100 Gewerkschaften. R. Pierre, Eygelshoven; sonst. Mitgl.: Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikant Johs. Colsman, Langenberg; Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Fabrikant Friedr. Grüneberg, Cöln; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Komm.-Rat Karl Scheibler, Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln: Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Kalk-Cöln. Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. Gew. Leonhardt, Braunkohlengruben u. Brikettfabriken, Sitz in Cöln. Direktion in Frankleben (Bezirk Merseburg). Gegründet: 22./2. 1910; eingetr. 20./12. 1910 in Cöln. Die Gew. Leonhardt liegt mit ihrem umfangreichen Grubenfelderbesitz im sogen. Geiseltale bei Merseburg, das infolge der ausserord. Mächtigkeit des ausschliesslich im Tagebau abzubauenden Kohlenflözes zu den aussichtsreichsten Braunkohlen-Revieren zu rechnen ist. Die Felder der Gew. Leonhardt stossen direkt an die Staatsbahnlinie Merseburg-Querfurt an, über die eine Verfrachtung nicht nur nach Norddeutschland u. Thüringen über Merseburg hinaus sondern auch über Querfurt in das Gebiet der im Unstruttale rasch aufblühenden, aufnahmefähigen Kaliindustrie hinein u. weiter bis nach Süddeutschland möglich ist. Der Grundbesitz umfasst einschl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 172 ha, von denen ca. 23 ha auf Bau- u. Bahnterrain entfallen u. ca. 21 auf Haldenterrain. Die Grubenfelder, die von der Gew. Michel erworben wurden, sind durch 141 systematisch verteilte Bohrungen auf- geschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 15 m stark, während das Kohlenfl6z eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 45.8 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlen- quantum ist auf mind. 50 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von 63/50 J. bei einer jährl, Produktion von ca. 400 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Das Eigentumsrecht an den Feldern ist durch notarielle Verträge gesichert. Anzahl. sind überall schon geleistet, während die noch zu zahlenden Restkaufgelder in vertraglich festgelegten Teilzahlungen zu entrichten sind. Zinsen hierauf sind nicht zu zahlen, dafür bleibt den Verkäufern bis zur Schluss- zahlung die unentgeldliche Nutzung der Grundstücke. Die Höhe der Restkaufgelder beträgt M. 296 763, die am 1./2. 1914 fällig sind (siehe auch bei Anleihe). Die Brikettfabrik ist für eine Tagesleistung von 80 D.-Waggons = jährl. 240 000 t gebaut u. kam Anfang 1912 in Betrieb. Der Bau der Brikettfabrik selbst mit 8 Pressen ist so aufgeführt, dass die Vergrösser. auf die doppelte Leistung jederzeit erfolgen kann u. auch bereits in Auftrag gegeben ist. Ausser den zur Fabrik gehörigen Gebäuden u. Masch.-Anlagen sind noch Bade- u. Mannschafts- häuser sowie 15 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden. Ein normalspur. Anschlussgleis. von 2.2 km Länge verbindet die Anlage mit dem Bahnhofe Neumark-Bedra. Für den Ver- kauf ist gemeinsam mit den Schwestergewerkschaften Michel u. Gute Hoffnung die Gründung des Verkaufsbüro des Michelkonzerns m. b. H. in Gross-Kayna erfolgt. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien aufgebracht: M. 1800 Emiss.-Kurs pro Kux, M. 3000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. vom 21./3. 1910. Insges. 1000 Kuxe zu je M. 4800. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 14./6. 1911, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1916 bis spät. 1946 durch jährl. Auslos. von M. 60 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./10. 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen resp. ihr vertragl. gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Grubenbetrieb umfassenden Zubehörs. Für einen vertraglich gekauften, aber noch nicht eingetragenen Teil des Grund- besitzes der Gew. sind noch M. 296 733 Restkaufgelder zu zahlen, die am 1./2. 1914 fällig sind. Nach erfolgter Zahlung wird die Sicherungshyp. auch mit auf diesen Teil des Grund- besitzes ausgedehnt. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkaufgeldern, zur Abstossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unfernehmens. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 7 (F.). Zahlst: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Bremen, Dortmund u. Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank; Essen; Essener Bankverein; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg: Mitteld. Privat-Bank; Gotha: Hofbankhaus Max Mueller; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.; Hannover: A. Spiegelberg; Erfurt: Adolph Stürcke u. deren sämtl. Niederlassungen. Diese Banken legten im Nov. 1911 einen Teilbetrag von M. 2 000 000 zu 100 % zur Zeichnung auf. Kurs: Eingeführt in Bremen im Dez. 1911 zu 99.50 %. Ende 1911–1913: 99.50, 99, 98 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gew.-Vers.: 1913 am 3% Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Grundstücks-Erwerb 3 833 695, Fabrik- u. Gruben- gebäude 1 462 521, Fabrikbau II 268 555, Beamten- u. Arb.-Häuser 355 630, Grubenaufschluss 191 455, Abraum-Kto 730 696, Schachtanlage 8422, Wasserhalt. 132 555, Förderanlage 111 626, elektr. Anlage 291 098, Masch. 1 903 915, Zechenbahn 253 963, Wegebau 32 456, Werkstätten- Einricht. 17 749, Utensil. u. Werkzeuge 26 920, Mobil. 7333, Magazin 57 814, Wasserleit. 17 570, Fuhrpark 1. Brikets 6069, Kohlen 1, Kassa 3350, Wertpape 49 956, Kaut. 16 873, Beteilig. bei der Braunkohlen-Briket-Vertriebs-Ges. Michel m. b. H. 10 000, Debit. 217 835. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Kaufgelderrest (unverzinslich) 378 882, Kredit. 712 983, Akzepte 322 000, Oblig. 4 000 000, do. Aufgeld 80 000, Rückstell. 14 197. Sa. M. 10 008 062.