Gewerkschaften. 101 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 652 615, Abschreib. 244 316. Sa. M. 896 931. – Kredit: Brutto-Ertrag M. 896 931. Ausbeute: Noch nicht verteilt. Vorstand: Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Stellv. Bergwerks-Dir. R. Pierre, Eygelshoven; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikant Johs. Colsman, Langenberg; Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Fabrikant Friedr. Grüneberg, Cöln; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Komm-Rat Carl Scheibler, Cöln; Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Dipl.- Ing. Fritz Vorster, Kalk-Cöln. Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. Gewerkschaft Amelie zu Mülhausen i. Els. Verwaltung in Wittelsheim (0Oberelsass). Gegründet auf Grund der Verleihung des Steinsalzbergwerks Amélie bei Wittelsheim (Oberelsass) am 13./6. 1906. Auf die Rechtsverhältnisse der Gew. finden die Vorschriften des Berggesetzes für Elsass-Lothringen v. 16./12. 1873 Anwendung, insofern sie nicht durch das Statut eine Abänderung erfahren haben. Der Bergwerksbesitz der Gew. Amelie umfasst 9 reichsländ. Maximalfelder von zus. 18 000 000 dam Fläche. Das Bergwerkseigentum ist auf Grund des reichsländ. Berggesetzes verliehen. Der Bergwerksbesitz ist durch eine Reihe von Tiefbohrungen sowohl im Gebiet der Gew. Amelie als auch in demjenigen der benachbarten Gew., an denen die Gew. Amélie durch Kuxenbesitz interessiert ist, soweit erschlossen, dass das Vorkommen der Kalisalze u. die Lagerungsverhältnisse völlig klargestellt sind. Es treten anscheinend in ungestörter flacher Ablagerung über das ganze Gebiet der Gew. Ameélie ausgebreitet, u. zwar in einer Teufe von 470–700 m. zwei Kaliflöze auf, die in einem Abstand von etwa 20 m einander parallel laufen. Das Hauptlager zeigt eine Mächtigkeit von 4–5½ m u. führt sylvinitische Kalisalze, deren Prozentgehalt auf Kali umgerechnet im Durchschnitt 20 K20 ergibt. Das obere Lager hat eine Mächtigkeit von 1–1½ m, ist jedoch bei einem Salzgehalt von 26 % gut abbauwürdig. Das im Jahre 1908 begonnene Abteufen des Förderschachtes wurde bis 668 m gebracht u. war Anfang 1910 so weit gediehen, dass der Schacht dem Betriebe übergeben werden konnte. Die Fördersohle ist bei 660 m angesetzt. Der Schacht hat einen lichten Durch- messer von 5.5 m u. ist für die Aufnahme von 2 selbständigen Forderungen eingerichtet. Die Hauptförderung erfolgt mittels elektr. Fördermaschinen. Das Werk ist an das Leitungs- netz der Oberrheinischen Kraftwerke A.-G. angeschlossen worden u. bezieht den Betriebs- strom von diesem Unternehmen, während die eigene Kraftzentrale eine volle Betriebsreserve bildet. Es sind 2 Schächte mit je vollständig eingerichteten Betriebsanlagen u. einer Chlor- kaliumfabrik im Betriebe. Mit der Förderung von Kalisalzen wurde 1910 begonnen. Die auf Grund der (14./10. 1910) Befahrung der Gew. Amelie zugewiesene Quote wurde auf 14.66 Tausendstel festgesetzt. Im Dez. 1910 trat die Gew. Amélie dem Kalisyndikat bei. Das Kontingent nach dem Reichskaligesetz beträgt für Schacht. I ab 1./10. 1913 11.98 Tausendstel. Die ausgedehnten Ausrichtungsarbeiten auf dem Werke Amelie haben bezüglich der Aufschlüsse die Erwartungen erfüllt. Die unterirdischen Aufschlüsse in Ver- bindung mit der Leistungsfähigkeit der Tagesanlagen hat die Verteilungsstelle dadurch an- erkannt, dass sie das Werk den besten der Klasse IV zugerechnet hat. Grundbesitz ca. 80 ha. Seit 1./10. 1911 wird der Betrieb der Gew. von der A.-G. Deutsche Kaliwerke geführt. Am 1./11. 1911 wurde mit dem Abteufen des zweiten Schachtes mittels Senk- verfahrens begonnen. Der Schacht liegt 700 m vom ersten entfernt u. wurde mit Schacht 1 verbunden. Ende des Jahres 1912 wurde bei 518 bezw. 542 m Teufe das Kalilager angefahren, Schacht II erhielt ab Januar 1913 eine provisorische Quote von 3.68 Tausendstel, jetzt 3.21 Tausendstel. Zugunsten der Gew. Max, bei Reichsweiler (siehe unten), deren Hauptgewerkin die Gew. Amelie ist, hat diese die Garantie für einen Bankkredit von M. 1 000 000 übernommen. – Die Gew. Amelie besass urspr. je 99 Kuxe der 100teiligen Gew. Max, Marie, Anna, Else u. Alex mit je 9 Feldern, Theodor u. Marie-Louise mit je 10 Feldern, Rudolf mit 8 Feldern, Josef mit 7 Feldern u. Fernand mit 6 Feldern. Sie verkaufte 1910 499 Kuxe der in eine 1000teil. Gew. umgewandelten Gew. Max für M. 1500 pro Kux sowie die sämtlichen Kuxe der Gew. Alex für M. 25 000 u. Rudolf für M. 22 500 pro 100teil. Kux. Im Jahre 1911/12 wurden die Kuxe der Gew. Marie, Marie-Louise, Theodor, Fernand u. Anna von den der- zeitigen Gewerken der Gew. Amelie zum ungefähren Buchwert übernommen, nachdem von der Gew. Marie-Louise 2 Maximalfelder abgetrennt u. andererseits von der bei der Gew. Amelie bleibenden Gew. Anna 3 Maximalfelder der Gew. Fernand zugeschlagen waren. Der Gew. Amelie bleiben hiernach: 501 Kuxe der Gew. Max, je 990 Kuxe der Gew. Else mit 9, Josef mit 7 Feldern. 1911 wurden die Gew. Else u. Josef unter Beteilig. der Gew. Amcélie in Betrieb gesetzt. e w. Else u. Gew. Josef. Die Kune dieser Gew. gehören fast sämtlich der Gew. Ameélie. Die beiden Schächte liegen rund 235 m von einander entfernt unmittelbar an der Bahnlinie Mülhausen-Sennheim. Sie sind ausserdem mit den Schächten I u. II der Gew. Amelie durch eine Eisenbahn verbunden. Die beiden Schächte erreichten im Okt. 1912 das untere Kalilager u. zwar Schacht Else bei 490,30 m Teufe, Schacht Josef bei 521 m Teufe.