646 Gewerkschaften. — Die Betriebsanlagen der Gew. bestehen ausser der eigentlichen Schachtanlage aus einer Fördermasch., einer Rohsalzmühle mit zwei Mahlsystemen, einer elektr. Zentrale von 1250 PS. normale Leistung, einem Kesselhaus mit 6 Zweiflammrohrkesseln, einer grossen Zentral- werkstatt, provisorischen Waschkaue, Verwaltungsgebäude, Salzschuppen u. Wohnhaus des- Betriebsleiters. Die Inbetriebnahme der zweiten Fördermasch. erfolgte im Frühjahr 1911. Im J. 1911 Bau einer Chlorkaliumfabrik. –— Der Grundbesitz der Gew. Riedel beträgt 13.55 ha, wovon 12.05 ha zu Betriebsanlagen u. 1.49 ha zum Bau des Wohnhauses für den Betriebs- leiter benutzt worden sind. Zurzeit beschäftigt die Gew. 20 Beamte u. 345 Arb. – Mit der Akt.-Ges. Kaliwerke Niedersachsen zu Wathlingen wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der die beiden Schächte durchschlägig gemacht werden sollen. Die unterirdische Verbind. ist im Bau begriffen. –— Dem Kalisyndikat gehört die Gew. seit Aufnahme der Förder. an. Ihr definitiver Beitritt erfolgte im Dez. 1909 mit einer Quote von 17.74 % für 1910. Die Quote wurde später auf 16.57 %o u. dann durch den Hinzutritt neuer Werke für 1912 auf 14.17 % ermässigt. Die durch das Kaligesetz festgelegte Beteilig. am gesamten Kontingent des Kaliabsatzes beträgt nach Hinzutritt verschiedener neuer Werke jetzt für 1912 ebenfalls 14.17 %0. Im J. 1911 wurden 113 428 dz K. 0 abgesetzt. Die Gew. ist alleiniger Gesellschafter der Burgdorfer Kreisbahnen G. m. b. H., Hannover, welche die Transporte von der Schacht- anlage nach dem Bahnhof Burgdorf u. zurück bewerkstelligt. Kuxe: 1000 Stück. Die Mehrheit der Riedel-Kuxe (751 Stück) ging Mitte 1910 in den Besitz der Alkaliwerke Ronnenberg über. – Umschreibungsstelle: Grubenvorstand in Han- nover, Sophienstr. 1 a. – Zubussen: Im J. 1905 wurden eingezogen M. 250, 1906 M. 500 u. 1907 M. 1250. Mit der am 29./1. 1908 weiter bewilligten Zubusse von M. 1 000 000, bereits voll eingezahlt, ist eine Summe von M. 3 000 000 aufgebracht, zu der noch ohne den Bau einer chem. Fabrik M. 3 000 000 treten dürften, da die Kosten insgesamt mit M. 6 000 000 veranschlagt sind. Zur Deckung des restlichen Geldbedarfes hat die Gew.-Vers. vom 4./10. 1909 die Aufnahme einer Anleihe im Betrage von M. 3 000 000 beschlossen. (Siehe dieselbe.) Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 4./10. 1909; rückzahlbar zu 103 %: Stücke zu 1000 M. auf den Namen der Deutschen Nationalbank in Bremen oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. lt. Plan ab 1913 bis Spät. 1937 durch jährl. Auslos. spät. im März auf 1./9. (zuerst 1913); ab 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hyp. zur I. Stelle auf dem Grundbesitz in einer Grösse von 13 ha 54 a 97 qm nebst allen Bestandteilen u. Zubehör, insbesondere den auf dem Grundsitze befindlichen Schacht. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung von aufgelaufenen Verbindlichkeiten sowie zur Abtragung des in Anspruch genommenen Bankkredits. Verj. der Coup. 4 J. (K), der Stücke in 10 J. (F). Zahlstellen: Bremen: Deutsche Nationalbank; Hamburg: Schröder Gebrüder & Co.; Hannover: Bank für Handel u. Ind., Max Meyerstein, Heinr. Narjes; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland; Frankf. a. M.: Pfälzische Bank. Kurs 1910–1911: 99.50, 97.50 % Aufgelegt am 5./7. 1910 von den Zahlstellen zu 99.75 %. Notiert in Hamburg u. Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: 1910 am 24./6. Gewinn-Verteilung: Der Grubenvorstand erhält ausser dem Ersatz seiner Anlagen 5 % der zu verteilenden Ausbeute, mindestens aber M. 17500 pro Jahr, die auf Unk.-K. verbucht werden, soweit sie nicht aus dem Reingewinn bezahlt werden können. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Schachtanlage 2 974 094, Grundstücke 78 616, Gerecht- same 19 414, Bergwerks-Gebäude 1 313 000, Bergwerksmasch. 951 000, Wasserversorg. 14 500, Platz u. Wegebau 84 500, Bahnhofsanlage 37 000, Inventar 105 000, Beamten- u. Arb.-Häuser 92 000, Fuhrwerk 1, Fabrik-Gebäude 210 289, do. Einricht. 218 808, Material 55 464, Effekten u. Beteilig. 318 850, Stammeinlage-Kto Kalisyndikat 15 000, Kassa 729, Avale 435 200, Debit. 526 303. – Passiva: Zubusse-Kto der Gew. Riedel 3 000 000, Akzepte 423 970, Anleihe 3 000 000, do. Zs.-Kto 56 275, Avale 435 200, Kredit. (einschl. Rückstell.) 516 827, Tant. 17 500. Sa. M. 7 449 772. Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Gen.-Unk. 122 767, Zs. u. Provis. 154 939, Gefälle 34 943, Abschreib. 408 473, Ausbeute 350 000, Tant. an Grubenvorstand 17 500. – Kredit: Gewinn aus dem Verkauf von Kalisalzen 1 072 795, Erdöl 15 829. Sa. M. 1 088 625. Kurs: Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. — Im freien Verkehr ult. Sept. 1908 ca. M. 2200 G; ult. Sept. 1909: M. 4700 G; ult. Sept. 1910: M. 5500 G; Mitte Februar 1912: M. 9600. Ausbeute: Eine solche wurde bis 1910 nicht verteilt, da 1905–1909 Baujahre waren u. 1910 nur die Abschreib. verdient wurden. Ausbeute 1911: M. 350 pro Kux. Wegen Zubusse §. bei Kuxe. – Zahlstellen für Zubussen: Hannover: Max Meyerstein; Berlin: Nationalbank für Deutschland; Bremen: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Bankverein; Regensburg: Hugo Thalmessinger & Co. Grubenvorstand: Vors. Bankier Selly Meyerstein (Hannover); Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. Hugo Thalmessinger, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Dr. jur. A. Strube, Bremen; Sally Bacharach, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin. Technischer Leiter: Bergassessor Paul Behrendt, Hänigsen bei Burgdorf.