Ausländische Industrie-Gesellschaften. 491 Teilnahme an der G.-V. u. zur Abgabe von Stimmen in derselben haben die Besitzer von auf den Inhaber lautenden Aktien spät. 7 Tage vor der G.-V. der Verwalt. entweder ihre Aktien oder statutarisch vorgeschriebene Hinterlegungs-Bescheinigungen vorzustellen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % an R.-F., sodann Abschreib. von dem ursprüngl. Werte der Steinbauten bis zu 5 % u. von den übrigen liegenden u. bewegl. Gütern der Ges. bis zu 10 %, bis zur völligen Tilg. dieses Wertes, hierauf Vergüt. des Vorst. u. der Angestellten, alsdann 5 % Div., der Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstück, Fabrikgebäude, Masch. u. Fabrikeinricht. in Riga 4 010 968, Rohmaterial. u. Halbfabrikate 1574 987, Kassa 122 970. Waren 3 889 677, Debit. 10 030 353, Inventar 57 374, Wechsel 483 478, Depots der Verwalt.-Mitglieder 55 000, Kaut. u. Effekten 2 295 728, Aval-Konto 917 447. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Oblig. 1 768 500, Res.-Kap. 344 867, Amort. der Fabrikanlage 1 311 783, Depots der Verwalt.-Mitglieder 55 000, Kredit. 9 744 767, Avale 917 447, Gewinn 1 295 619 (davon 5 % statutengemäss in den R.-F. 64 781, Zuweis. an das Amort.-Kap. der Fabrikanlage u. Einricht. 288 217, Abschreib. auf Inventar-Kto 5737, Rückstell. für Steuern 150 000, Tant. an die Mitgl. der Verwalt. 56 000, 9 % Div. 720 000, Vortrag für 1913 10 883). Sa. Rbl. 23 437 982. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 215 526, Oblig.-Zs. 88 425, Gewinn 1 295 619, – Kredit: Vortrag aus 1911 11 088, Nutzenn auf Waren- Kto 2 588 482. Sa. Rbl. 2 599 570. Dividenden 1906–1912: 3, 4, 6, 6, 7, 8, 9 %. Zahlst.: St. Petersburg: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Bank für Handel Ind., Disconto-Ges., Nationalbank für Deufschland, S. Lleichröder. Zahlung der Div. kostenlos u. steuerfrei zum Tageskurse für Rubelnoten. Verj. der Div.-Scheine in 10 J. n. F. Aufgelegt in Berlin am 6./2. 1912 Rbl. 4 000 000 Aktien zu 135 %. Kurs Ende 1912: In Berlin: 156.50 %. Usance: Beim Handel Rbl. 100 = M. 216. Verwaltungsrat: Vors. Dir. der St. Petersburger Internat. Handelsbank Hofrat E. Schaike- witsch, St. Petersburg; stellv. Vors. Dir. der Allg. Elektric.-Ges. Geh. Komm.-Rat F. Deutsch, Berlin; Aufsichtsrat der St. Petersburger Internat. Handelsbank G. A. Bloch, St. Petersburg; Dir. der Allg. Elektric.-Ges. Baurat P. Jordan, Dir. der Dresdner Bank Geh. Oberfinanzrat W. Mueller, Berlin; Ing. L. Goldsztaub, G. Blooh, Ing. Wirkl. Staatsrat A. von Dreyer, Berg-Ing. Wirkl. Staatsrat N. Kokscharow, St. Petersburg. Direktion: Ing. L. Goldsztaub, St. Petersburg. Russische Gesellschaft für Röhrenfabrikation in Jekaterinoslaw und Moskau. Gegründet: 1889. Zweck: Die Herstell. der für die Fabrikation aller Arten von Eisen- u. Stahlröhren erforderl. Materialien, sowie die Anfertig. solcher Röhren nebst Zu- behörteilen für Gas-, Wasser- u. Heizungsanlagen, stationäre Kessel, Schiffskessel, Lokomo- tiven, für Bohrzwecke für Naphtha-, Petroleum, andere Röhrenleitungen etc. Ferner betreibt die Ges. die Herstell. von Universaleisen, Grob- u. Feinblechen. Zur Erreich. ihres Zweckes hat die Ges. das Recht, Fabriken, Niederlagen, industrielle Betriebe u. alle sonstigen un- beweglichen Gegenstände, die dem vorgedachten Zwecke dienen, zu erwerben, zu pachten u. zu erbauen, ebenso Eisenbahnwagen u. Flussdampfer unter Wahrung der bestehenden Verordnungen u. unter Vorbehalt der Rechte dritter. Der Betrieb der Ges. besteht aus folgenden Werken: Das Werk A, in einem Vorort von Jekaterinoslaw auf dem rechten Ufer des Dnjepr belegen, umfasst als Hauptbetriebe ein Martinstahlwerk, ein Blechwalzwerk u. die Röhrenfabrik. Das Martinstahlwerk besteht aus 4 Öfen von je 25 t mit einer Produktion von jährlich rund 90 000 t Stahl. Das Stahlwerk ist mit 2 elektr. Aufzügen u. 4 Lauf- kränen –—– davon 2 von 10 t u. 2 von 50 t Tragfähigkeit – versehen. Die Produktion des Stahlwerks dient ausschliessl. zur Versorg. des eigenen Bedarfs: des Blechwalzwerks, des Universalwalzwerks, der Röhrenwerke u. der Feinblechwerke. Das Blechwalzwerk ist mit 2 Strassen ausgerüstet, darunter ein Trio-Walzengerüst für Bleche bis zu 2 m Breite. Die jährl. Produktion des Walzwerks beträgt rund 40 000 t Bleche u. Streifen, die zum grössten Teile für den Eigenbedarf der Röhrenwerke dienen. Die Röhrenfabrik selbst umfasst folgende Abteilungen: Das Werk für geschweisste Röhren von ¼7 bis 12½" Durchmesser, in dem Gasröhren, Siederöhren, Pumpenröhren, Bohrröhren, „% etc. hergestellt werden; es enthält neben Schweissöfen, Glühöfen, Ziehbänken die sonstigen modernen Ein- richtungen für die Röhrenbearbeitung. Das Werk für nahtlose Röhren enthält ein Schräg- walzwerk, Walzgerüste für das Auswalzen der Röhren, ein Reduzierwalzwerk, eine Kalt- zieherei nebst allen erforderlichen Apparaten, sowie Werkzeugmasch. zur Bearbeit. u. Fertig- stellung der Röhren. Die Wassergasschweisserei für grosse Röhren. Diese Abteil. hat einen Flächeninhalt von mehr als 3000 qm u. enthält 2 Schweissmasch. sowie zahlreiche Dreh- bänke, Gewindeschneidemasch. u. Werkzeuse neuester Konstruktion, um Röhren von 14 bis 32“ Durchmesser herzustellen; 2 elektr. Laufkrähne bedienen diese Abteilung, deren Leistungsfähigkeit 8000 t pro Jahr beträgt. Der Betrieb ist vollständig elektrisch aus- gerüstet. Neben diesen Hauptbetrieben besitzt das Werk A noch eine grosse Schmiede zur Anfertig. von Rohrverbindungsstücken u. zur sonstigen Bearbeit. von Röhren, ferner eine Giesserei für die Herstell. des Gesamtbedarfs der Werke an Gussartikeln, sowie eine elektr. Zentralstation von 3000 KW. Unmittelbar an das Werk anschliessend befindet sich eine Kolonie mit Wohnungen für die höheren Beamten u. Meister. Das Werk B in Nischni Dnjeprowsk, einem Vorort von Jekaterinoslaw am linken Ufer des Dnjepr, dient zur Her-