640 Gewerkschaften. Menge. Ausserdem hat die Gew. eine Kieseritfabrik u. eine Bromfabrik. Zum Vermahlen von Rohsalzen ist eine Hartsalzmühle aufgestellt. Die Quote der Gew. am Gesamtkaliabsatz ab 1./1. 1912 beträgt 10.60 %0. Die Gew. hat eine 5 %, zu 103 % rückzahlbare Hypoth.- Anleihe von M. 2 000 000 aufgenommen, für die eine Hypoth. auf dem gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz der Ges. bestellt ist. Die Gew. Günthershall ist mit 501 Kuxen an der 1000teiligen, im J. 1907 gegründeten Gew. Schwarzburg in Göllingen am Kyffh. beteiligt u. besitzt sämtl. Kuxe der im J. 1910 gegründeten Gew. Seehausen. Gewerkschaft Glückauf zu Sondershausen. Gegründet: 29./9. 1892 auf unbestimmte Dauer; eingetragen 29./3. 1895 in das Berg- grundbuch des Amtsgerichts zu Sondershausen. Auf die Rechtsverhältnisse der Gew. finden die Vorschriften des Schwarzburg. Bergges. v. J. 1894 Anwendung. Zweck: Ausbeutung des Salz- u. Kalibergwerks „Glückauf“ zu Sondershausen u. der- jenigen Bergwerke, welche sie später noch erwerben sollte, sowie die Herstellung aller An- lagen u. der Betrieb von Unternehmungen, welche die Ausnutzung jener Bergwerke u. die Verwertung der Produkte derselben in roher oder verarbeiteter Form befördern. Die Gerecht- same der Gew. „Glückauf“ zur Gewinnung von Steinsalz u. beibrechenden Salzen umfasste bis 1908 die ganze Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg- Sondershausen. Durch Gew.-Vers. v. 18./3. 1908 wurde der grössere Teil des Felderbesitzes abgezweigt u. aus diesem folgende 5 neue Gewerkschaften „Glückauf-Bebra“, „Glückauf-Berka“, „Glückauf-Ost“, „Glück- auf-Ebeleben“, „Glückauf-West“ gegründet, von denen die drei ersteren mit dem bei der Gew. „Glückauf“ verbleibenden Restfelde markscheiden. Die Grösse dieses Restfeldes beträgt ca. 30 preuss. Maximalfelder. – Der grösste Teil der Kuxe der abgezweigten Gewerkschaften ist im Besitz der Gew. „Glückauf“ zu Sondershausen, nur je 335 zubussepflichtige Kuxe von Glückauf-Berka u. Glückauf- Ost wurden 1911 an den Schwarzburg. Staat verkauft. Soweit die bergmännischen Aufschlüsse beurteilen lassen, führt das Grubenfeld der Gew. „Glückauf-Sondershausen' in etwa 700 m Tiefe ein ca. 8 m mächtiges, fast regelmässig horizontal gelagertes Hartsalzlager von guter Beschaffenheit, worauf bereits seit 1896 Abbau umgeht. Von dem vorhandenen Förderschachte aus wurde das Lager nach allen Seiten auf 1 km, nach SW. zu auf ca. 2 km Erstreckung in gleichmässiger Beschaffenheit nachgewiesen. Der bisherige Abbau des Lagers umfasst nur etwa der durch Strecken aufgeschlossenen Flözfläche, die ihrerseits nur etwa den zwanzigsten Teil des Restfeldes der Gew. „Glückauf“ ausmacht; der Salzvorrat dürfte einen weit über hundertjährigen Abbau in dem bisherigen Umfange gewährleisten. Der Förderschacht der Gew. Glückauf ist mit dem Schachte der Gew. Glückauf Bebra querschlägig verbunden. Die Betriebsanlagen bestehen neben den in dem Schacht