Gewerkschaften. 645 nicht getilgten Rest der Anleihe durch die noch haftenden Pfandobjekte gewahrt bleibt. In Bezug auf die Sicherungs-Hyp. ist zu bemerken, dass der Kalibergbau in der Prov. Hannover auf Grund besonderer mit den Grundeigentümern abgeschlossener Salzgewinnungsverträge erfolgt. Solche Verträge hat die Gew. Hohenfels mit den Grundbesitzern ihres Bergbaugebietes auf die Dauer von noch 86 J. abgeschlossen. Das Recht der bergmänn. Ausbeutung ist auf allen dabei in Betracht kommenden Grundstücken für die Gew. Hohenfels im Grundbuch eingetragen. Eine Bergwerksgerechtsame im Sinne des Allg. Berggesetzes für die Preuss. Staaten V. 24./6. 1865 besteht in der Prov. Hannover für den Kali- u. Steinsalzbergbau nicht, sodass die Eintragung einer Sicher.-Hyp. auf die Abbauberechtigung aus den Salzgewinn.-Verträgen nicht erfolgen kann. Zur hyp. Sicherheit für die Schuldverschreib. dienen daher nur die der Gew. gehör. Grundstücke mit den darauf befindl. Gebäuden, zum Betriebe gehör. Gerätschaften, vorhand. Schacht-, Mühlen- u. sonst. Anlagen u. allem Zubehör, namentl. auch den Masch. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 2 100 000. Zahlst.: Hohenfels bei Algermissen: Kasse der Gew. Hohen- fels; Berlin: Dresdner Bank: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Halberstadt: Mooshake & Linde- mann. Verj. der Zinsscheine 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Die Teilschuldvwerschreib. wurden in Berlin eingef. Juli 1903. Erster Kurs 18./7. 1903: 100.50 %. Kurs in Berlin Ende 1903–1911: 103, 104.25, 104.70, 104.60, 101.25, 103.50, 103.75, 104.50, 103.50 %. Ausbeute: 1903–1907: M. 240, 560, 690, 720, 720 pro Kux. 1908 betrug die Ausbeute pro I., II. u. III. Quartal M. 180 pro Kux; zus. also M. 540 pro 1908. Für 1909 gelangte infolge der damals ungeklärten Verhältnisse im Kalisyndikat keine Ausbeute zur Verteilung. Für 1910: M. 450, für 1911: M. 600, für 1912 I. Quartal: M. 150 pro Kux. Kurs: Die Kuxe wurden im Jan. 1904 zum Handel an der Essener Börse zugelassen. Kurs daselbst 1905: Höchster M. 13 000 G., niedrigster M. 10 700 pro Stück. 1906: Höchster 11 500 G. (2./1.), niedrigster 9200 G. (23./7.). 1907: Höchster 9300 G. (2./1.), niedrigster 5600 G. (26./8.). 1908: Höchster 7750 G. (16./1.), niedrigster 5100 G. (23./12.). 1909: Höchster 9100 G. (20./12.), niedrigster 5300 G. (4./1.). 1910: Höchster: 9600 G. (3./1.), niedrigster 7750 6G. (5/1) 1911: Höchster 9200 G. (29./5.), niedrigster 7100 G. (20/12.). Gruben-Vorstand: Dr. jur. Wilh. Sauer, Berlin W., Königin-Augustastr. 38; G. v. Dannen- berg. Hannover; Bank-Dir. Bernh. Schmidt, Leipzig. Betriebsleitung: Technisch: Gruben-Dir. Kulbe. Hohenfels. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bergwerksanlage u. Schachtbau 3 154 000, Grund- stücke 312 800, Gebäude 736 000, Grubeneisenbahn 518 000, maschinelle u. sonst. Betriebs- anlagen 509 700. Inventar 36 500, Pferde u. Wagen 4400, Beteilig. Kalisyndikat, G. m. 6.., Berlin, 11 882, do. Neues Kalisyndikat 3175, do. Kalisyndikat, G. m. b. H., Berlin 3175, Kaut. 371 350, Kassa, Bankguth. u. Effekten 641 344, Beteilig. Hugo 460 800, do. Carlshall 262 500, Debit. 