913 eingezogen werden. Wenn sich bis dahin die Absatz- und Preisverhältnisse nicht gebessert haben sollten. so dass entsprechende Betriebsüberschüsse erzielt würden, wird die Ein- ziehung der für 1913 vorgesehenen M. 500 000 vielleicht nicht oder doch nur teilweise not- wendig sein. Anleihen: (I. von 1893: M. 1 500 000 zu 4½ %, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000. Zs.: 1./5. u. 1./11. Zahlstellen: Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin. Cöln, Düssel- dorf: A. Schaaffh. Bankverein; Essen, Bochum, Dortmund u. Gelsenkirchen: Essener Credit- Anstalt; Essen: Essener Bankverein, Rhein. Bank. Ult. 1909 noch in Umlauf M. 5000, dieser Rest in 1910 zurückgezahlt.) (II. von 1901: M. 1 000 000 à 5 %, Stücke à M. 1000. Zs.: 1./5. u. 1./11. Tilg.: Durch Verlos. zu 103 % ab 1./11. 1903 mit jährl. M. 40 000. Sicherheit zur II. Stelle hypoth. ein- getragen. In Umlauf Ende 1909 noch M. 4000. Zahlstellen wie bei Anleihe von 1893.) Der Rest der obigen Anleihe I (M. 1 050 000) wurde zum 1./5. 1909, der Rest der Anleihe II (M. 760 000) zum 1./8. 1909 gekündigt. Den Inhabern der gekündigten Schuldverschreib. wurde der Umtausch in die neue Schuldverschreib. (s. unten) freigestellt. Auf die 4½ % Schuldverschreib. von 1893, gekündigt zum 1./5. 1909, entfiel der gleiche Betrag der neuen 4½ % Anleihe; ausserdem erhielten die Inhaber dieser Schuldverschreib. eine Umwandlungs- prämie von 3½ % = M. 35 zuzügl. der Zinsvergütung für die Zeit vom 1./11. 1908–1./2. 1909 = M. 11.25, also zus. M. 46.25. Die Inhaber der 5 % Schuldverschreib. von 1901 erhielten gleichfalls den gleichen Betrag in der neuen 4½ % Anleihe, ausserdem eine Umwandlungs- prämie von 3½ % = M. 35 zuzüglich der Zinsvergüt. für die Zeit vom 1./11. 1908–1./2. 1909 von M. 12.50 u. des Unterschiedes zwischen 4½ u. 5 % Zs. für die Zeit vom 1./2.–1./8. 1909 von M. 2.50, zus. also M. 50; die Inhaber der 5 % Schuldverschreib. von 1901 blieben dem- nach bis zum Einlösungstage der gekündigten Schuldverschreib. im Genuss der 5 % Ver- zinsung. Anmeldungen zum Umtausch bis 20./4. 1909. III. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 26./7. 1907, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren