Gewerkschaften. 647 = Gewerkschaft Rossleben zu Rossleben. Bestätigt: 10./8. 1903; eingetr. 29./6. 1905 in das Handelsregister des Amtsgerichts Querfurt. Zweck: Nutzbarmachung des Kalisalzbergwerkes Rossleben sowie der später von der Gew. zu erwerbenden Bergwerke. Besitztum: Die Berechtsame umfasst 52 241 370 qm = 25 preussische Normalfelder (inkl. Grubenfeld Wendelstein) gelegen an der Unstrut u. nördlich bis Querfurth. An Betriebsanlagen besitzt die Gew. einen im Betriebe befindl. Schacht mit den zugehör. Nebenanlagen u. ein 3 km langes Anschlussgeleis an den Bahnhof Rossleben. Durch viele Bohrungen wurde ein reiches u. mächtiges Vorkommen von hochprozentigen Hartsalzen u. Karnalliten in günstigen Tiefen- verhältnissen festgestellt. Die Gew. ist dadurch in den Stand gesetzt, Salze von 20 % reines Kali und höher zu fördern. Mitte 1903 begann der Bau der Schachtanlage 3 km nordöstl. von Rossleben, derselbe erreichte bei 318 m das Hartsalzlager. Bei 324 m wurde im Lager die Wettersohle und bei 350 m Teufe im älteren Steinsalz die erste Tiefbausohle angesetzt. Die beim Abteufen sowie bei den Streckenauffahrungen fallenden Salze wurden gemäss einem provisor. Abkommen durch das Kalisyndikat verkauft. Bei 400 m ist das Abteufen eingestellt. Die Konc. zu einer Chlorkaliumfabrik ist erteilt; die Fabrik ist Juli 1906 betriebsfertig ge- worden. Der Grundbesitz umfasst ca. 32 ha, auf welchen neben dem Schacht, dem Förder- masch.-, Dampfkessel- u. Masch.-Gebäude sich 18 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser befinden. Vorhanden sind jetzt 12 Dampfkessel. Die Gew. ist 1906 dem Kalisyndikat beigetreten; Kontingentsziffer nach dem Reichskaligesetz für 1912 14.17 Tausendstel. Der Betrieb ver- lief 1911 ohne Störungen. Die Aufschlüsse in der Grube waren die gleich guten wie in den Vorjahren. Die Verbindungsstrecke auf der 350 m-Sohle nach Schacht II erreichte im Berichtsjahre eine Länge von 1479 m. Im Jahre 1911 wurde die Fabrik ausgebaut und mit neuen Einricht. versehen, so dass sie im Monat Nov. 1911 zur Verarbeit. der eigenen Quote dem Betriebe übergeben werden konnte. Die a. o. Gew.-V. v. 22./10. 1908 beschloss die Ab- trennung eines ca. 3,7 Normalfelder grossen Feldteiles, des Grubenfeldes „Wendelstein“. Daselbst wird ein neuer Schacht niedergebracht, der bis Ende 1911 eine Teufe von 270 m erreicht hatte. Der Ausbau besteht bis 30 m und von 199–260,5 m aus Mauerung und von 30–199 m aus gusseisernen Tübbings. Bei 199 m gelang es, die zusitzenden Wasser ab- zuschliessen. Inzwischen wurde am 9./2. 1912 bei 315 m das Hartsalzlager angefahren. Abteufungskosten bis Ende 1911: M. 602 524. Der Schacht Wendelstein wird mit Schacht Rossleben durchschlägig gemacht werden. Absatz des Werkes Rossleben: 1911 gegen 1910 gegen 1909 GPP'e 1 292 dz K20 1 306 dz K20 1 223 dz K:0 . I1II// 64 458 „ „ 72 690 „%%% .......... 29 187 % 23 390 „ „ „%%%%% ........... 1 21606 „ % „.„. 8 248 8 463 „ „ 7 zusammen 140 078 dz K20 130 319 dz K20 133 272 dz K20 Durch Zukauf von Teildquoten erhöhte die Ges. 1911 den Absatz um 29 338 dz K20 (i. V. 44 950 dz K:0), so dass der Gesamtabsatz im Jahre 1911 169 416 dz K20 betrug gegen 175 269 dz K20 im J. 1910. Mithin war der Absatz 1911 um 5853 dz K20 niedriger. Kuxe: Anzahl derselben 1000. 682 Stück befinden sich im Besitz der Consol. Alkali- werke Westeregeln. Umschreibungsstelle für die Kuxe ist das Bureau des Bergrat G. Ebeling in Hannover. Kuxscheine können zur kostenlosen Überschreibung bei der Mitteldeutschen Creditbank in Frankf. a. M. eingeliefert werden. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1905, rückzahlbar zu 102 %. 2000 Stücke à M. 1000 u. 1000 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 bis spät. 1929 durch Auslos. im April auf 1./10. Sicherheit: Sicherungs-Hyp. von M. 2 550 000 nebst 4½ % Zs. für M. 2 500 000 zu gunsten der Mitteldeutschen Creditbank auf dem der Gew. gehörigen Bergwerksbesitz. Verj. der Coup. und der Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Zahlstellen: Gew.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank; Frankf. a. M.: E. Ladenburg, Gebr. Sulz- bach; Mannheim: Südd. Disconto-Ges. Begeben zunächst M. 2 100 000; in Umlauf M. 1 844 500. Kurs Ende 1905–1911: 101.50, 101, 99, 98, 100, 101, 99.70 %. In Frankf. a. M. zugel. im Sept. 1905. erster Kurs am 3./10. 1905: 101.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Kux = 1 St. Zubussen: Bisher wurden auf die 1000 Kuxe im ganzen M. 2500 pro Kux geleistet und zwar je M. 500 am 15./12. 1903, 31./3., 15./7. u. 5./11. 1904, 15./2. 1905. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Bergbau-Konz. 2 750 000, Grundstücke 125 316, Gebäude 1 322 907, Schachtbau I 561 476, do. II (Wendelstein) 801 082, Masch. u. Dampfkessel 812 871, Utensil., Geräte u. Mobil. 267 003, Eisenbahn 299 179, Wegebau u. Platz-Kto 52 637, Wasserversorg. 31 628, Abwässer 18 629, Pferde u. Wagen 1, Versich. 2859, Effekten 263 325, Kaut.-Kto 51 908, Kalisyndikatsstammeinlage 19 250, Bankguth. 640 663, Debit. 324 579, Kassa 8818, Material., Kohlen u. Produkte 136 195. – Passiva: A.-K. 6 050 000, Anleihe 1 844 500, do. Zs.-Kto 20 750, do. Einlös.-Kto 1530, Kredit. 218 197, Restlöhne 27 702, Provis. für Kali- syndikat zurückgestellt 5241, Coup.-Einlös. 472, Ausbeute-Rückstell.-Kto 300 000, restl. Ge- winn 21 933. Sa. M. 8 490 329. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 67 980, Steuer 53 062, Reichsabgabe 84 046, Oblig.-Zs. 85 770, Ausbeute 600 000, Tant. an Grubenvorstand 30 000, Abschreib.