616 Kolonial-Gesellschaften. III. Früher Union, westlich der Kange-Pflanzung (13 980 ha), erst zum geringen Teil kultiviert. Fast das gesamte Areal besteht aus Hochwald mit grossen Beständen Nutzholz. Der Bestand an Kaffeebäumen auf der Pflanzung Derema Ende Dez. 1912 380 000 Stück. Ausserdem sind auf der Pflanzung Longuza ca. 164 000 Kautschukbäume angepflanzt. IV. Muoa, nördlichste der Pflanzungen der Ges. (6002 ha). Vorhanden sind 142 000 Kokospalmen u. 2 200 000 Sisal-Agaven. V. Mikesse im Hinterland von Daressalam an der Zentralbahn gelegen. Diese Pflanzung ist 1910 angelegt u. heute mit 248 000 Kautschukbäumen bestanden; nebenher sind 25 ha mit Kapok bepflanzt. Im Jahre 1912 erwarb die Ges. von der Ostafrikan. Gesellschaft „Südküste“ deren Sisal- pflanzung hinter Lindi zur Aberntung der Bestände. An der im Jahre 1904 begründeten Deutsch-Ostafrikan. Bank, deren Kapital M. 2 000000 beträgt, ist die Gesellschaft mit noch M. 299 000 beteiligt; ferner mit ca. 50 % des Kapitals an der im Jahre 1911 gegründeten Handelsbank für Ostatrika (Kap. 3 000 000); ferner ist sie an der Central-Afrikanischen Bergwerks-Gesellschaft, der Pflanzung Ngomeni G. m. b. H., der Ostafrika- Kompanie, der Lindi Handels- u. Pflanzungs-Ges., der Deutschen Holzgesellschaft für Ost- afrika, dem Usambara-Magazin in Tanga, der Société Commerciale Belgo-Allemande du Congo u. a. beteiligt. Seit 1910 Beteil. bei der Tanganjika-Ges., welche ihre Tätigkeit spez. im Kongogebiet aufgenommen hat. Im J. 1911 hat die Ges. zur Verwertung der Ländereien im Taboragebiet unter Beteil. der Deutschen Ostafrikanischen Eisenbahn-Ges. die Ostafrikan. Landges. gegründet, an der sich die Deutsch-Ostafrikanische Ges. mit 20 % beteiligt hat. Es ist zu erwarten, dass sich eine nutzbringende Verwertung des Geländes ermöglichen. lassen werde. Im übrigen hat die Ges. 1911 mit befreundeten Banken ein Syndikat gebildet, das sich u. a. die geologische Erforschung des Njassa- u. Tanganjika-Sees zur Aufgabe gestellt habe. Seit 1911 Beteilig. an der Ostafrikan. Gasthausges. Kaiserhof. Kapital: M. 10 000 000, eingeteilt in 7998 Inhaber-Anteile à M. 1000, 3 à M. 200, 1 à M. 500, 1 à M. 900, sowie 2000 Anteile von 1913 à M. 1000. Die früher bestandenen Vorz.-Anteile hatten bis inkl. 1908 ein Vorrecht auf 5 % Div. mit Nachzahl.-Verpflicht. Die Vorrechte der Vorz.-Anteile erloschen aber, als sowohl die Vorz.-Anteile als auch die St.- Anteile 3 Jahre (1906–1908) hintereinander je 5 % Div. erhalten hatten, Urspr. Kapital M. 1 407 600, erhöht 1887–1903 bis auf M. 7 129 000, dann 1903 durch Vernichtung der von dem Landesfiskus von Deutsch-Ostafrika der Ges. zur Verfügung gestellten M. 408 000 Anteile auf M. 6721 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 29./6. 1909 beschloss zur Verstärk. der Betriebs- mittel u. behufs Beteilig. bei der Deutsch-Ostafrikan. Bank Erhöh. des Kap. um M. 1 279 000 (auf M. 8 000 000) in 1279 Anteilen à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 100 %, angeboten den alten Anteilsinhabern zu 110 %. Die Eigen- tümer von Anteilen, welche auf einen Betrag unter M. 1000 ausgestellt sind, können diese auf M. 1000 vollzahlen. Die Verwalt. beschloss am 27./5. 