Gewerkschaften. 97 bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschliessl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlentum ist auf mindestens 19 600 000 t Köhle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 35 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 180 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Durch einen mit der benachbarten Gew. Michel in Frankleben, die über einen Kohlenreichtum von über 120 000 000 t verfügt, abgeschlossenen Lieferungsvertrag erhöht sich die Lebensdauer u. unter Berücksichtigung umfangreicher Rohkohlenverkäufe auf ca. 45 Jahre. Die Brikettfabrik wird für eine Tagesleistung von 60–70 Doppelwaggons gebaut u. kommt Mitte 1912 in Betrieb. Die Anlage setzt sich zus. aus: dem Kessel. u. Pumpenhaus mit 14 Stück Zweiflammrohrkesseln, dem Nassdienst mit 1 kompletten Fein- kohlensystem, 1 Rohkohlensortierungs- u. 1 Kesselkohlenaufbereitungssystem, dem Trocken- u. ressenhaus mit 7 Pressen grössten Modells, elektr. Zentrale, Kühlhaus, Brikettschuppen, Werkstattgebäude, Masch.-Gebände, Bade- u. Mannschaftshaus, Verwalt.-Gebäude, dem normalspurigen Anschlussgleise von 10,1 km Länge nach Station Weissenfels a. S. Die Gew. besitzt feiner 12 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 41 Wohnungen, ausser- dem eine komplette Nasspresssteinanlage von 13 000 000 Stück Jahresleistung, 9 Trocken- schuppen, 1 komplette Wasserhaltung, 1 gut vorgerichteten Tagebau, welcher ausser dem Bedarf für die Nasspresssteinanlage noch Förderkohle für Rohkohlenabsatz liefert. Das Deckgebirge besteht aus Sand u. Kies, der zu Bauzwecken in der Nachbarschaft lohnend verwertet wird. Ferner besitzt die Gew. eine Ziegelei. Für die Einführung der Produkte der Gew. ist gemeinschaftl. mit den Schwester-Gew. Michel u. Leonhardt insofern aus- reichend gesorgt, als die Michel-Brikettvertriebsges. G. m. b. H. in Gross-Kayna sowohl die bereits eingeführten Produkte der Gew. Michel als auch die der Gew. Leonhardt u. Gute Hoffnung vertreiben wird. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien auf- gebracht: M. 1050 Em.-Kurs pro Kux, M. 2000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 19./12, 1910, wovon M. 1000 bereits eingezogen u. je M. 500 am 1./11. 1911 u. 1./3. 1912 bezahlt wurden; zus. also M. 3 050 000. Die Kuxe sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr ult. Sept. 1912 M. 5250 G. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss der Gew.-Vers. vV. 6./3. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1917 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. von M. 45 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./4. 1917 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen bezw. ihr vertraglich gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Gruben- betrieb umfassenden Zubehör. Für den vertraglich gekauften, aber noch nicht eingetragenen Teil des Grundbesitzes der Gew. sind noch M. 771 592 Restkaufgelder zu zahlen, wovon am 1./3. 1914 M. 268 380 u. am 1./3. 1917 M. 503 212 fällig sind. Nach erfolgter Zahlung wird die Sicher.-Hypoth. auch mit auf diesen Teil des Grundbesitzes ausgedehnt. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkaufgeldern, zur Abstossung von Bankschulden und. zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. der Coup: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Cöln: X. Schaaffhaus. Bankverein; Mülheim a. d. Ruhr, Bremen u. Dortmund: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Bankverein; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg Mitteldeutsche Privatbank; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. u. die Fil. dieser Banken, welche einen Teilbetrag der Anleihe (M. 1 500 000) im Mai 1912 zu 100 % zur Zeichnung auflegten. Kurs in Bremen Ende 1912: 99 %. Eingeführt an den Börsen zu Bremen u. Halle a. S. im Mai 1912. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gew.-Vers.: 1912 am 10./7. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Neuanlage: Grundstückserwerb 2 135 991, Beamten- u. Arb.-Häuser 195 420, Schachtanlage 8134, Mobil. 3119, Utensil. u. Werkzeug 6152, Magazin 14 001, Grubenaufschluss 125 817, Förderanlage 17 181, Wasserhaltung 51 172, Wasserleitung 492, Abraum 145 911, Zechenbahn 361 458, Masch. 747 140, elektr. Anlage 30 302, Werk- stätteneinricht. 1475, Fabrik- u. Grubengebäude 541 327, Bankguth. 113 718, Debit. 9770, Wertp. 5500, Kassa 1260, Fuhrpark 5938, Wegebau 722, Beteilig. bei der Braunkohlen- Brikett-Vertriebs-Ges. m. b. H. 2500, Kaut. 900; alte Anlage: Grubenaufschluss 1, Förder- anlage 1, Wasserhaltung 1, Abraum 1, Nasspressmasch. 1, Ziegeleinricht. 1, Nasspress- u. Grubengebäude 1, Ziegeleigebäude 1, Nasspresssteinbestand 6276, Ziegeleiprodukte 431. — Passiva: Kapital-Kto 2 850 000, Kaufgelderrest (unverzinslich) 771 592, Kredit. 824 259, Akzepte 40 000, Rückstell. 6304, Gewinn 39 968. Sa. M. 4 532 125. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 83 346, Abschreib. 47 156, Reingewinn 39 968. Sa. M. 170 470. – Kredit: Bruttoerträgnis M. 170 470. Ausbeute: Noch nicht verteilt. Vorstand: Vors. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Stellv. Bergwerks-Dir. R. Pierre, Eygelshoven; sonst. Mitgl.: Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikant Johs. Colsman, Langenberg; Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Fabrikant Friedr. Grüneberg, Cöln; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Komm.-Rat Karl Scheibler, Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Komm.-Rat Fritz Vorster, Cöln-Marienburg Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. Staatspapiere etc. 1912/1913. II. VII