Gewerkschaften. 99 in der Nähe des Dorfes Rossbach b. Weissenfels-Saale. Die Gew. schliesst sich mit ihrem gesamten Grubenfeldbesitz, erworben von der Gew. Michel, an das sogenannte Geiseltal bei Merseburg an u. hat infolge der günstigen Ablagerung eine aussichtsreiche Zukunft. Der Grundbesitz der Gew. Gute Hoffnung umfasst einschliessl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 147 ha, von denen etwa 15 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 20 ha auf Haldenterrain entfallen. Die Grubenfelder sind durch 206 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 10,5 m stark, während das Kohlenflöz eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 15,5 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschliessl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlentum ist auf mindestens 19 600 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 35 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 180 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Durch einen mit der benachbarten Gew. Michel in Frankleben, die über einen Kohlenreichtum von über 120 000 000 t verfügt, abgeschlossenen Lieferungsvertrag erhöht sich die Lebensdauer u. unter Berücksichtigung umfangreicher Rohkohlenverkäufe auf ca. 45 Jahre. Die Brikettfabrik wird für eine Tagesleistung von 60–70 Doppelwaggons gebaut u. kommt Mitte 1912 in Betrieb. Die Anlage setzt sich zus. aus: dem Kessel- u. Pumpenhaus mit 14 Stück Zweiflammrohrkesseln, dem Nassdienst mit 1 kompletten Fein- kohlensystem, 1 Rohkohlensortierungs- u. 1 Kesselkohlenaufbereitungssystem, dem Trocken- u. Pressenhaus mit 7 Pressen grössten Modells, elektr. Zentrale, Kühlhaus, Brikettschuppen, Werkstattgebäude, Masch.-Gebände, Bade- u. Mannschaftshaus, Verwalt.-Gebäude, dem normalspurigen Anschlussgleise von 10,1 km Länge nach Station Weissenfels a. S. Die Gew. besitzt ferner 12 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 41 Wohnungen, ausser- dem eine komplette Nasspresssteinanlage von 13 000 000 Stück Jahresleistung, 9 Trocken- schuppen, 1 komplette Wasserhaltung, 1 gut vorgerichteten Tagebau, welcher ausser dem Bedarf für die Nasspresssteinanlage noch Förderkohle für Rohkohlenabsatz liefert. Das Deckgebirge besteht aus Sand u. Kies, der zu Bauzwecken in der Nachbarschaft lohnend verwertet wird. Ferner besitzt die Gew. eine Ziegelei. Für die Einführung der Produkte der Gew. ist gemeinschaftl. mit den Schwester-Gew. Michel u. Leonhardt insofern aus- reichend gesorgt, als das Verkaufsbureau des Michelkonzerns G. m. b. H. in Gross-Kayna sowohl die bereits eingeführten Produkte der Gew. Michel als auch die der Gew. Leonhardt u. Gute Hoffnung vertreiben wird. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien auf- gebracht: M. 1050 Em.-Kurs pro Kux, M. 2000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. *N. 9/12 919. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss der Gew.-Vers. V. 6./3. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1917 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. von M. 45 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./4. 1917 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen bezw. ihr vertraglich gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Gruben- betrieb umfassenden Zubehör. Für den vertraglich gekauften, aber noch nicht eingetragenen Teil des Grundbesitzes der Gew. sind noch M. 722 216 Restkaufgelder zu zahlen, wovon am 1./3. 1914 M. 251 205 u. am 1./3. 1917 M. 471 010 fällig sind. Nach erfolgter Zahlung wird die Sicher.-Hypoth. auch mit auf diesen Teil des Grundbesitzes ausgedehnt. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkaufgeldern, zur Abstossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. der Coup: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Mülheim a. d. Ruhr, Bremen u. Dortmund: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Bankverein; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg Mitteldeutsche Privatbank; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. u. die Fil. dieser Banken, welche einen Teilbetrag der Anleihe (M. 1 500 000) im Mai 1912 zu 100 % zur Zeichnung auflegten. Restbetrag im Mai 1913 zu 100 % aufgelegt. Kurs in Bremen Ende 1912–1913: 99, 98 %. Eingeführt an den Börsen zu Bremen u. Halle a. S. im Mai 1912. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gew.-Vers.: 1913 am 8./7. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Neuanlage: Grundstückserwerb 2 206 398, Fabrik-u. Grubengebäude 1 283 127, Beamten- u. Arb.-Häuser 232 754, Grubenaufschluss 218 476, Abraum 410 495, Schachtanlage 14 597, Wasserhaltung 111 679, Förderanlage 77083, elektr. Anlage 197 053, Masch. 1 664 366, Zechenbahn 642 378, Wegebau 6101, Werkstätteneinricht. 16 528, Utensil. u. Werkzeug 45 454, Mobil. 5181, Magazin 80 351, Wasserlertung 14 078, Fuhrpark 1, Briketts 5740, Kohlen 1, Kassa 2942, Effekten 4000, Kaut. 1900, Beteilig. bei der Braun- kohlen-Brikett-Vertriebs-Ges. Michel m. b. H. 10 000, Debit. 252 563, alte Anlage: Nasspress- u. Grubengebäude 1, Grubenaufschluss 1, Abraum 1. Wasserhaltung 1, Förderanlage 1, Nass- Pressmasch. 1, Ziegeleigebäude 1, Ziegeleieinricht 1, Nasspresssteinbestand 977, Ziegelei- Produkte 1364, Effekten I unverk. Oblig. 775 000. – Passiva: Kapital 2 850 000, Kauf.- gelderrest (unverzinslich) 722 216, Kredit. 678 383, Akzepte 954 500, Oblig. 3 000 000, do. Aufgeld 60 000, Rückstell. 15 500. Sa. M. 8 280 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 517 753, Abschreib. 223 716. – Kredit: Vortrag 39 968, Bruttoerträgnis 701 501. Sa. M. 741 469. Ausbeute: Noch nicht verteilt. Vorstand: Vors. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Stellv. Bergwerks-Dir. I