eingebaut. zwei selbständ. Förder. u. zugehörig. Fördermasch. aus einer Rohsalz- mühle mit drei Mahlsystemen, einer Chlorkaliumfabrik für eine Leistung von jährlich ca. 400 000 dz Chlorkalium per 80 %, einer elektr. Zentrale von rund 6000 PS normaler Leistung, zwei Kesselhäusern mit 18 Zweiflammrohrkesseln, Zentralwerkstätten, Waschkauen, Bureau- gebäuden, 6 Beamtenwohnungen u. Wasserwerk. Der Grundbesitz der Gew. beträgt 69 ha, wovon 8.62 ha zu Betriebsanlagen benutzt u. 10.80 ha mit 27 Arb.- Wohnhäusern mit 66 Wohnungen bebaut sind; hierzu treten drei der Gew. gehör. Beamtenwohnhäuser in der Stadt Sondershausen. Der Grundbesitz liegt in den Gemarkungen Stockhausen u. Furra. Z. Z. beschäftigt die Gew. 38 Beamte u. 892 Arb. Die Gew. „Glückauf“' zu Sondershausen gehört seit Aufnahme der Förderung dem Kali-yndikat an. Beteiligungsquote in demselben 1909: 20.98, 1910: 20.85, 1911: 19.78 Tausendstel. Kontingent nach dem Reichskaligesetz für 1912: 15.24 Tausendstel. Förderung 1900–1909: 1 119 556, 1 142 225, 946 554, 857 436, 1 033 353, 1 105 410, 1 239 023, 1 025 408, 1 127 626, 1 026 094 dz; 1910 u. 1911: 2 269 980 bezw. 2 224 522 dz einschliesslich der auf Lager genommenen Mengen. In der Fabrik wurden 1911 307 700 dz Chlorkalium per 80 % hergestellt, wovon 86 664 dz zur Herstellnng von 30 u. 40 % Mischsalzen verwendet wurden. Der Absatz betrug 1909: 128 339,12 dz Clorkalium per 80 %, entsprechend 64 891,31 dz K20, 14 000 dz Kalidünger per 38 % K:0, entsprechend 5320 dz K20, 41 093,25 dz Kalidüngesalz min. 40 % K:0, entsprechend 16 437,30 dz K:0, 11 561,80 dz Kalidüngesalz min. 30 % K:0, entsprechend 3468,54 dz K20, 146 480 dz Kalidüngesalz min. 20 % K:0, entsprechend 29 296 dz K:0, 294 305,74 dz Hartsalz, Sylvinit u. Carnallit, entsprechend 37 041,76 dz K20, Summa 156 454,91 dz K20 (gegen 156 042, 17 dz K20 im J. 1908). – Der Absatz in 1910 stellte sich wie folgt: 367 065, 80 dz Karnallit u. Rohsalze mit 12–15 % K20 entsprechend 51 388,05 dz K:0, 101 569,25 dz Düngesalz mit 20–22 % K:0 entsprechend 20 313,85 dz K:20, 22 880,03 Düngesalz mit 30–32 % K20 entsprechend 6870,88 dz K20, 67 052,53 Doppelzentner, Düngesalz mit 40–42 % Kz0 entsprechend 26 821,01 dz K20, 107 300, 80 dz Chlorkalium p. 80 % K0Cl entsprechend 54 253,86 dz K:0 u. 11 156,80 dz Kali- dünger mit 38 % K20 entsprechend 4239,60 dz K:0, zus. 163 887,25 dz K:0. Ausserdem wurden 33 527.0 dz K20 für fremde Rechnungen geliefert. — Absatz 1911: 221 189 dz Karnallit u. Rohsalze mit 12–15 K20 entsprechend 29 595 dz K:0, 156 000 dz Düngesalz mit 20–22 % K20 entsprechend 31 215.04 dz K20, 14 257 Düngesalz mit 30–32 % K20 ent- sprechend 4308.71 dz K:0, 53 900 Düngesalz mit 40–42 % K2 0 entsprechend 21 878.04 dz K20, 11 690.8 Kalidünger mit 38 % K20 entsprechend 4442.50 dz K: 0. 150 655.5 dz Chlor- kalium pro 80 % K0l entsprechend 76 175.07 dz K:20, zus. 167 614 dz K2 0. Ausserdem wurden 126 412.25 dz K20 für fremde Rechnung geliefert.