674 Gewerkschaften. bis zur Teufe von 180 m mit deutschen Tübbings und von da ab bis zur Sohle mit zwei Steine starker Mauerung ausgebaut. Über Tage ist ein Kesselhaus mit 6 Zweiflammrohr- kesseln von je 100 qm Heizfläche, ein Zentralgebäude mit einem 350-PS.-Gleichstromdynamo, ein Ventilator für 4000 cbm minutlicher Leistung, der Förderturm mit Kaue, das Förder- maschinengebäude mit der 1000-PS.-Dampffördermaschine für eine tägliche Förderung von 18 000 dz, das Werkstättengebäude, das Zechenhaus und das Bureaugebäude errichtet. Die Gew. Sollstedt besitzt unweit ihrer Schachtanlage eine Chlorkaliumfabrik mit Bahnanschluss in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Sollstedt der Staatsbahnlinie Nordhausen-Kassel. Die Fabrik ist in der Lage, jährlich ca. 550 000 dz Chlorkalium aus den leicht verarbeitbaren Sollstedter Salzen herzustellen. Es ist beabsichtigt, später auch die aus dem Werke Craja etwa geförderten Salze auf Sollstedt zu verarbeiten. Zur Fabrik gehören ein Kesselhaus mit 7 Kesseln von zus. 1320 qm Heizfläche. In der Fabrikzentrale haben ein 350-PS.- und ein 700-PS.-Dynamo Aufstellung gefunden. Für das Aufspeichern der Fabrikate sind Lager- häuser für 100 000 dz vorhanden. Die Gew. besitzt eine für die aus der oben angegebenen Fabrikprod. resultierenden Abwässer ausreichende Endlaugenkonz. Die Salzmühlen-Anlage besteht aus 2 Systemen mit je einem Steinbrecher, 2 Glockenmühlen u. 2 Feinmahlapparaten sowie 3 mechan. Verladevorrichtungen. Leistung 12 000 dz in 20 Stunden. Belegschaft ca. 450 Mann. Die Gew. Sollstedt, welche während der J. 1907–1909 dem Kalisyndikat angehörte, dann infolge ihrer aussersyndikatlichen Abschlüsse aus dem Syndikat austrat, ist am 31./12. 1911 dem Kalisyndikat G. m. b. H. wiederum beigetreten, nachdem sämtl. aussersyndikatl. Lieferungsverpflichtungen gelöst worden sind. Die Gew. nimmt also seit dem 1./1. 1912 mit ihrer gesetzlichen Quote an dem Gesamtabsatz des Kalisyndikats teil. Die Quote, welche die Kaliwerke Sollstedt Gew. auf Grund der gesetzl. Einschätzung durch die Verteilungs- stelle erhalten hatten, betrug 13.63 Tausendstel und hat sich inzwischen durch Zutritt neuer Werke auf 11.37 Tausendstel ab 1./5. 1913 reduziert. Die Lieferungen haben betragen in: Chlorkalium Kalidünger Kalidüngersalze Kainit- Gesamt-Jahres- zu 80 % au 38 % zu 20–42 % Hartsalze lieferung ausge- dz dz dz dz drückt in dz K20 1907 290 724 8 375 102 616 732 041 269 848 1908 64 546 63 850 612 712 130 223 1909 75 875 4 100 74 152 629 937 144 030 1910 527 114 — 295 498 1 845 705 595 443 1911 484 019 15 612 159 682 1 128 925 454 500 1912 128 740 7 080 136 633 512 638 189 980 Die Gew. Craja, deren gesamter Bergwerks- u. Grundbesitz für unten vermerkte Anleihe mit verpfändet ist, verfügt über einen Felderbesitz von 13 578 255 qm und einen Grundbesitz von 61 324 qm. Die Zahl der Kuxe beträgt 100. Sämtl. Kuxe befinden sich im Besitz der Kaliwerke Sollstedt. Vertreter der Gew. ist zurzeit Bergwerksdir. Max Winter, Sollstedt. Die Gew. Craja hat auf ihren Feldern mit dem Abteufen eines Schachtes — Craja I – im Febr. 1911 begonnen und hat Ende 1912 das Kalilager u. die Endteufe von 570 m erreicht. Mitte 1913 dürfte die Förderung aufgenommen werden u. der provis. Eintritt ins Kalisyndikat erfolgen. Die in der Nähe des Schachtes stehende Bohrung hat das Kali- salzlager in einer Mächtigkeit von 5.7 i mit einem Gehalt von 24 % K20 nachgewiesen. Im übrigen Feldesteil werden die gleichen Lagerungsverhältnisse wie in der Sollstedter Berechtsame erwartet. Mit dem Abteufen des Schachtes Craja II wurde Anfang Dez. 1912 begonnen. Die Mittel für den Ausbau von Craja I u. II hat Sollstedt diesen Werken als Darlehen zur Verfüg. gestellt. Die zu diesem Zwecke bisher in Anspruch genommenen Bankkredite wurden 1913 zurückgezahlt, nachdem der Gew. Sollstedt die hierfür sowie für den weiteren Ausbau von Craja I u. II erforderlichen Beträge von ihren Grossgewerken — den Kaliwerken Aschersleben u. der International Agricultural Corporation — vorschuss- weise überlassen worden sind. Kuxe der Gew. Sollstedt: 100 Stück. An Zubussen wurden zus. M. 6 000 000 gezahlt, doch wurde dieses Zubusse-Kap. im J. 1912 auf M. 2 000 000 herabgesetzt (siehe unten bei Anleihe). Von den 100 Kuxen der Gew. Sollstedt befinden sich 50 Kuxe im Besitze der Kaliwerke Aschersleben, 50 Kuxe im Besitze der International Agricultural Corporation, einer im Staate New York, U. St. A., inkorporierten Korporation; die vorerwähnten 50 Kuxe haben die Kaliwerke Aschersleben von der International Agricultural Corporation zum Preise von M. 4 750 000 erworben, auf die im Besitze der letzteren Ges. befindlichen restl. 50 Kuxe steht den Kaliwerken Aschersleben für einen vom 1./1. 1912–31./12. 1916 ab laufenden Zeitraum das Recht der Option zu. Die International Agricultural Corp., an welcher die Kaliwerke Sollstedt beteiligt sind, und zwar mit je $ 500 000 7 % Preferred und Common Shares (mit zus. M. 4 208 750 zu Buch stehend), besitzt ein autorisiertes Kap. von $ 18 000 000 Common Stock u. $ 18 000 000 Preferred Stock. Hiervon sind ausgegeben $ 9 331 900 Common Stock u. $ 13 127 700 Pref. Stock, wovon sich $ 1 521 900 Common Stock u. $ 87 500 Pref. Stock im Portefeuille der Ges. befanden. Ausserdem hat die Korporation kürzlich beschlossen, $ 35 000 000 Debentures auszugeben, von denen zunächst $ 13 000 000 an den Markt gebracht werden sollen. Die International Agricultural Corporation besitzt in den Verein. Staaten von Nord-Amerika ausgedehnte Phosphatländereien und eine grosse Anzahl von Fabriken, vorwiegend in den östlichen Staaten von Nord-Amerika, in welchen der von den amerikan. 2„