Gewerkschaften. 631 760 Öfen in Verbindung mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten. Hand in Hand mit der Entwicklung des Grubenbetriebes ging die Errichtung eines Eisenhütten- u. Stahlwerks, das z. Z. eine Hochofenanlage mit 6 Hochöfen. ein Martin-Stahlwerk mit 8 Ofen u. ein Thomas-Stahlwerk mit 5 Convertern umfasst, sowie eine damit im Zus. hang stehende Walz- werksanlage mit 7 Walzenstrassen u. 2 Blockwalzwerken zur Erzeugung von Stabeisen, Halbzeug. Formeisen, Trägern u. Eisenbahnmaterial; Walzwerksanlage in Dinslaken u. ferner eine Thomas-Schlackenmühle mit 100 000 t Jahreskapazität u. 2 Ringofenziegeleien; 1909/11 Bau eines grossen Feinblechwalzwerkes u. Drahtwalzwerkes in Schwelgern, deren Produktions- fähigkeit neuerdings erheblich gesteigert wird. Die Gew. im Verein mit der Firma Thyssen & Co. ist bei dem Stahlwerksverband mit 457 095 t beteiligt, wovon jedoch auf die Gew. Deutscher Kaiser der Hauptanteil entfällt. Beteiligung beim Roheisenverband (einschl. der A.-G. für Hüttenbetrieb) 157 009 t. Die Gew. Deutscher Kaiser bezw. die Firma Thyssen & Co. haben schon seit geraumer Zeit ihr Augenmerk auf die Erwerbung russischer Erzvorkommen gerichtet, weil sie, wie die meisten anderen rheinisch-westfälischen Hüttenwerke, im Inlande keine ausreichende Erzbasis besitzt. Die Gew. Deutscher Kaiser hat vor etwa vier Jahren (1908) rd. 200 Mill. Pud, lieferbar in 5 bis 6 Jahren, aufgekauft. Den grössten Lieferungsvertrag (über 80 Mill. Pud, d. s. für etwa 6 Mill. Rubel) hat die genannte Firma mit dem bekannten russischen Erzbesitzer Kolatschewski abgeschlossen. Die Verfrachtung der Erze erfolgt auf dem Wasser- wege ab Nikolajew. Dort wurde der Bau grosser mech. Verladeeinrichtungen für Erz von der Gew. Deutscher Kaiser im Juli 1910 beendet, und die Anlagen sind bereits im Sept. 1910 in Tätigkeit gesetzt worden. Sie sind nach den neuesten Errungenschaften auf dem Gebiete der Fechnik konstruiert; sie werden durch eine eigene elektrische Zentrale, die von einer 250 H. P. Lanzschen Lokomobile bedient wird, in Betrieb gesetzt, wobei Zz wei grosse elektrische Kräne in Verbindung mit einer elektrischen Ladebrücke die ganzen Erzmani- bulationen ausführen. Die ganze Anlage hat mit den Fundamenten über 500 000 Rbl. ge- kostet. Der Platz und die Konzession sind der Gew. Deutscher Kaiser von der russischen Regierung nur auf acht Jahre erteilt worden; dann gehen die ganzen Anlagen ausser den beweglichen Kränen und der Ladebrücke unentgeltlich an die Regierung über. Die Gew. Deutscher Kaiser besitzt nom. M. 11 000 000 Aktien der Saar- u. Mosel-Berg- werks-Ges. zu Karlingen (siehe diese Ges.), auch hat die Gew. für die Anleihe der Saar- u. Mosel-Ges. (M. 8 000 000) im Verein mit der Deutsch-Luxemburg. Bergwerks- u. Hütten-Akt.- Ges. in Bochum die Garantie übernommen. Im J. 1912 beteiligte sich die Gew. Deutscher Kaiser an der Gründung der Hauts Fourneaux et Aciéries de Caen (A.-K. frs. 30 000 000) mit 3¼, wogegen eine französ Gruppe 1¾0 des A.-K. besitzt. Mit genannter französ Ges. gründete die Gew. in 1912 noch die Société des Mines de Soumont; A.