1913 das Ges.-Kap. um M. 2 000 000 (auf M. 10 000 000) zu erhöhen durch Ausgabe von 2000 Anteilen à M. 1000 mit halber Div.- Ber. für 1913, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind. etc.), angeboten den alten Aktionären 4: 1 im Juni 1913 zu 145 %. 3½ % Schuldverschreib. von 1903. M. 11 495 000, davon noch in Umlauf Ende 1912: M. 9 425 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zs.: 1./1., 1./7. Tilg.: Durch halbj. Verl. zu pari im Juni u. Dez. per 1./7. resp. 1./1. mit halbj. 0, 85982 % u. Zs.-Zuwachs von 1904 ab bis spät. Ende 1935; von 1910 ab verstärkte Tilg. u. Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Zur besonderen Sicherung des Dienstes der Anleihe hat die Deutsch-Ostafrikan. Ges. den ihr aus dem Vertrage mit dem Reichskanzler vom 15./11. 1902 gegen die Kaiserl. Reg. zustehenden Anspruch auf die halbj. Zahlungen von M. 300 000 bis zum Ende von 1935 einschl. durch Vertrag vom 8./5. 1903 an die Kgl. Gen.-Dir. der Seehandlungs-Societät abgetreten, und es hat die Seehandlung in demselben Vertrage sowohl gegenüber der Deutsch-Ostafrikan. Ges. als auch gegenüber den Inh. der Schuldverschreib. die Verpflichtung übernommen, die von der Kaiserl. Reg. auf Grund der vorerwähnten Cession gezahlten Beträge vorweg zur planmäss. Verzins. u. Tilg. der Anleihe zu verwenden. Durch Beschluss des Bundesrates vom 30./6. 1903 sind die Schuldverschreib. als zur Anlage von Mündelgeldern geeignet erklärt worden Zahlst.: Berlin: Kgl. Haupt-Seehandlungs-Kasse. Aufgelegt in Berlin am 10./8. 1903: M. 10 000 000 zu 99¼ %. Zur Zahl. wurden auch die gekündigten 5 % Zoll-Oblig. angenommen, welche mit allen nach dem 1./1. 1904 fälligen Zinsscheine versehen zu 105 % angerechnet wurden. Kurs in Berlin Ende 1903–1912: 100.20, 98.25, 98.70, 97, 93.10, 96.25, 96, 94, 95, 91 %. Verj. der Zinsscheine in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: Je M. 1000 = 1 St., Anteile von geringerem Gesamtbetrage als M. 1000 berechtigen zur Abgabe einer St. Gewinn-Verteilung: Zunächst mind. 10 % zur Rücklage, bis dieselbe 15 % des Gesamt- betrages der Anteile erreicht hat; die G.-V. kann keinen geringeren Beitrag zur Rücklage und keine höhere Verteilung von Überschüssen an die Mitgl. der Ges. beschliessen, als der V.-R. vorschlägt; der Vorschlag des V.-R. muss vor der G.-V. der Aufsichtsbehörde mitgeteilt werden; sodann Div. an die Anteile. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kassa 2265, Guth. bei Banken u. Bankiers 209 980, Effekten 1 573 575, do. des Pens.-F. 112 054, verschied. Beteilig. 1 825 230, Mobil. 1, Kto des Vertrages mit der Kaiserl. Regierung v. 15./11. 1902 9 425 000, Häuser in Ostafrika u. auf Madagascar nach Abschreib. 190 000, Aktiv-Hypoth. Deutsch-Ostafrika 391 706, Pflanzungen: