634 Gewerkschaften. damit das Steinkohlengebirge erreicht. Es ist in Aussicht genommen, die Hauptfördersohle in einer Teufe von 500 m anzusetzen, die von beiden Schächten voraussichtlich Ende 1913 erreicht wird. Nach Fertigstell. der Doppelschachtanlage u. entsprechend der Entwickelung der Aufschliessung des Bergwerks wird auf eine jährl. Produktion von mind. 700 000 bis 1 000 000 t gerechnet. Die Tagesanlagen wurden möglichst von dem Gesichtspunkte aus errichtet, dass die endgültigen Einrichtungen erstellt wurden. Zur Kälteerzeugung dienen 2 Lanzsche Heiss- dampflokomobilen von 262 PS. Ferner sind 2 Dampfkessel von je 100 qm Heizfläche und ein kleiner Kamin sowie eine künstliche Saugzuganlage aufgestellt. Eine definitive Kessel- anlage, welche vorläufig aus 2 Wasserrohrkesseln von je 300 qm Heizfläche sowie einem Schornstein von 80 im Höhe u. 3 m oberem lichten Durchmesser besteht, ist bereits fertig- gestellt. Ferner sind an maschinellen Einricht. vorhanden: 2 Dampfturbinen von je 1400 KW., 1 Kolbenkompressor von 6000 cbm stündl. Leistung; 2 Zwillingsfördermasch. Ein Betriebsführerhaus u. 2 Beamten-Doppelwohnhäuser sind seit längerer Zeit bezogen, desgl. 26 Arb.-Häuser. Weitere 103 Arb.-Häuser sind fertiggestellt. Es werden zurzeit ca. 110 Arb. u. 14 Beamte auf der Schachtanlage beschäftigt. Der Eisenbahnanschluss findet an die Staatsbahnstrecke Stolberg-Herzogenrath bei der Haltestelle der Zeche Nordstern, etwa 2 km westlich von Station Alsdorf statt. Die Länge der Anschlussbahn beträgt ca. 5½ km; seit Nov. 1910 in Betrieb. Der gesamte Grundbesitz der Gew. beträgt zurzeit 309 ha. Kuxe: 1000 Stück, davon befinden sich 750 im Besitz der Röchling'schen Eisen- u. Stahl- werke in Völklingen u. 250 Stück im Besitz der Socicété des Aciéries de Longwy zu Mont- St.-Martin. Hypoth.-Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 19/6. 1911, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren OÖOrder und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg lt Plan oder mit jährl. mind. M. 400 000 ab 1.2. 1922 durch jährl. Auslosung im Oktober (erstmals 1921) auf 1./2. (zuerst 1922); ab 1./2. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf dem Bergwerks- besitz (Grösse 2754 ha), sowie dem Grundbesitz der Gew. (Grösse 52 ha). Auch übernahmen die Röchling'schen Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. in Völklingen a. d. Saar und die Société des Aciéries de Longwy in Mont-St.-Martin die gesamt- u. selbstschuldnerische Bürgschaft für sämtliche Ansprüche aus den jeweils ausstehenden Teilschuldverschreib. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Baesweiler: Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin u. Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Saarbrücken: Gebr. Röchling. Kurs Ende 1911 bis 1912: 100.75, 100 % Aufgelegt am 6./9. 1911 zu 101.25 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilan: am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bergwerkgerechtsame 7 657 316, Grundstücke 1 592 964. Schacht I u. II 4 868 760, Betriebsanlagen, Kessel, Masch. etc. 2 762 084, Wohnhäuser 575 219, Vorräte u. Utensil. 418 576, Debit. 3 210 653, Anleihekosten u. Zs. 639 640, Avale 90 000. — Passiva: Kap.- bezw. Zubussenkto 10750 224, 4½ % Hypoth.-Anleihe 10 000 000, Kredit. 974 992, Avale 90 000. Sa. M. 21 815 216. Gewinn- u. Verlustrechnung: Ist noch nicht eröffnet worden, weil die Gew. sich noch im Bauzustand befindet. Grubenvorstand: (5–9) Vors. Hüttenbes. Herm. Roechling, Völklingen a. d. S.; Stellv. Alex. Dreux, Mont-St.-Martin; Komm.-Rat Louis Roechling, Völklingen a. d. S.; Hüttenbes. Rob. Roechling, Diedenhofen; Dir. Eduard Dreux, Mont-St.-Martin. Grubenverwaltung: Bergassessor a. D. Rud. Münker, Baesweiler. Steinkohlengewerkschaft Charlotte in Czernitz O.-8. Gegründet: 1889; Statut v. 23./2. 1894, bestätigt vom Kgl. Ober-Bergamt Breslau am 5./7. 1894, abgeändert am 9./10. 1898, bestätigt am 8./12. 1898. Die Gewerkschaft ist aus den Gewerkschaften Consolidierte Leogrube und Neue consolidierte Charlottegrube hervor- gegangen, Eintragung im Handelsregister zu Rybnik am 24./9. 1900. Zweck: Der Zweck der Gewerkschaft ist der Bergbau in den ihr gehörigen, im Kreise Rybnik gelegenen Steinkohlengruben, sowie in denjenigen Kohlenbergwerken, welche sie weiterhin noch erwerben sollte, auch die Errichtung aller Anlagen und der Betrieb aller Unternehmungen, welche die Ausnutzung jener Bergwerke und die Verwertung der Produkte derselben fördern können. Besitztum: Die Gew. besitzt folg. Steinkohlenbergwerke: Neue consolidierte Charlotte- grube, Consolidierte Leogrube, Cäcilie, Dicke Verwandtschaft, Wallhofen, Czienskowitz, Agnes- Glück, Johannes II, Alexander K, Wilhelm Freund, Steinbeck Zubehör, Heitz Zubehör u. Ratiborer Steinkohlengruben, welche zus. ein Flächenmass von 45 140 855 qm haben. Ferner besitzt die Gew. das Rittergut Ober-Rydultau, die Erbscholtisei Nr. 1 in Kgl. Radoschau u. die Grundstücke Grb. Kgl. Radoschau, Band 1 Blatt Nr. 39; Grb. Ober-Radoschau, Bd. I Bl. Nr. 2, Bd. II Bl. Nr. 46; Grb. Czernitz Bd. I Bl. Nr. 45 u. 22; Grb. Orlowietz, Bd. I Bl. Nr. 21; Grb. Krzischkowitz, Bd. II Bl. Nr. 68; Grb. Ober-Rydultau, Bd. I Bl. Nr. 7, 30 u. 44. Bd. II Bl. Nr. 59, 60, 61, 66, 94, 95 u. 96, Bd. III Bl. Nr. 100, 101, 103, 105, 106 u. 107; Erb. Nieder-Rydultau, Bd. I Bl. Nr. 13, Bd. III Nr. 155, Bd. V Bl. Nr. 221, 229, 230, Bd. VI