Italienische Eisenbahnen. 517 Direktion: Gen.-Dir.: A. Rossi. Verwaltungsrat: Präs. Fürst T. Corsini, Vizepräs. S. Borgnini, C. Mangili. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind.; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Paris: Société générale de Credit industriel et commercial, Banque de Paris et de Pays-Bas; London: Baring Brothers et Co. Limited; Basel: Speyr & Co.: Genf: Bonna & Co.; Wien: Osterr. Credit-Anstalt; ferner in Ancona, Bologna, Florenz, Neapel, Livorno, Mailand, Turin, Rom, Venedig und Palermo. Italienische Mittelmeer-Eisenbahnen-Gesellschaft (Societa Italiana per le Strade ferrate del Mediterraneo) in Mailand. Gegründet: Am 8. Juni 1885. Statut v. 16. Juni 1885 geändert am 11. April 1888, genehmigt durch Gesetz v. 20. Juli 1888 und am 26. Nov. 1897, genehmigt durch Dekret v. 24. Febr. 1898, geändert am 26. Nov. 1905. Dauer der Ges. bis 1966. Zweck: Nach dem neuesten Statut v. 26./11. 1905 bezweckt die Ges. Erwerb von Konzessionen, Bau und Betriebsführung von Eisenbahnen, sowie von Unternehm., die mit der Eisenbahn-Industrie in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen. Nach dem Rückkauf seitens der italien. Regierung sind der Ges. verblieben 1) die Linie Porto-Ceresio- Varese 15 km (Konz. bis 24./12. 1981) und 2) die Linie Rom–Viterbo, 97 km (Konz. bis 28./4. 1979). Die Ges. hat sich seit Aufhören ihres urspr. Gesellschaftszweckes an nach- stehenden Ges. beteiligt: Ferrovie Secondarie Romane Lire 3 000 000, Eisenbahnmaterialfabrik Carminati & Toselli in Mailand Lire 2 500 000, Societä Varesina per Imprese Elettriche Lire 4 040 000, Officine Meccaniche in Rom Lire 1 420 000, Società Elettrica Bresciana Lire 6 700 000, Società Italiana A. E. G. Thomson-Houston Lire 1 330 000, Società delle Ferrovie Nord Milano Lire 7 610 000, Societäà per le Ferrovie dell' Appennino Centrale Lire 6 860 000. Am 9./7. 1908 erhielt die Mittelmeerbahn die Konzession für den Bau u. Betrieb einer Bahn- linie von Umbertide nach Perugia u. Terni (Centralumbrische Eisenbahn), die 113 km lang ist u. ca. 24 Mill. frs. kostet. Der Staat gibt während der Konzessionsdauer von 70 Jahren einen Zuschuss von Lire 7500 pro km. Der Bauplan für diese Eisenbahn wurde seitens der Mittelmeer-Eisenbahn-Ges. der Regierung im Mai 1910 vorgelegt. Nachdem das Gesuch einiger örtlicher Körperschaften, den elektrischen Betrieb statt des Dampfbetriebes vor- zuschreiben, von der Regierung zurückgewiesen war, wurde im Juli 1911 der Bauplan genehmigt, und alsbald mit den Bauarbeiten begonnen. Am 25./1. 1911 erhielt sodann die Gesellschaft die Konzession für die kalabrisch-lukanischen Bahnen mit einer Gesamt- länge von 1271.153 km. Hiervon werden 998 km von der Mittelmeerbahn-Ges. gebaut; 60.143 km baut der Staat und übergibt den Betrieb derselben der Mittelmeerbahn, während die restlichen 213.010 km bereits mit Normalspur bestehen u. durch Legen einer dritten Schiene für die Schmalspur hergerichtet werden sollen. Im Dez. 1911 wurde der Regierung das Bauprojekt überreicht. Das Netz wird ergänzt durch die 60 km lange Linie Mileto- Gioia Tauro-Radicena, deren Konzessionserteilung nahe bevorsteht. Das Netz soll in Gruppen von ungefähr 200 km in Abständen von je 2 Jahren erbaut werden u. zwar so, dass die erste Gruppe Ende 1914 und die letzte Ende 1924 fertiggestellt ist. Die Baukosten des Netzes sind auf 233 Mill. Lire, die Kosten des rollenden Materials auf 16,5 Mill. Lire veranschlagt. Der Staat zahlt eine durchschnittl. Subvention von Lire 11790 er km, hiervon Lire 10 740 für den Bau u. Lire 1050 für den Betrieb. Die Konzession ist auf 70 Tahre, vom 26./1. 1911 ab gerechnet, erteilt worden, jedoch hat der Staat bereits nach 20 Jahren ein Rückkaufsrecht; macht er von diesem Rechte Gebrauch, so zahlt er der Ges. bis zum Verfall der Konzess. die Subvention für den Bau u. erwirbt das rollende Material zum Schätzungswerte. Ausserdem aber gibt er, falls der Betrieb in allen 3 dem Rückkauf vorangegangenen Jahren aktiv war, eine Prämie im Betrage der zu 5 % kapitali- sierten Hälfte des Reingewinns. Andererseits hat der Staat eine Beteiligung an den Be- triebseinnahmen, wenn diese Lire 4000 per km übersteigen und zwar von Lire 4000–5000 mit 10 %, dann mit einer Quote, die mit je Lire 1000 Einnahmen um 5 % steigt. Ausserdem führt die Mittelmeerbahn-Ges. Verhandlungen wegen der Verlänger. der elektr. Bahn Mailand- Porto Ceresio bis Lugano, wegen des Baues einer elektr. Trambahn von Gallarte nach Oleggio u. wegen des Baues direkter Bahnlinien zwischen Civitavecchia- Orte u. zwischen Bergamo-Lecco- Como. Rückkauf seitens der Regierung: Durch das Gesetz v. 22./4. 1905 hat das italien. Par- lament beschlossen, dass mit dem 1./7. 1905 der Betrieb der Staatsbahnen vom Staate über- nommen werde. Die G.-V. v. 26./6. 1905, welche über die Vereinbarungen zwischen Regier. u. Ges. zur Regulier. der gegenseitigen Beziehungen bei Yerfall des Betriebsvertrages Be- schluss fassen sollte, genehmigte, dass bei der definitiven Abrechnung folg. Grundsätze als Richtschnur gelten sollten: 1) Der Staat zahlt der Ges. ihr Gründungskap. von Lire 135 000 000; 2) erstattet ferner der Ges. die Auslagen von Lire 70 000 000 (vorbehaltlich Liquid.) für die Anschaffung von Rollmaterial nach der Konvention von 1899; 3) übernimmt die Bahnen Domdossala-Arona u. Arona-Santhia-Borgomanero zu den kontraktlich festgesetzten Bedin- gungen. Die Beträge dieser 3 Posten werden der Ges. teils in bar, teils in 3.65 % Bonds, welche bis 1./7. 1946 zu tilgen sind, gezahlt. Der Staat übernimmt ferner zu besonderen Bedingungen die elektr. Bahn Varese-Porto Ceresio u. die Linie Rom-Viterbo-Ronciglione u. führt den Bau der Verbindungslinien Hafen Genua u. Giovi-Linien u. dem Parco del Com-