650 Gewerkschaften. Beteiligungen am Niederschles. Kohlen-Syndikat: I. Kohle 325 000 t; II. Koks 65 000 t; III. Briketts 30 000 t. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks sowie Herstellung u. Betrieb von Anlagen u. Unter- nehmungen, welche die Ausnutzung des Bergwerks u. die Verwert. seiner Produkte erfordert. Das Mineral, auf welches die Verleihung erfolgt ist, ist die Steinkohle. Kuxe: Anzahl 1000; dieselben werden an keiner Börse notiert. Anleihe: M. 7 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 8./4. 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 1500 Stücke à M. 2000, 3000 à M. 1000, 3000 à M. 500, lautend auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. oder freihändigen Rückkauf von mind. M. 250 000 in der ersten Hälfte des April auf 1./7. (zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypothek im Betrage von M. 7 650 000 zugunsten der Breslauer Disconto-Bank zur I. Stelle auf dem ges. Bergwerkseigentum der Gew. nebst den den Grubenanlagen dienenden Grundstücken und allem Zubehör eingetragen. Verpfändung erstreckt sich auf alle auf diesem Grundbesitz befindl. Gebäude u. Masch. nebst allem Zubehör. Aufgenommen zur Konsolidierung schweb. Schulden, auch solcher, die hypothekarisch eingetragen sind, zur Verstärk. der Betriebsmittel u. für den weiteren Ausbau der Gruben. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F. Zahlst.: Gew.-Kasse; Breslau: Breslauer Disconto-Bank u. deren Fil., G. von Pachalys Enkel); Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. Fil., Delbrück Schickler & Co.:; Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe u. Fil. Kurs in Breslau Ende 1909–1912: 103, 102, 101.25, 98.75 %. Die Anleihe wurde daselbst am 25./5. 1909 zum ersten Kurse von 100.75 % zur Einführung gebracht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Hierüber beschliesst die Gew.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bergwerks-Berechtsame 1 359 270, Grundstücke 762 640, Wohngebäude 836 551, Bergwerksanlagen: Betriebsanlagen über Tage 1 002 501, Koksanstalt 1 359 869, Masch. u. Kessel 871 948, Beleucht.-Anlage 23 400, Eisenbahnanschluss 64 125, Betriebs- anlagen unter Tage 543 900, im Bau begriffene Anlagen 1 448 790, Gespanne 7437, Inventar 133 956, Material. u. Lagerbestände 300 112, vorausbez. Versich. u. Lohnvorschüsse 21 348, Debit. 1 747 279, Niederschles. Kohlen-Syndikats-Beteilig. 6000, sonst. Beteilig. 4 143 651, Kassa 60 410. – Passiva: A.-K. 4 116 055, Hypoth. 438 900, Oblig. 7 500 000, do. Zs.-Kto 77 175, Prozess- R.-F. 272 475, R.-F. 1 720 344 (Rückl. 50 000), Reservierte Knappschaftsbeiträge, Krankengeld u. dergl. 11 133, Rückstell. f. Talonsteuer 15 000, noch zu zahlende Löhne 62 543, do. Rech- nungen etc. 125 266, Ausbeute 300 000, Vortrag 54 298. Sa. M. 14 693 191. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Syndikats-Unk. 43 195, Zentral-Unk. 17 890, Abschreib. 343 576, Oblig.-Unk. 1426, do. Zs.-Kto 337 500, Rückstell. auf Talonsteuer 3750, Gewinn 404 298. – Kredit: Vortrag 32 780, Zs. 11 352, Grundstückverwalt. 11 445, Wohngebäude- Verwalt. 10 126, Kohlen 387 538, Briketts 72 083, Koks 372 253, Nebenproduktegewinnung 254 055. Sa. M. 1 151.636. Repräsentant: Rittergutsbes. Eugen von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte b. Saarau; Sub- stituten: Oberbergrat Gen.-Dir. Hugo Lohmann, Breslau; Bergassessor u. Bergwerks-Dir. Hugo Moeller, Waldenburg. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II, I dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- werbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13./10. 1903, allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschiedenen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1. Der Kupferschieferbergbau (Schächte Hermann, Dittrich, Clotilde, Hohenthal, Zirkel, Freiesleben, Vitzthum, Niewandt u. Paul) und Hüttenbetrieb im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.-