Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 549 Die G.-V. v. 6./5. 1909 beschloss den Ausbau der Andritzer Linie bis nach Ober- Andritz zum Anschluss an die von der Stadtgemeinde Graz projektierte Bergbahn von Ober-Andritz nach Kalkleiten am Abhange des Schöckels. Zweck: a) der Bau und Betrieb der ihr konzessionierten Strassenbahnen; dann die Errich- tung, der Bau und Betrieb sowie die Erwerbung und Pachtung von anderen Strassen- oder Kleinbahnen in Graz und Umgebung mit Pferde- oder Motorenbetrieb auf Grund der in der Folge noch weiters zu erwirkenden Konzessionen; b) der Transport von Per- sonen und Frachten in Verbindung mit den der Ges. gehörigen oder durch sie ge- pachteten Transportunternehmungen auf Grund der zu erwirkenden behördl. Bewilligung; c) die Erwerbung und Verwertung von Realitäten, Grundstücken und anderen Liegen- schaften zu Zwecken des Betriebes; d) die Errichtung und der Betrieb von elektr. Beleuchtungsanlagen und Kraftübertragungen in Graz und Umgebung. Das Bahnnetz der Ges. hatte Ende 1912 einen Umfang von 35,284 Km. Der Wagenpark bestand 1912 aus 100 Motorwagen, 63 Beiwagen, 10 Salzwagen u. 1 Schneepflug. Kapital: K 5 000 000, urspr. fl. 700 000, durch Beschluss der G.-V. v. 22. Juni 1895 um fl. 900 000 auf fl. 1 600 00 erhöht, sodann durch Beschluss der ausserord. G.-V. vom 20. Juni 1901 auf K 4 000 000 und durch Beschluss der General-Versamml. vom 28./4. 1908 auf K 5 000 000 erhöht in 12 500 Aktien à K 400. Die neuen Aktien im Betrage von K 1 000 000 nahmen an der halben Div. des Jahres 1908 teil. Das gesamte A.-K. wird bis 1948 durch Verlosung getilgt; getilgt K 720 000. Gegen verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche gleichen Anspruch mit den Aktien auf die zur Auszahlung gelangende Super-Dividende, sowie nach Auflösung der Ges. auf den nach Tilgung sämtlicher Aktien verbleib. Überschuss haben. Aufgelegt fl. 700 000 in Frankfurt a. M. am 16./8. 1887 zum Kurse von 98.50 %; ferner fl. 140 000 zu 130 %, Bezugsrecht vom 1.–15./3. 1896; fl. 410 000 zu 136 %, Bezugsrecht vom 23./3.–7./4. 1898; fl. 350 000 zu 150 %, Bezugsrecht vom 1.–14./6. 1899; K 800 000 zu 135 %, Bezugsrecht vom 12./8. bis 26./8. 1901. Die neuen Aktien im Betrage von K 1 000 000 wurden den Aktionären u. Genussscheinbesitzern derart angeboten, dass auf je 4 Aktien oder je 4 Genussscheine je eine neue Aktie zu 115 % in der Zeit vom 20./6.–4./7. 1908 bezogen werden konnte. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., je 2 Genussscheine = 1 Aktie. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des A.-K. bestritten alsdann 4 % Div. Vom Rest 5 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., 10 % an V.-R., vertragsm. Tant., Überrest als Super-Div. auf Aktien und Genussscheine gleichmässig, unter Be- rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der Stadt, falls nicht ein Teilbetrag des Rein- gewinns durch G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. oder als Vortrag auf das nächste Jahr übertragen wird. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway-Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welche von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer statutenmässigen Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statuten- gemäss erforderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinnanteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorjahres auszuscheiden. Die Gewinnbeteiligung betrug pro 1900–1912: K 32 629, 59 602, 80 879, 53 108, 56 107, 60 924, 69 585, 80 292, 89 877, 100 010, 103 949, 119 399, 149 676. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bahnanlagen 3 996 860, Kraftstation 1 151 225, Reali- täten 437 678, Wagenpark 1 587 549, Inventar 3717, Material. 79 142, Monturen 4634, Kaut. 169 175, Kassa 16 250, Postsparkasse 4998, Bankguth. 1 211 777, Debit. 42 919, Baukto 245 595. – Passiva: A.-K. 4 350 800, amort. Aktien 649 200, Hypoth. 75 361, R.-F. 343 460, Spez.-R.-F. 1 074 815, Steuer-R.-F. 73 000, Ern.-F. f. Gesamtanlage, Geleise etc. 1 358 316, nicht eingelöste verloste Aktien 400, nicht eingel. Coup. 200, Kredit. 45 394, Vortrag aus 1911 57 930, Gewinn 922 643. Sa. K 8 951 518. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis. u. Spesen 1530, Ern.-F.: Rückstell. für die Instandhalt. bezw. Erneuerung von Masch., Wagenpark, Gleise u. Leitungen. 143 953, do. für die Geleise extra 60 000, Reingewinn 922 643. – Kredit: Betriebsüberschuss pro 1912 1679 314, % in. 3 Gewinn-Verwendung: Zur Aktien-Tilg. 70 800, zum R.-F. 33 891, Tant. des V.-R. u. der Dir. 94 893, 11 % Div. 478 588, an die Genusssch. à 28 K 45 444, Gewinnanteil d. Stadtgemeinde Graz 149 676, Vortrag auf 1913 K 107 281. Kurs der Aktien Ende 1890–1912: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10, 179, 148.60, 165, 169, 163.80, 175, 173, 172, 173, 178, 182, 175, 183.50, 192, 192, 186 %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel 100 fl. = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Die Genussscheine wurden an der Frankfurter Börse 15./6. 1911 zu M. 250 pro Stück eingeführt. – Kurs der Genussscheine Ende 1911–1912: M. 255, 240 pro Stück. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden: 1890–1912: 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 9, 10, 9, 9, 9, 9½, 10, 10, 10; 10, 10, 11 %; Genussscheine 1894–1912: fl. 5, 8, 8, 8, 8, 8, 8, K 20, 24, 20, 20, 20, 22, 24, 24, 24, 24, 24, 28. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: k. k. priv. steierm. Eskomptebank.