-K. frs. 12 000 000, hiervon 40 % von der Gew. übernommen. Grundbesitz: ca. 3600 ha, ausserdem sind 2280 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden. Kuxe: Anzahl derselben 1000; dieselben befinden sich im Besitz der Familie Thyssen. 4 % konvertierte Anleihe von 1892 (anfangs 4½ %, von 1896 ab auf 4 % herabgesetzt); M. 2 500 000 in 2500 Partial-Oblig. (Nr. 1–2500) à M. 1000 auf den Namen Direktion der Disconto-Ges. Berlin, in weiss übertragbar. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Ausl. zu 100 % in 25 Jahren am 1. Werktage des Jahres per 1./4.; von 1896 ab verstärkte Tilg. zulässig. Sicherheit: Für die Anleihe hat die Gewerkschaft Deutscher Kaiser auf Grund der Ver- pfändungsurkunde v. 3./5. 1892 lt. der in den Händen der Dir. der Disconto-Ges. befindl. Hypoth.-Briefe eine Kaut.-Hypoth. im Betrage von M. 2 750 000 bestellt mit ihrem im Ober- bergamtsbezirk Dortmund und in den Gemeinden Beeck-Hamborn, Walsum, Dinslaken und Holten Kreises Ruhrort belegenen, in dem Berg-Grundbuche des Kgl. Amtsgerichts Ruhrort Band III, Blatt 8 eingetragenen gesamten Bergwerkseigentum — mit Ausnahme der von Zeche Rheinland herrührenden Parzellen im Belaufe von ca. 11 ha — sowie mit dem in den Katastralgemeinden Beeck-Hamborn belegenen, im Grundbuche desselben Amtsgerichts von Hamborn, Wittfeld und Schmidthorst Band VI, Blatt 10 eingetragenen Grundeigentum von ca. 57 ha, und zwar mit allem unbewegl. und bewegl. Zubehör. namentlich den auf- stehenden Gebäuden, Maschinen u. sonst. Anlagen. Diese Kaut.-Hypoth. ist auf den Namen der Disconto-Ges. eingetragen und steht auf allen erwähnten Pfandobjekten zur ersten Stelle. Zahlst.: Bruckhausen a. Rh.: Eigene Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Essen: Ess. Credit-Anstalt. Aufgelegt 1./7. 1892 zu 100 %. Kurs in Berlin Ende 1894–1912: 102.25, 100.40, 100, 100.50, 100, 97, –, 95.50, 99.75, 100.50, 100.20, 99.90, 98.25, 93, 94.25, 96, 97.75, 96, – %. In Umlauf noch M. 1 224 000. 4¼ % Anleihe von 1895: M. 2 500 000 in 2500 Teilschuldverschreib. à M. 1000 auf den A. Schaaffh. Bankv. in Berlin lautend und von diesem ohne Gewährleistung weiter cedierbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 durch Ausl. zu 100 % mit mind. %%%% =... ab mit 3 monat. Frist Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Die Gew. hat zu gunsten des A. Schaaffh. Bankv. in Berlin eine Kaut.-Hypoth. auf die Anlage Bruckhausen von M. 2 750 000 an erster Stelle eintragen lassen. Pfandhalter: A. Schaaffh. Bankv. In Umlauf M. 1 807 000. Auf- gelegt in Essen zu 100 % im März 1895. Zahlst.: Berlin, Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Essen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen u. Mülheim a. d. R.: Essener Credit-Anstalt; Bruckhausen a. Rh.: Eig. Kasse. Kurs in Essen Ende 1896–1912: 101.50, 101, 100.50, 99.50, 97, 96, 99, 100.50, –, –, 99.50, 97.75, 96, 98, 97.50, 97, 96 0%. In Umlauf noch M. 1 744 000. 4 % Anleihe von 1904: M. 15 000 000 in 15 000 Teilschuldverschreib. à M. 1000 auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin und von dieser ohne Gewährleistung weiter durch