90 Kolonisations-Gesellschaften. Genussscheine: Es gelangten nach Bestimmung der Satzungen 200 000 Genussscheine zur Ausgabe; diese lauten auf den Inhaber, können aber auch auf den Namen umgeschrieben werden und sind in Stücken über einen, fünf, zehn oder fünfzig Genussscheine ausgefertigt. Nach dem mit der South West Africa Comp. abgeschlossenen Vertrage erhielt diese als Preis für die an die Otavi-Ges. übertragenen Rechte die Hälfte der Genussscheine für sich, während die andere Hälfte den ersten Zeichnern der 200 000 Anteile, und zwar 1 Genuss- schein auf je 2 Anteile, zugefallen ist. Die Genusssch. nehmen mit der Hälfte an dem über 5 % Div. hinaus zur Verteil. kommenden Gewinn nach Abzug der Tant. für den Verwalt.-Rat teil. Im Falle der Auflös. der Ges. wird nach Tilg. der Schulden das Vermögen nach Verhältnis der auf die Anteile geleisteten Einzahlungen unter die Mitglieder und ein Überschuss auf Höhe von 50 % in demselben Verhältnis unter die Mitglieder, und auf Höhe von 50 % unter die Inhaber der Genussscheine in Mark verteilt. Die Verteilung darf erst nach Ablauf eines Jahres vollzogen werden, von dem Tage an gerechnet, an welchem die Auflös. der Ges. unter Aufforderung der Gläubiger, sich bei ihr zu melden, im Deutschen Reichsanzeiger bekannt gemacht worden ist. Die Einlösung der Genussscheine bedingt eine Abänderung der Satzungen; einem Übereinkommen über die Einlösung sind alle Inhaber von Genuss- scheinen unterworfen, wenn in einer zu diesem Zwecke zu berufenden Versammlung der Inhaber das Übereinkommen mit wenigstens zwei Dritteln der bei der Abstimmung ver- tretenen Stimmen genehmigt wird. In dieser Versammlung gewährt jeder Genussschein eine Stimme. Siehe auch bei Gewinnwverteilung. Die Ges. ist befugt, auf Beschluss des Verwaltungsrats Schuldverschreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage der Hälfte des eingezahlten Grundkapitals auszugeben. Eine Erhöhung des Grundkapitals kann nur von der ordentl. G.-V. beschlossen werden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn versteht sich nach den von dem Verwalt.-R. fest- zusetzenden Abschreib., von dem sich dann ergebenden Reingew. mindestens 5 u. höchstens 15 % z. R.-F. bis derselbe 50 % des eingez. Grundkapitals erreicht haben wird, 5 % Div. an die Anteile, vom Rest 50 % als Super.-Div. an die Anteile u. 50 % an die Genussscheine, nachdem 10 % Tant. an den Verwalt.-Rat vorweggenommen sind. Der R.-F. dient zur Deckung von a. 0. Ausgaben oder Verlusten. Jedes Mitgl. des Verwalt.-R. muss 200 Anteile besitzen oder erwerben, die während der Dienstzeit bei der Ges. zu hinterlegen sind. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Forder. an Fiskus für Restkaufpreis der Eisenbahn 14 496 860, Bankguth. 2 035 239, div. Debit. 1 152 432, Debit. Bergbau 96 973, do. Eisenbahn 127 465, Kassa 49 223, Konsort.-Kto Otavi Exploring Syndikate 139 230, mit dem Fiskus noch zu verrechnende Bauten 41 872, Land- u. Minenrechte Bergbau 1 400 000, Gebäude Bergbau 359 846, Grundstücke u. Inventar Usakos 309 334, Viehbestände Bergbau 139 287, Ackerbau do. 118 783, Wasserleit., Pumpstation do. 1, Hospital do. 1, Förderschachtanlage do. 208 249, Tagebauanlage do. 1, Hüttenanlage do. 1, Eisenerzmine u. Bahnanlage Kalkfeld 110 370, Be- leucht.- u. elektr. Kraftanlage Bergbau 1, Büroinventar Zentrale 1, Laboratoriums-Inventar do. 1, Material u. Inventar Bergbau 1 133 454. Material. Eisenbahn 1 520 469, Inventarien do. 14 891, Storevorräte Bergbau 90 980, Sprengmaterial. do. 16 864, Kohlen u. Schmelzkoks do. 66 962, Magazinbestände Kalkfeld 2292, Aufschlussarbeiten u. Material Otavital 37 815, Forst- wirtschaft Bergbau 1, Untersuchungsarbeiten do. 1, Landungskontor Eisenbahn 10 584, Schulbau Usakos 16 600, abgelieferte, noch nicht abgerechnete Kupfererze, sowie Bestand in Swakopmund u. Tsumeb 940 000, vorausbez. Feuerversich. 62 804. – Passiva: Anteils-Kap. 4 000 000, R.-F. 2 000 000, Assekuranz- u. Unfall. Res. 200 000, Pachtzins-Res. 150 000, Ern.-F. des Fiskus 1 667 421, Kredit. Zentrale: Vorschuss der Banken u. der South West Africa Co. Ltd. London für die Rückzahl. auf die Anteile 11 500 000, Guth. der Reichspostkasse für im Schutzgebiet abgelieferte Postgelder 442 800, Guth. der South West Africa Co. Ltd. für Restkaufpreis der Otavi-Grootfonteinbahn 1 400 875, div. Kredit. 286 015, Kredit. Bergbau 60 605, do. Eisenbahn 126 110, Tratten Bergbau 12 957, unerhob. Div. 6134, Anteilskap.- Rückzahl.-Kto 17 600, Kto neue Rechnung 144 609, Gewinn 2 683 767. Sa. M. 24 698 895. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten, Provis. u. Saläre einschl. Laborat. Zentrale 304 335, Zinsen Zentrale 469 945, Gebäude-Einnahmen u. Ausgaben Bergbau 22 234, Ackerbau do. 3365, Wasserleit.- do. 21 335, Hospital- do. 46 827, Porti u. Telegramme do. 7846, Betriebskosten der Hütte do. 617 567, Verfracht.-, Verschiff.-, Versicher.- u. Analysenspesen der Erze Bergbau 1 962 873, Betriebskosten do. 1 300 770, Landvermess. do. 19 053, Beleucht.- u. elektr. Kraft-Betriebskosten do. 47 352, Provis. do. 10 269, Betriebsausgaben Eisenbahn 2 196 446, Pachtzins do. 1 174 101, abzügl. 599 235 Zinsvergüt. auf den unbezahlten Teil des Kaufpreises bleibt 574 866, Rückstell. auf Ern.-F. der Eisenbahn 362 203, do. auf Bau-F. der Eisenbahn 50 000, Abschreib. 867 007, Gewinn 2 683 767 (davon Pachtzs.-Res. 150 000, Asse- kuranz- u. Unfall-Res. 50 000, Div. an Anteile 1 200 000, do. an Genussscheine 1 000 000, Tant. an Verwalt.-R. 162 162, Vortrag 121 604). – Kredit: Vortrag 123 147, Gewinn Grundstücke u. Inventar Usakos 16 900, Viehertrag Bergbau 4507, Storeertrag do. 23 661, Landverkäufe do. 36 500, Land- u. Grundstücksverpacht. do. 2994, Kupfer- u. Bleierze do. 6 497 216, Betriebs- einnahmen Eisenbahn 4 863 141. Sa. M. 11 568 070. Kurs: In Hamburg Ende 1907–1909: 100.25, 179, 236 %. Ende 1910–1912: M. 143.55, 95.85, 107 pro Stück. Zugel. daselbst anfängl. nur die Anteile Nr. 1–120 000 = M. 12 000 000, davon am 9./1. 1907 zur Zeichnung aufgelegt M. 3 000 000 zu 145 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1906. Erster Kurs 14./1. 1907: 158–159 %. Die Anteile Nr. 120 001–200 000 wurden im Febr. 1909 in