387 059, Waren 163 872, Material. 44 062. – Passiva: A.-K. 4 470 000, Anleihe 2 100 000, do. Zs.-Kto 46 375, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 27 795, Bürgschafts-Kto 371 350, Kto Neue Rechnung 38 103, rückst. Ausbeute-Kto 660, Ausbeute 150 000, Kred. 88 793, Gewinn (Vortrag) 327 545. Sa. M. 7 620 622. Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Gen.-Unk. 297 211, Reichsabgabe 44 014, Anleihe-Zs. 105 000, ordentl. Abschreib. 281 165, Ausbeute 450 000, Vortrag 327 545.— Kredit: Vortrag aus 1909 918 941 abz. 650 000 a. o. Abschreib., bleibt 268 941, Betriebsgewinn 1 235 995. Sa. M. 1 504 937. 8 — .– 0 Gewerkschaft Riedel zu Lützendorf, Verwaltungssitz in Hannover, Sophienstr. Ha. Gegründet: Die Gew. Riedel ist laut Bestätigung des Oberbergamtes Bonn v. 2./5. 1900 als Gew. gegründet. Sie übernahm laut Verträgen v. 28./8. 1905 bezw. 26./9. 1905 sämtliche Vermögenswerte der Kalibohrges. Hänigsen unter Ausschluss der Liquidation u. zwar wurde für einen Anteil der Kalibohrges. Hänigsen ein Kux der Gew. Riedel gewährt. Die rechtliche Unterlage der Gew. Riedel bildet das Dachschieferbergwerk Riedel in der Gemarkung Lützendorf, eingetr. am 25./8. 1870 im Berggegenbuche des Amtsgerichts Weilburg; Eintrag. in das Handelsregister des Königl. Amtsgerichts in Hannover am 20./4. 1906. Zweck: Verarbeitung u. Verwertung der gewerkschaftl. Erzeugnisse, Beteiligung an anderen Bergwerksunternehm., die Erwerbung weiterer Bergwerke, sei es durch eigene bergmännische Arbeiten u. Muten, sei es durch Rechtsgeschäfte u. den Betrieb auch dieser Bergwerke. – Die Gerechtsame der Gew. Riedel zur Gewinnung von Kali, Stein- und bei- brechenden Salzen, Öl u. bituminösen Stoffen, umfasst ca. 10 200 Morgen (das sind ca. 12½ preuss. Normalfelder) in den Gemarkungen Hänigsen u. Obershagen u. markscheidet mit dem Kaliwerke Niedersachsen, Akt.-Ges. zu Wathlingen. Die bergmännischen Aufschlüsse sind, soweit sie sich beurteilen lassen, gute. In einer Teufe von 400, 500 u. 650 m wurden vom Förderschacht aus Querschläge u. Horizontalbohrungen ausgeführt, deren Resultate bestätigen, dass sich die Kalilager aus guten u. regelmässig gelagerten Sylviniten u. Hart- salzen zusammensetzen. In der Hauptfördersohle von 650 m wurden 3 Sylvinitlager mit je einer Mächtigkeit von 3 bis 4 m, ein Hartsalzlager mit einer solchen von ca. 33 m, sowie ferner ein 8 bis 10 m mächtiges Sylvinitlager aufgeschlossen, dessen Erstreckung auf ca. 1 km Entfernung nachgewiesen worden ist. Der bisherige Abbau dieser Lager umfasst nur einen kleinen Teil des Grubenfeldes u. dürfte schon jetzt einen Salzvorrat für ca. 30 Jahre ge- währleisten. Die Schachtanlage ist ohne störende Ereignisse 1905–1909 durchgeführt worden.