Gewerkschaften. 651 Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 43.1 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 3 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Entsilberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten u. 2elektr. Gichtgascentralen; 2. die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalt auf Schacht Colonia bei Langendreer in Westfalen und 14 Kohlenfelder nördl. u. östl. der Stadt Hamm a. d. Lippe (hieraus sollen selbständige Gewerkschaften gebildet werden). Eine neue Schachtanlage „Sachsen“ daselbst im Bau; 3. a) Kupfer- u. Messingwerke bei Hettstedt, b) Kupferhammer zu Rothenburg, c) Kupferhammer bei Eberswalde, d) Messingnäpfchen- fabrik zu Rothenburg; 4. das Kalisalzbergwerk „Vereinigte Ernsthall'' mit Chlorkaliumfabrik bei Wansleben Bez. Halle a. S. u. den Schächten Ernsthall, Dittrichshall u. Wolfshall, Neu-Mansfeld u. Clotildenhall. Am 8./5. 1903 wurde die Mansfeldsche Kupferschieferbauende Gew. in das Kalisyndikat aufgenommen. Die Beteilig.-Quote beträgt für 1913 nach dem Reichskaligesetz 9.02 %0. Ende 1911 bezw. Anfang 1912 traten die neuen Kalischächte Dittrichshall u. Wolfshall, später Neu-Mansfeld u. Clotildenhall in die Förderung. Vorläufige Quote im Kalisyndikat jetzt ab 1./5. 1913 für Neu-Mansfeld 3.03 Tausendstel; 5. die Ziegelei bei Wansleben; 6. ausgedehnter Bodenbesitz, welcher aus ca. 20 000 preuss. Morgen Forsten bei Wippra u. Bräunrode u. ca. 8000 Morgen Ökonomieland besteht; 7. Brot- bäckereien in der Pfeiffermühle bei Grossörner u. dem Ernstschacht bei Helbra. Arbeiter- zahl inkl. der Westfälischen Werke im Jahre 1912 19 735 Mann. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1907 M. 7 237 569 bei M. 2 554 782 Abschreib.; 1908 M. 6 582 752 bei M. 2 856 897 Abschreib.; 1909 M. 7 161 575 bei M. 3 458 997 Abschreib.; 1910 M. 4 518 938 bei M. 3 837 487 Abschreib.; 1911 M. 7 711 839 bei M. 4 399 336 Abschreib.; 1912 M. 6 943 675 bei M. 5 115 637 Abschreib. Die Zugänge für 1909 betreffen in der Haupt- sache die Kosten der Fertigstell. des neuen Kupfer- u. Messingwerkes bei Hettstedt, sowie Ausgaben für die neuen Schächte u. sonst. Neuanlagen u. Erwerbungen; 1910 erforderten besonders Betriebsgebäude, Schachtbauten, Masch. u. Kessel-Anschaffungen Aufwendungen. Die Zugänge auf Anlagewerte in 1911 betreffen ausser den Ausgaben für die Zeche „Sachsené solche für den weiteren Ausbau der neuen Schächte u. des Kupfer- u. Messingwerkes bei Hettstedt, sowie für einige erforderliche Erweiterungsbauten auf der Chlorkaliumfabrik in Wansleben u. auf der Steinkohlenzeche in Langendreer. Siehe auch Anleihe von 1911. Die Zugänge auf Anlagewerte für 1912 betreffen ausser den Ausgaben für Zeche „Sachsené im wesentlichen den Ausbau der Schächte „Dittrich' u. „Wolf“', ferner den Neubau der elektr. Zentrale auf Kochhütte u. den Einbau einer Wasserhaltungsanlage auf Paulschacht, ausserdem verschied. Erweiter. u. Neueinricht. auf dem Kupfer- u. Messingwerk Hettstedt. Geschäftsjahr 1909: Das wirtschaftl. Ergebnis hat sich bei dem anhaltenden Tiefstande der Kupfer- u. Silberpreise im J. 1909 fast ebenso ungünstig gestaltet wie im J. 1908. Die durchschnittlichen Verkaufspreise sind sogar noch hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben u. zwar bei Raffinadkupfer um M. 24.47 pro to, bei Silber um M. 1.74 pro kg. Dieser Preisausfall allein bedeutete für den Absatz in 1909 eine Minder-Einnahme von etwa M. 647 000. Der im 4. Quartal des Jahres 1909 ausgebrochene Bergarbeiterstreik hat das wirtschaftliche Ergebnis natürlich ebenfalls, aber doch nur unwesentlich, u. zwar insoweit beeinflusst, als der reduzierten Minderförder. während der Streikzeit relativ höhere Bergbaukosten gegenüberstanden. Im übrigen hat die Raffinad-Produktion keine Einbusse erlitten, weil die Hüttenbetriebe durch den Streik nur in ganz geringem Masse in Mit- leidenschaft gezogen und reichliche Vorräte an Zwischenprodukten vorhanden waren, welche zur Aufarbeit. gelangen konnten. Nur durch allseitige Steiger. der Leistungen u. tunlichste Ersparnisse in den Betrieben war es möglich, diese schwierigen Preis- u. Arbeitsverhältnisse einigermassen auszugleichen u. damit zu erreichen, dass nach den notwendigen Abschreib. noch ein kleiner Gewinn von M. 90 745 verblieb, der inkl. des Vortrages aus 1908 (M. 831 859) auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Für 1909 gelangte also auch keine Ausbeute zur Verteilung. In dem neuen Kupfer- u. Messingwerk bei Hettstedt ist seit Anfang August 1909 der Betrieb aufgenommen worden. Der Generaltag v. 3./8. 1909 ermächtigte die Deputation, folgende Felder der Gew. zu veräussern: das Braunkohlenfeld Louise bei Pritzschöna sowie 3 Steinkohlenfelder bei Ilfeld am Harz. Für das erstgenannte Feld ist die Erschliess. u. Verwert. gemeinsam mit einem anderen Werke in Aussicht genommen, während die Stein- kohlenfelder bei Ilfeld direkt veräussert werden sollen. Es schweben darüber Verhandlungen. Geschäftsjahr 1910: Bei dem anhaltenden Tiefstande der Kupfer- u. Silberpreise im Jahre 1910 hat sich das wirtschaftliche Ergebnis der Kupferschiefer-Berg- u. Hüttenwerke wiederum wenig ungünstig gestaltet. Für Raffinadkupfer ist 1910 sogar noch ein weiterer Rückgang des durchschnittl. Verkaufspreises um M. 27.45 pro t eingetreten. Dieser Preis- ausfall bedeutet wiederum eine Mindereinnahme von etwa M. 577 000. Durch eine mässige Bessergestalt. des Silberverkaufspreises (um M. 2.92 pro kg) ist der Ausfall nur teilweise gedeckt worden. Die Gew.-Vers. vom 23./5. 1911 beschloss Errichtung einer zweiten Chlorkaliumfabrik, u. zwar östlich von der Krughütte bei Eisleben. Der Bau dieser Fabrik ist erforderlich, um die auf dem neuen, der Gew. gehörenden Kaliwerke gewonnenen Salze verarbeiten zu können. Die Kosten der Anlage sind auf M. 1 800 000 veranschlagt. Die gleiche Gew.-Vers. beschloss die Aufschliess. der der Gew. gehörigen 14 Steinkohlenfelder in Hamm i. W. Auf Veranlass. der Verwalt. sind in der Nähe der der Gew. gehörenden Steinkohlenfelder Bohrungen vorgenommen und hierbei günstige Bodenverhältnisse festgestellt worden.