474 Ausländische Industrie-Gesellschaften. der Beteiligung nach eigenem Ermessen zu entscheiden. Die G.-V. vom 14./27. April 1909 beschloss den Ankauf des Elektrizitätswerks Lodz nebst der zugehörigen Konzession mit allen Rechten u. Pflichten mit Wirkung vom 1./14. Jan. 1909 ab für einen Preis von ca. Rbl. 4 200 000. Unter Mitwirkung der Ges. wurde im November 1912 die .Imatra' Socicté Anonyme pour la Production et la Distribution de I1'Energie Electrique in Brüssel gegründet zur Wahrung eines engeren Zus. hanges der Kraftgewinnung bei Imatra u. der Kraftverteilung in der Umgebung von St. Petersburg. Ihr A.-K. beträgt frs. 30 000 000, die Beteilig. der Petersburger Ges. frs. 8 000 000, auf die bis Ende 1912 20 % eingezahlt sind. Bei der Kraft- gewinnung bei Imatra handelt es sich um die Ausnutzung der in der Nähe von Imatra in einer Entfernung von ca. 165 km von St. Petersburg gelegenen bedeutenden Wasserkräfte des Wuoksen-Flusses. Die Wasserkraft kann für eine normale Leistung von 50 000–60 000 PS. ausgebaut werden, welche zum Teil in den benachbarten finnländischen Bezirken verteilt u. im übrigen bis in die Nähe von St. Petersburg übertragen werden sollen, um dort an die in der Umgebung der Stadt angesiedelten Industrien u. teilweise auch an die in der Stadt St. Petersburg bestehenden Elektrizitätswerke abgegeben zu werden. Für die Versorgung des die Stadt St. Petersburg umgebenden Gebietes mit elektrischer Energie, welche teils durch die soeben erwähnte Kraftübertragung von Imatra u. im übrigen durch ein dafür zu er- richtendes Dampfkraftwerk beabsichtigt ist, erhielt die Petersburger Gesellschaft für elektr. Beleuchtung von der St. Petersburger Kreis-Landschaft eine bis 1954 laufende Konzession; zu vorzeitigem Erwerb der in der Landschaft geschaffenen Anlagen ist die Landschafts- Verwaltung bereits nach Ablauf von 20 bezw. 30 Vertragsjahren berechtigt. Unter Beteilig. eines Konsortiums befreundeter Institute erwarb die Ges. ein 4000 ha grosses Torfmoor, welches ca. 20 km von der Stadt Bogorodsk u. ca. 70 km von Moskau gelegen ist. Von der zurzeit im Bau befindlichen elektrischen Zentrale soll elektrische Kraft in grossem Masse nach einer Anzahl nahegelegener bedeutender Industrieplätze geliefert werden; auch für die Zuführung einer gewissen Kraftmenge in das Leitungsnetz der Ges. in u. um Moskau wird diese neue Kraftquelle von Nutzen werden können. Für dieses Bogorodsker Unternehmen soll eine besondere russische Akt.-Ges. mit einem A.-K. von zunächst Rbl. 6 000 000 gebildet werden; die Anlagekosten für den vorgesehenen Ausbau der Anlagen werden ca. Rbl. 10 000 000 betragen. Auf die Beteilig. der Petersburger Ges. von 20 % an dem Konsortium waren bis Ende 1912 Rbl. 658 073 eingezahlt. Ferner hat die G.-V. v. 24. April/7. Mai 1913 auf Vorschlag der Verwaltung die Beteilig. an einem Syndikate beschlossen, welches die Konzession für die Stadt Sosnowice mit dem bestehenden Elektrizitätswerke erworben u. den Bau einer Über- landzentrale, insbesondere für die Versorgung des umliegenden Industriebezirkes mit elektr. Energie, in Aussicht genommen hat. Der Geschäftsbetrieb der Ges. umfasst zurzeit die Erzeugung und den Vertrieb elektr. Energie in St. Petersburg, Moskau und Lodz. Die in den ersten Jahren des Bestehens der Ges. in St. Petersburg und Moskau nach dem Gleichstrom Zweileiter-System errichteten Anlagen wurden, weil veraltet, in den Jahren 1899 (bezw. 1902) und 1898 ausser Betrieb gesetzt, nachdem die Ges. inzwischen langjährige Konzessionen in beiden Städten erhalten und in jeder Stadt ein neues Werk nach dem Drehstrom-System errichtet und in Betrieb genommen hatte. Die durch den Übergang vom Gleichstrom-Zweileiter-System auf das Drehstrom-System bedingten Ausgaben wurden auf das Konto der alten Stationen verbucht. Nachdem im Laufe des Geschäftsjahres 1902/03 die Liquidation des Inventars der alten Stationen u. der Lewaschowski-Station nahezu be- endet war und demzufolge nennenswerte Eingänge auf diesen Konten nicht mehr zu er- warten standen, sind die Konten „Inventar der alten Stationen u. Lewaschowski-Station“ unter einem neuen Titel „Konzessions-Konto“ vereinigt; auf dasselbe wurden gleichzeitig die bis dahin auf dem Konto „Grundbesitz u bauliche Anlagen“ figurierenden baulichen Anlagen der alten Moskauer Zentralstation (Georg-Station) übertragen. Das Konzessions-Kto erscheint nach im Laufe der Jahre vorgenommenen Abschreibungen in der Bilanz vom 31. Dez. 1912 mit Rbl. 2 157 618,54. Um dieses Konto bis zum Ablauf der Konzessionsdauer zu tilgen, wird jährlich ein entsprechender Betrag zurückgestellt, welcher neben anderen Rückstellungen dem Abschreibungsfonds überwiesen wird. Durch die Konz.-Urkunden sind von den 3 Städten für die Abgabe elektr. Energie Maximal- Tarife festgesetzt. Die Dauer der Konz. für St. Petersburg, welche der Ges. i. J 1898 erteilt wurde, beträgt 40 Jahre. Über den Auskauf bestimmt der Konc.-Vertrag folgendes: „Nach Ablauf von zwanzig oder dreissig Jahren der Gültigkeitsdauer dieses Vertrages, und zwar am 10./5. 1918 oder am 10./5. 1928, ist die städt. Kommunalverwaltung berechtigt, sämtliche Anlagen und Einrichtungen, die von der Ges. zur Exploitation der elektr. Energie zu St. Petersburg errichtet worden sind, freizukaufen, wobei die städt. Kommunalverwaltung verpflichtet ist, die Ges. von ihrem Wunsch ein Jahr vor den oben bezeichneten Terminen in Kenntnis zu setzen. Der Auskaufspreis wird, wenn es zwischen der Stadt und der Ges. zu einer Einigung über die Höhe der auf einmal zu entrichtenden Auskaufssumme nicht kommen wird, folgendermassen festgesetzt: Die Stadt muss an die Ges. jährlich bis zum Ablauf der Frist des Vertrages den durchschnittl. Reingewinn der Ges. aus der in St. Peters- burg betrieb. Exploitation zahlen, der sich aus den letzten dem Jahre des Auskaufs voran- gegangenen fünf Jahren ergibt. Unter Reingewinn ist derjenige Teil des Gewinnes zu ver- stehen, der den Geschäftsteilnehm. alljährlich ausgezahlt wird, mit Ausnahme der Summen, die alljährlich zur Amortisation des Kapitals abgeschrieben werden, das nach dem von der